2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
Tobias Grabl hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt.
Tobias Grabl hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. – Foto: Karl-Heinz Hönl

Meine Top-Elf: Tobias Grabls schlimmster Beiner

Tobias Grabl vom Kreisklassisten SG Hartkirchen/Pocking hat gewählt! Und präsentiert uns die Top-Elf seiner Karriere +++ "Typen wie Benjamin Neunteufel gibt es heute viel zu wenig"

Im Laufe einer langen Fußballer-Karriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die ihre elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: der ehemalige Junioren-Bundesligaspieler Tobias Grabl (31), seit Winter Spielertrainer der SG Hartkirchen/Pocking, spricht über die Offensivqualitäten eines "Knut" Knödlseder, das Gewicht von Matthias Süß, das Talent von Reinhard Schreder und legendäre Mannschaftsabende beim TSV Bogen.

Tor:
Roland Knößlsdorfer
(FC Fürstenzell): "Ich hatte bei meinen Stationen immer das Glück mit guten Keepern spielen zu dürfen. Dementsprechend schwer ist mir die Auswahl für diese Position gefallen. Jedoch ist der Klassenerhalt mit dem FC Fürstenzell damals in der Bezirksliga ganz eng mit "Role" verbunden. Er weiß nicht nur sportlich zu überzeugen, sondern ist auch abseits des Platzes ein sehr feiner Kerl."


Abwehr:

Jürgen "Knut" Knödlseder (FC Sturm Hauzenberg): "Knut verkörpert für mich sämtliche Werte des Amateursports. Er ist nicht umsonst bereits jetzt eine Legende in Hauzenberg. Seine Akribie zieht sich sogar bis in die tiefen Statistiken von Comunio. Und im 'Vier gegen Vier' müsste er eigentlich als Stürmer geführt werden."

Sebastian Escherich (zuletzt SV Schalding Heining): "War in meinen Schaldinger Jahren ein wichtiger Ansprechpartner für mich. Hatte auf und neben dem Platz eine klare Ansprache, die nicht allen immer gefallen hat. Ich für meinen Teil aber schätze solche Typen und habe immer gerne mit ihm zusammen verteidigt."

Matthias Süß (SV Schöfweg): "Um 'Siaße' menschlich zu beschreiben, bräuchte man vermutlich einen eigenen Artikel. Zu unserer Bogener Zeit war er vermutlich der schwerste Außenverteidiger, den die Landes- und Bayernliga je gesehen haben ;-) Aber er hat den Laden hinter Alex Geiger zugesperrt. Und jeder, der in seinem Leben einmal hinter Alex gespielt hat, weiß was das heißt. ;)"



Mittelfeld:

Reinhard Schreder (TSV Regen): "Reinhard war vermutlich der talentierteste Spieler, mit dem ich je zusammengespielt habe. Seine spielerische Klasse hat uns in Ruhmannsfelden Jahr für Jahr in der Liga gehalten. Leider hat er im Herrenbereich seine Fähigkeiten nie ganz ausgeschöpft, aber wir durften noch ein paar Mal gegeneinander spielen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn wiedersehe."

Matthias Lallinger (TSV Seebach): "Wir haben eigentlich seit der F-Jugend gegeneinander gespielt, bis wir in der B-Jugend zusammen nach Deggendorf gewechselt sind. Damals war Eric Cantona mit den Joga Bonito-Videos aktuell und der Mercurial Vapor Pflicht ;) Matthias hat mir bei einer Eins gegen Eins-Übung den wohl schlimmsten Beiner meiner gesamten Laufbahn geschoben. Das werde ich nie vergessen. Michael Wirth und Manfred Zaglauer lachen bestimmt heute noch."

Walter Müller (1. FC Bad Kötzting): "Auch Walter begleitet mich im Endeffekt seit 1995. Ihm verdanke ich meine ersten fünf Strafminuten. Menschlich ein ganz feiner Kerl. Musikalisches Gymnasium, Abitur, Lehramtsstudium. Typ Schwiegersohn - außer an unseren Mannschaftsabenden. Da genoss er die schützende Hand von Markus Rainer und hat für das ein oder andere Highlight gesorgt. Zudem war er der Stabilisator des BMI der Bogener Viererkette."

