2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Nur selten erfährt Steinberg (in Schwarz) so viel Gegenwehr wie hier im Spiel gegen die zweite Mannschaft des SV Seebarn.  Foto: Carina Allacher
Nur selten erfährt Steinberg (in Schwarz) so viel Gegenwehr wie hier im Spiel gegen die zweite Mannschaft des SV Seebarn. Foto: Carina Allacher
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Steinberg ärgert sich über Absagenflut

Unter dem Motto "Die Bayern des Amateurfußball" präsentieren wir Teams, die ähnlich dominant sind +++ Heute: Die DJK SV Steinberg

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Die DJK SV Steinberg bastelt in der B-Klasse 6 im Kreis Cham/Schwandorf äußerst erfolgreich am Unternehmen Meisterschaft. Acht Spieltage vor Rundenende hat die Elf von Spielertrainer Uwe Beinhölzl komfortable 14 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten (SV Diendorf II) und zudem eine fast makellose Bilanz: 15 Siege, ein Unentschieden und noch keine Niederlage sprechen für sich.
,,Wir sind definitiv das stärkste Team der Liga. Die Mannschaft ist vergangene Saison unglücklich abgestiegen, die Qualität des Kaders ist eigentlich zu gut für die B-Klasse", sagte Beinhölzl. Der direkte Wiederaufstieg sei von Anfang an das klare Ziel gewesen. Nach dem Abstieg musste Steinberg nur drei Abgänge hinnehmen, hinzu kamen insgesamt elf Neuzugänge, viele davon aus der eigenen Jugend. ,,Das war also auch eine Art Neustart, die Mannschaft wurde deutlich verjüngt und wir profitieren jetzt von der guten Jugendarbeit der vergangenen Jahre", freut sich der Trainer. Einige Nachwuchskräfte wurden sofort zu Leistungsträgern, doch auch an der nötigen Erfahrung mangelt es im Steinberger Kader nicht. ,,Es ist für die jungen Leute immer einfacher, wenn man ein paar Ältere in der Mannschaft hat, die zeigen, wo es langgeht", erklärt Beinhölzl das diesjährige Erfolgskonzept. Nur ein selbstgestecktes Ziel verpasste Steinberg bereits: ,,Wir wollten eigentlich vor dem FC Bayern Meister werden, das ist jetzt nicht mehr möglich", witzelt der Coach.

Ein ärgerlicher Zustand

Eigentlich müsste in Steinberg also beste Laune herrschen, doch die Stimmung ist in dieser Saison eher betrübt. Dies liegt nicht an den eigenen Leistungen, sondern vielmehr an den Gegner. Die DJK ist die einzige erste Mannschaft in ihrer Spielklasse. Dies nahmen bereits etliche Vereine zum Anlass, gar nicht erst zum Auswärtsspiel nach Steinberg zu fahren. Schon sechs Heimspiele des Tabellenführers mussten kurzfristig abgesagt werden, gerade einmal drei fanden bisher statt.

Bereits im November haben Verantwortliche der DJK in der MZ die zahlreichen Probleme deutlich gemacht, die dieses Verhalten der Gegner mit sich bringt: Fehlende Einnahmen, verärgerte Fans, unglückliche Geschäftspartner, die für Werbung in einem Stadionheft bezahlt haben, das kaum gelesen wird, ein Sportheimwirt, der für Heimspieltage einkauft und regelmäßig auf seiner Ware sitzenbleibt - in der Tat ein ärgerlicher Zustand.Auch Beinhölzl findet klare Worte: ,,Ich bin da eine andere Einstellung gewohnt. Früher ist man auch zu Auswärtsspielen gefahren, wenn man gewusst hat, dass man verliert. Heute scheint es günstiger, die 25 Euro Strafe zu zahlen und gar nicht erst zu kommen. Das hat einen faden Beigeschmack und ich finde es traurig, dass man diesen sportlichen Ehrgeiz nicht mehr hat." Für ihn als sportlichen Verantwortlichen kommt noch ein weiteres Problem hinzu. Die laufende Saison sei für seine Spieler sehr demotivierend. ,,Es ist schwer, die Mannschaft bei Laune zu halten, wir haben ja keinen geregelten Spielbetrieb. Da fragen sich manche Spieler schon, warum sie im Training Vollgas geben sollen, wenn die Partie am Wochenende sowieso wieder ausfällt."

Ein doppelter Grund zur Freude

Immerhin für die drei Heimspiele, die in der Restrückrunde noch anstehen, ist Steinbergs Trainer zuversichtlich. ,,Ich denke schon, dass diese drei Begegnungen stattfinden werden, es gab in der Winterpause doch ein paar klare Worte vom Spielleiter." Der Aufstieg, der der DJK eigentlich nicht mehr zu nehmen ist, wird für Steinberg also ein doppelter Grund zur Freude. Die Mannschaft kehrt in die A-Klasse zurück und wird wieder regelmäßig Heimspiele bestreiten. Beinhölzl ist davon überzeugt, dass der aktuelle Kader den Klassenerhalt im kommenden Jahr auf jeden Fall hinbekommen wird. Ziel sei es, sich in der A-Klasse zu etablieren und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.

Aufrufe: 027.3.2014, 06:00 Uhr
Von Philipp Zimmermann, MZAutor