2024-04-24T13:20:38.835Z

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Florian Weißmann, Verbands-Jugendleiter beim BFV.
Florian Weißmann, Verbands-Jugendleiter beim BFV. – Foto: BFV

Florian Weißmann: „Wollen Zuschauer auf den Sportanlagen.“

BFV will Normalität schnellstmöglich herstellen

Der Verbands-Jugendleiter des BFV Florian Weißmann richtet sich klar für einen Neustart im September und vollen Zuschauerrängen aus.

Landkreis – Das dritte Wochenende mitsamt erlaubten Freundschaftsspielen nach der langen Corona-Pause ist vorbei. Doch noch immer gibt es viele Fragen bezüglich Re-Start, Testspiele, Hygiene-Konzept und mehr. Florian Weißmann (40), Verbands-Jugendleiter beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) hat sich diesen im Video-Interview mit dem Online-Portal FuPa gestellt und auch beantwortet.

Testspiele

Das Hin und Her vor etwas mehr als zwei Wochen, ob Testspiele erlaubt sind oder nicht, beschreibt Weißmann als „von der Emotionslage nicht anders als bei den Vereinen“. Der BFV habe ebenso auf die Freigabe der Staatsregierung gewartet, entsprechend tief sei der Schock gewesen, als diese ausblieb. „Wir haben dann gleich reagiert, das Innenministerium kontaktiert und noch mal dargelegt, warum es jetzt wichtig ist, den nächsten Schritt zu machen“, erklärt Weißmann. Einen Tag später erteilte das Innenministerium die Freigabe, „auch wenn die Rahmenbedingungen etwas schwieriger sind“.

Hygiene-Konzept

Eine ausgetüfteltes Hygiene-Konzept brauchen die Vereine erst, „wenn ich Umkleiden und vor allem Duschen öffne“. Es schade aber nicht, wenn sich die Vereine bereits jetzt mit dem Thema auseinandersetzen. Spätestens wenn wieder Zuschauer zu den Spielen kommen sollen, brauche es ein Hygiene-Konzept. „Da tut es gut, wenn man sich jetzt schon drum kümmert, was ausprobiert, testet, wie kann so etwas am Spieltag laufen“, meint Weißmann.

Zuschauer

Zuschauer an Spieltagen ist dabei ein gutes Stichwort. „Natürlich ist es ungewohnt, wenn keine Zuschauer da sind“, weiß der Verbands-Jugendleiter. Bei den ersten Tests habe er aber Bilder gesehen, auf denen die treuen Fans die Partien hinterm Zaun, also außerhalb der Anlagen, verfolgt haben (siehe auch Bericht oben). „Der eine oder andere wird dort erfinderisch, das ist aber nichts Verwerfliches.“ Gleichzeitig hofft Weißmann auf die Vernunft von Vereinen und Anhängern, „um die Chance zu bekommen, wenn alles gut läuft, dass wir dann, wenn der Ligabetrieb starten soll, das auch mit Zuschauern machen dürfen“. Das sei auch das Ziel der Verbandsspitze. „Wir wollen die Zuschauer auf den Sportanlagen haben“, macht er klar. Im Idealfall natürlich schon am ersten Punktspielwochenende im September.

Re-Start

„Wir setzen drauf, ab 1. September die Ligarunde zu starten“, betont Weißmann im Video-Interview. Der tatsächliche Re-Start wäre dann am Wochenende 5./6. September. In der Jugend, in der die Saison neu beginnt. soll nach nach den Sommerferien, am Wochenede 12./13. September, wieder gekickt werden. Gleichzeitig gibt der Verbands-Jugendleiter zu, dass die zuletzt steigenden Corona-Zahlen dem Verband Bauchschmerzen bereiten. „Und keiner weiß, wie es sich verhält mit den Urlaubsrückkehrern.“ Wie berichtet hat sich beim Kreisklassisten ASV Eglfing ein Spieler beim Urlaub in Kroatien mit dem Coronavirus angesteckt. Bei erneuten Einschränkungen durch die Staatsregierung sei auch ein Verbot von Testspielen – und in der Folge eine Verschiebung des Punktspielbetriebs – nicht auszuschließen.

Wechselfenster

Die teils heftige Kritik am Wechselfenster zwischen Anfang Juli und dem Re-Start, das nach den Modalitäten des Winter-Fensters geöffnet hat, kann Weißmann nur teilweise nachvollziehen. „Wenn meine Mannschaft etwas geschwächt ist, mag es sein, dass es für mich eine Wettbewerbsverzerrung ist“, sagte Weißmann. „Wenn ich es geschafft habe, mich zu verstärken, war es natürlich keine Wettbewerbsverzerrung.“ Da die Vereine dem Spieler die Freigabe erteilen müssen, seien entsprechende Möglichkeiten vorhanden gewesen, einen Wechsel zu verhindern.

Jugendfußball

Im Nachwuchs-Bereich, von A- bis E-Jugend, hat es während der Corona-Pause den „üblichen Verlust“ gegeben. „Manchmal ein bisschen mehr“, gibt Weißmann zu. In der C-Jugend, und das überrascht den 40-Jährigen, gebe es dagegen fast die gleiche Zahl an Mannschaftsmeldungen wie im Vorjahr. „Da sind es eineinhalb Prozent weniger. Das ist so wenig, wie wir noch nie hatten. Sorge bereitet Weißmann dagegen die F-Jugend. „Da haben wir deutliche Verluste.“

Mögliche Gründe könnten die ausgefallene Rückrunde und dadurch weniger Neuanmeldungen in den Vereinen sein. Gleichzeitig hofft er darauf, dass es mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs einen zusätzlichen Zulauf gibt. Mit mehreren Events, abseits vom Regelspielbetrieb, hofft der Verbands-Jugendleiter „mehr Kinder zum Fußball zu bekommen“. Auch Kooperationen mit Schulen und Kindergärten müssten verstärkt werden. (SEBASTIAN SCHUCH)

Aufrufe: 020.8.2020, 10:24 Uhr
Weilheimer Tagblatt / Sebastian Fussball Vorort ScAutor