Michael Renner (SV Perkam): "Jetzt kommt der wahre Exot der Truppe. Für ihn müssen Jungs wie Beppo Eibl, Andi Schäffer, Robert Zillner oder Severin Hirz leider außen vor bleiben. Michi zeichnet neben seinen fußballerischen Fähigkeiten vor allem sein Mundwerk und seine Art aus. Olli Kahn würde hier von 'Eiern' sprechen. Ein echter Straßenfußballer und das perfekte Gegenstück zu Walter Müller. ;)"


Seinen ehemaligen Trainerpartner Alexander Geiger stellt Tobias Grabl im Sturm auf.
Seinen ehemaligen Trainerpartner Alexander Geiger stellt Tobias Grabl im Sturm auf. – Foto: Dirk Meier


Sturm:

Michael Pillmeier (SV Schalding-Heining): "Er hat die letzten Jahre regional sicher sehr geprägt. Er ist damals gleichzeitig mit mir zum SVS gewechselt und hat mir meinen Umzug nach Passau sehr erleichtert. Er ist seitdem mein bester Freund und der beste Beweis was mit Ehrgeiz und Mentalität möglich ist. Neben seinem Talent hat ihn vor allem seine Einstellung zu dem Spitzenfußballer gemacht, der er heute ist."

Alexander Geiger (FC Sturm Hauzenberg): "Viele werden sich fragen, warum Alex als Stürmer aufgeführt wird, weil torgefährlich ist er ja nicht wirklich. In unserer Meistersaison hat Alex allerdings über zehn Elfmeter für uns herausgeholt. Sein Tempo war unfassbar und er geht bis heute dahin, wo es weh tut. Zudem gehört Alex zu den ehrlichsten und sympathischsten Menschen, denen ich je begegnen durfte. Ich schätze ihn nicht nur als Mitspieler, sondern auch als echten Freund."

Benjamin Neunteufel (DJK Passau-West): "Neuner ist auch einer der Mitspieler, die ich nicht missen möchte. Solche Typen gibt es heute viel zu wenig. Vieles ist heute glatt gespült und Einheitsbrei. Sätze wie: "wie viele Tore muss ich denn noch schießen, damit wir das Spiel gewinnen?" oder "Überrundet mich nur, am Wochenende sitzt ihr dafür auf der Bank" werden mich mein Leben lang begleiten. Hände in der Hüfte und die eigene Hälfte nur aus Erzählungen kennend. Seine Spielintelligenz und sein starker Abschluss haben ihn aber eine Dekade lang auf höchstem Amateurniveau kicken lassen."

Trainer:

Thomas Seidl (zuletzt SV Neukirchen/Hl. Blut): "Er war mein großer Förderer in der Jugend und hat schon damals eine unglaubliche Akribie im Jugendfußball an den Tag gelegt. Tom hat unfassbar viele regionale Talente, Spieler sowie auch spätere Trainer geformt und begleitet. Zudem konnte er mit seinen Kabinenansprachen sämtliche Emotionen bedienen. Für mich war er ein absoluter Glücksfall. Ob er das andersrum genauso sieht, wäre interessant. ;-)"

Zur Person:
Tobias Grabl spielte von seinem sechsten Lebensjahr an beim SV Deggenau, ehe er als C-Jugendlicher im Jahr 2002 zur SpVgg Ruhmannsfelden wechselte und dort drei Spielzeiten lang aktiv war. Über das Sprungbrett SpVgg GW Deggendorf wagte der damals 17-Jährige den Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth, wo er in der Junioren-Bundesliga spielte. Den Sprung in den Profikader schaffte der Bayernauswahlkicker allerdings nicht und so kehrte er 2009 in die Heimat zurück und schloss sich dem damaligen Bayernligisten SV Schalding-Heining an. Nach zwei Jahren am Reuthinger Weg zog der kompromisslose Defensivspezialist weiter zum TSV Bogen, mit dem er den Durchmarsch von der Bezirksober- bis in die Bayernliga schaffte.

Nachdem er während seiner Zeit in Bogen in der Spielzeit 2013/14 schon kurzzeitig beim TSV Metten in die Bresche gesprungen war, trat Grabl nach einem einjährigen Gastspiel beim TSV Seebach 2015 dann beim FC Fürstenzell seine erste "echte" Trainerstation an. Mit dem FCF schaffte er im ersten Jahr sensationell den Klassenerhalt in der Bezirksliga Ost, bevor man dann im zweiten Jahr in der Relegation absteigen musste. In der Saison 2017/18 coachte Grabl dann den FC Salzweg, ehe er dann dem Ruf seines ehemaligen Trainers Alexander Geiger, mit dem er schon in Bogen erfolgreich zusammengearbeitet hatte, folgte und beim FC Sturm Hauzenberg als Co-Spielertrainer an dessen Seite rückte. Im vergangenen Winter beendete der mittlerweile 31-Jährige dieses Engagement und fungiert nun als Spielertrainer beim Pockinger Kreisklassisten SG Hartkirchen/Pocking.


Aufrufe: 023.4.2020, 11:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor