"Man kann schon sagen, dass wir für die Kreisklasse fast zu gut sind. Bei uns passt das Gesamtpaket. Wir haben sehr gute Einzelspieler und harmonieren auch als Mannschaft prima", erklärt Spielertrainer Stefan Kurz. Der 32-Jährige war im Sommer 2016 aus Vilshofen nach Neßlbach gekommen und um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Der Abstieg aus der Bezirksliga markierte eine Zäsur bei der DJK, Kurz sollte einen personellen Umbruch koordinieren. Der Neuaufbau in der Kreisliga ging dann allerdings in die Hose. "Wir mussten uns erst finden, der Start war sehr schlecht und dann kommt man halt in eine Negativspirale hinein, mit all den bekannten Faktoren: Kleiner Kader, viele Ausfälle, die wir nicht kompensieren konnten und enge Spiele, die wir einfach nicht zu unseren Gunsten entscheiden konnten. Es lief einfach unglücklich" Das Ende vom Lied ist bekannt, Neßlbach wurde durchgereicht in die Kreisklasse - aber mit dem feinen Unterschied: "Die Mannschaft ist anders als ein Jahr zuvor größtenteils zusammen geblieben und wir konnten uns mit Armin Zitzelsberger, Florian Fink und Florian Kaufmann gezielt mit drei jungen Spielern verstärken. Das hat sich bezahlt gemacht", betont Kurz, dem die Verantwortlichen das Vertrauen für die Mission Wiederaufstieg aussprachen, die wesentlich günstigeren Rahmenbedingungen als zwölf Monate zuvor.
Zudem kehrte das Spielglück zurück, die ersten drei Partien zum Start gegen Grafling, Türkgücü Deggendorf und Poppenberg konnten allesamt gewonnen werden. "Kompliment auch an meine Mannschaft, die sich wie der ganze Verein schnell auf die Kreisklasse eingelassen hatte. Die Aufgabe war, die beiden Abstiege aus den Köpfen rauszubringen und sich auf was Neues zu fokussieren. Wir haben uns von Anfang an auf mehr Derbys gefreut und haben uns schnell entwickelt." Hauptsächlich agiert das Nonplusultra der Kreisklasse Deggendorf im 3-5-2 System, was aber von Gegner zu Gegner durchaus variieren kann. "Das ist eine unserer großen Stärken. Die Jungs können sich auf verschiedene Gegebenheiten sehr schnell einstellen. Stehen wir einer spielstarken Mannschaft gegenüber, bekommen wir mehr Räume. Wenn eine Truppe mit zehn Mann um den eigenen Sechzehner steht, dürfen wir die Geduld nicht verlieren. Das hat mein Team zumeist sehr gut gelöst." Kann man so stehen lassen. Mit 50 Volltreffern agiert die Offensivabteilung der DJK in einer eigenen Liga, auch die Defensive ist mit bis dato 11 Gegentoren kaum zu überwinden. Bei 16 Punkten Vorsprung auf den Rest des Feldes wäre es unglaubwürdig, nicht den Meistertitel als Ziel auszugeben, daraus macht auch Kurz keinen Hehl: "Ich sehe keine Anzeichen, warum wir im Frühjahr einbrechen sollten. Wir wollen die restlichen Punkte so schnell wie möglich holen. Alles andere als der Meistertitel wäre schon eine große Enttäuschung." In der Winterpause werden es die Neßlbacher eher gemächlich angehen lassen. "Bis auf die Kreismeisterschaft haben wir in der Halle jetzt nicht großartig was geplant", bestätigt Kurz, der seine Kicker Mitte Februar zum Vorbereitungsauftakt bitten wird. Vom 8. bis 11. März holt sich dann die DJK im Trainingslager in Pilsen den Feinschliff für die Mission Rückkehr ins Kreisoberhaus. Es spricht eher wenig dafür, dass das Vorhaben scheitern könnte.