2024-04-23T13:35:06.289Z

Spiel der Woche
Foto: Archiv/Jabin
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Krisengipfel geht an Pronsfeld

Lukas Thiex erzielt goldenes Tor – Abstiegszone verdichtet sich

Goldene Woche für die SG Pronsfeld: Nach dem 2:1-Erfolg am Mittwochabend gegen die SG Irrel blieb das Team von Berni Plein auch bei einem weiteren Konkurrenten im Abstiegskampf siegreich und verbuchte beim 1:0-Erfolg erneut drei Punkte. In einem kampfbetonten, auf nassen und schlammigen Untergrund ausgetragenen Spiel siegte am Ende die größere Leidenschaft.

Kurz vor Spielbeginn fegte ein Schneeschauer über den Malbergweicher Sportplatz. Ein aufgeweichter, tiefer und von zahllosen Pfützen übersäter Platz machte es für beide Mannschaften nicht einfacher. Bevor sich Pronsfeld sortiert hatte, besaß Nattenheim in Person von Oliver Christian die erste dicke Möglichkeit, als eine Flanke von Stephan Götzinger am zweiten Pfosten landete, der Ball aufsetzte, doch Christian das Spielgerät aus zwei Metern vorbeiköpfte. Pronsfeld agierte kompakt, stand auf Höhe der Mittellinie und versuchte es über Kontersituationen. Doch Nattenheim blies zum Angriff. Ein Distanzschuss von Nico Heinz entschärfte Pronsfelds Keeper Thomas Michels genauso klasse (19.) wie fünf Minuten später von Stefan Krämer, als Timo Adams eine präzise Hereingabe nach innen brachte. Die Hausherren liefen pausenlos an, setzten die Pronsfelder Abwehr enorm unter Druck, doch das Tor blieb wie vernagelt.

Lukas Thiex verpasst zunächst und schlägt dann zu

Kurz nach Wiederbeginn reifte die Entscheidung, als zunächst Lukas Thiex nach einem Eckball per Kopf den Winkel um vier, fünf Zentimeter verpasste, doch vier Minuten später dann doch zur Stelle war. Maximilian Hormes fing einen Angriff der Nattenheimer auf Höhe der Mittellinie ab, spielte diesen direkt auf Michael Kohl weiter, der mit einem super getimten Schnittstellenpass Thiex bediente und dieser dann aus spitzem Winkel ins lange Eck schob – 0:1 (53.). „Das war ein blitzsauber ausgespielter Konter von uns. Lukas wurde schon abgedrängt, brachte die Kugel aber dann doch noch ins lange Eck. Eine Riesensituation von ihm“, freute sich dessen Trainer Berni Plein diebisch. Ein paar Minuten später scheiterte Thomas Simon aus acht Metern am reaktionsschnellen Nattenheimer Torwart Jens Gieselmann. Die Elf von Andreas Kink versuchte in der verbleibenden halben Stunde nochmals Druck aufzubauen, doch so richtig zwingend waren deren Aktionen nicht mehr. Ein 20-Meter-Schuss von Patrick Reicherts strich um zwei Meter am Tor vorbei. Klink sah in der 75. Minute eine elfmeterwürdige Situation, als eine Aufsetzerflanke in den Sechzehner flog und ein Pronsfelder den Ball unabsichtlich an die Hand bekam. Pleins Rücksprachen mit dem guten Schiedsrichter Alexander Ullrich ergaben, dass keine aktive Bewegung der Hand zum Ball vorlag und er deshalb nicht auf Strafstoß entschied.

Abwehrhünen der Gäste bleiben Sieger

So spielte Nattenheim in der Folge meist nur lange Bälle nach vorn, die sich als nicht probates Mittel herausstellten, weil Pronsfelds Abwehrhünen stets Sieger in den Kopfballduellen blieben. Während Plein von einer „absolut kämpferisch-kompakten Energieleistung mit einem Riesenwillen“ sprach, zeigte sich Andreas Klink nach der Partie maßlos enttäuscht. „Der Killerinstinkt fehlt uns einfach. Normalerweise musst du dieses Spiel gewinnen, weil das Team 90 Minuten Gas gegeben hat und die Chancen zum Sieg hatte. Wir haben es wieder nicht geschafft in Führung zu gehen. Derzeit fehlen bei uns Typen auf dem Platz, die die Ruhe bewahren und den Abstiegskampf verinnerlichen. Wir kämpfen, spielen teilweise auch guten Fußball, doch machen die Tore einfach nicht.“ So setzt sich die Ergebniskrise in Nattenheim fort, während in Pronsfeld die Hoffnung lebt. (L.S.).

Aufrufe: 026.11.2017, 11:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor