2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
F: Jabin
F: Jabin

"Eine gefährliche Entwicklung"

Trainerduo Pitsch/Brenner vermisst den Geist der Euphorie.

Der Saisonstart in die Premierenspielzeit in der Kreisliga A hätte besser kaum sein können. Die SG Herforst/Beilingen/Philippsheim bewegt sich nach überwiegend positiven Auftritten im oberen Mittelfeld. Das Trainerduo Pitsch/Brenner moniert jedoch die fehlende Euphorie und den schwankenden Trainingsbesuch. FuPa sprach mit Marco Pitsch über die Mannschaft und die Liga.

Vier Siege aus den ersten sechs Partien sind vor allem für Trainer Marco Pitsch eine gute Ausgangsposition im Kampf für den anvisierten Klassenerhalt. „Als Aufsteiger sind wir mit der Punkteausbeute absolut zufrieden, wir haben bewiesen, dass wir A-Liga tauglich und in der Lage sind, gegen jeden Gegner zu bestehen.“ Pitsch, der gemeinsam mit seinem spielenden Co-Trainer Dominik Brenner in der sportlichen Verantwortung steht, gilt nicht als Schönredner. Deshalb sagt er auch: „Es waren überwiegend gute Spiele dabei, doch insgesamt sind wir in unseren Leistungen noch zu schwankend. Die Euphorie nach dem Aufstieg ist nicht mehr allgegenwärtig, ich habe den Eindruck, dass es so hingenommen wird, dass wir jetzt A-Klasse spielen. Nach den letzten drei Siegen gegen Nusbaum, Pronsfeld und Weinsheim macht sich vielleicht eine gewisse Selbstzufriedenheit breit. Das ist eine gefährliche Entwicklung. Wir müssen es wieder hinbekommen, über eine hohe Trainingsbereitschaft Gier und Körperspannung aufzubauen.“

Gegen Weinsheim hat alles gepasst

Diese Kombination gelang beispielsweise gegen Titelmitfavorit SG Nusbaum (3:1) ohne Wenn und Aber und auch jüngst gegen Weinsheim (2:0). Pitsch: „An diesem Tag hat alles gepasst. Wir standen sehr kompakt, haben dicht verteidigt und schnell nach vorne gespielt. Mit dem Kracher von David Mohr aus 25 Metern in den Winkel hat sich die Mannschaft dann das Selbstvertrauen geholt für den Rest des Spiels.“ Die deftigen Klatschen in Bettingen (0:5) und Neunkirchen (0:4) führt Pitsch auf den frühen Zeitpunkt in der Saison zurück. „Der Kader war noch nicht hundertprozentig komplett, wir waren noch in der Findungsphase. Wir haben es den Gegnern relativ einfach gemacht und sind in den ersten Minuten in Rückstand geraten. Neun Gegentore sind definitiv zu viel.“ Der Coach ist jedoch davon überzeugt, dass seine Mannschaft den Klassenerhalt packt und weiß, was das Team drauf hat in kämpferischer und spielerischer Hinsicht. „Der große Unterschied ist das höhere Tempo, die Ausgeglichenheit der Mannschaften und deren Offensivstärke. In Sachen Tempo haben wir bereits Lehrgeld zahlen müssen und sind durch Rote Karten bestraft worden“, sagt Pitsch.

Topleistungen und hoher Trainingsbesuch gehen einher

Spieler wie Robert Wilwers, Christian Reuter oder Dominik Brenner haben schon höherklassig gespielt, sind aber teilweise auch verletzt. Das erschwert für den Trainer die Auswahl des Personals. Der Kader sei relativ klein, sodass Ausfälle nur im Kollektiv aufgefangen werden können. Pitsch setzt auf einen erhöhten Trainingsbesuch. „Immer dann, wenn wir eine hohe Trainingsbeteiligung hatten, gewinnen wir unsere Spiele. Umgekehrt wird es schwierig, Topleistungen zu bringen, wenn der Trainingsbesuch nicht so hoch ist. Wir müssen da noch mehr Vollgas geben, es geht bei uns nur über die kollektive Ausrichtung.“ Wilwers ist verletzt, Jens Müller ebenso und Daniel Klotz muss eine Rotsperre absitzen. Auch Marian Gerten und Brenner sind angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. „Klar, gehen diese Spieler voran, doch Christian Reuter und Dominik schleppen sich derzeit angeschlagen auch von Spiel zu Spiel durch. Sie bräuchten mal eine Pause.“ Matthias Leinen fällt mit einem Sehnenriss im Arm auch noch aus. Doch jetzt beginnt für den 44-jährigen Coach die gefährlichste und wichtigste Phase der Saison. Gegen den Überraschungs-Tabellendritten Roth-Kalenborn steht jetzt ein starker Gegner vor der Tür. „Gegen Roth-Kalenborn hoffen wir, nicht zu verlieren, wollen daher kompakt gegen den Ball arbeiten und in Ballnähe Überzahl schaffen. Von daher bietet es sich an, etwas tiefer zu stehen und über Konter zu kommen.“ Mit Timo Faber und Tim Roth hat die SG Herforst ausgezeichnete Konterspieler, die über eine große Geschwindigkeit nach vorn verfügen. (L.S.).

Aufrufe: 05.10.2017, 21:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor