Jüchen schießt sich den Frust von der Seele

BV Wevelinghoven – DJK Gnadental 3:1 (0:1). Vor dem Spiel sagte BV-Trainer Tim Bernrath noch, dass ein Punktgewinn gegen Gnadental in jeder Hinsicht ein Erfolg für seine Mannschaft wäre. Am Ende konnte der Aufsteiger sogar als Sieger vom Platz gehen – und das laut Bernrath alles andere als glücklich. „Wir waren heute klar die bessere Mannschaft. Das war purer Siegeswille“, sagte Bernrath. Dass damit angesichts der Ausgangslage und dem Spielverlauf nicht zwingend zu rechnen war, spielte später keine Rolle mehr. Denn die Gnadentaler gingen nach drei Minuten durch Muhammed-Batuhan Dogan zunächst in Führung, schöpften aus dem Tor aber keine Sicherheit. „Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht. Wir haben uns trotz des 1:0 von der Hektik anstecken lassen“, haderte DJK-Trainer Stefan Pennarz. Richtig hektisch wurde es in der Schlussphase, zu deren Auftakt Gnadentals Ali Gürcali sich die Gelb-Rote Karte abholte. „Der Platzverweis war für mich aber nicht zwingend ausschlaggebend. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir unsere Tore machen“, behauptete Bernrath, der in der Folge sah, wie seine Mannschaft in Überzahl die Partie durch Tore in der 83., 87. und 95. Minute noch drehte.

VfL Jüchen/Garzweiler – DSC 99 7:0 (4:0). Der VfL Jüchen konnte das Ende einer turbulenten Woche mit drei Spielen versöhnlich gestalten, musste jedoch teuer bezahlen für den klaren 7:0-Kantersieg. „Unser Kapitän Sven Moseler wird beim Stand von 5:0 umgenietet. Das war völlig überzogen. Das macht mich stinksauer“, meinte VfL-Trainer Marcel Winkens, der bei seinem Abwehrchef einen Bänderriss vermutet. Auch abgesehen von dem schweren Foul überwog bei den ambitionierten Jüchenern noch ein wenig der Frust. „Natürlich freuen wir uns nach der Enttäuschung am Donnerstag im Nachholspiel gegen Büderich. Es ist schön zu sehen, dass die Jungs heute so eine Leistung abrufen konnten, aber wir müssen in den engeren Duellen gewinnen“, meinte Marcel Winkens. Berkant Des konnte sich dreimal in die Torschützenliste eintragen (25., 33., 74.), Fatlum Ahmeti netzte zweimal ein (12., 55.) und Pablo Silva (18.) und David Oliveira (57.) trafen jeweils einmal.

SG Rommerskirchen-Gilbach – TV Kalkum 2:0 (1:0). Seine Aufgabe souverän gemeistert hat am Sonntagnachmittag die SG Rommerskirchen-Gilbach, die nun nach sieben Spieltagen 13 Punkte in ihrer Bilanz vorweisen können. „Das war eine stabile Leistung. Wir waren spielerisch besser und haben zu null gespielt. Das war ein guter Schritt im Entwicklungsprozess“, lobte SG-Trainer Kevin Hahn seine Schützlinge ausdrücklich. Die Treffer des Tages erzielten ausgerechnet die beiden Rückkehrer Lennart Friederichs (16.) und Denis Gulin (61.), die gegen Gnadental jeweils eine Sperre hatten absitzen müssen.

SV Uedesheim – SV Hösel 0:3 (0:1). Im ausgemachten Sechs-Punkte-Spiel gegen Aufsteiger und Mitabstiegskandidat Hösel ließen die Uedesheimer ihren Co-Trainer Timm Oppermann völlig sprachlos zurück. „Das waren zwei unterirdische Mannschaften. Wir hatten Kreisliga-C-Niveau, Hösel Kreisliga-B-Niveau. Für Hösel hat es schon gereicht zu kämpfen“, fand Oppermann ziemlich drastische Worte für den „Totalausfall“. Von bisher sechs Saisonspielen konnte der SV lediglich eines siegreich gestalten. Die sich im Umbruch befindende Mannschaft scheint das erforderliche Spielniveau auf Dauer nicht halten zu können, empfindet auch Oppermann. „Bei so inkonstanten Leistungen muss man der Mannschaft die Bezirksligatauglichkeit absprechen“, wurde der Co-Trainer ziemlich deutlich.

DJK Novesia Neuss – Germania Ratingen II 1:6 (1:3). Ähnlich wie Uedesheim geht es Aufsteiger Novesia, der zwar ein Spiel mehr absolviert hat, jedoch die gleiche Punkteausbeute wie die Uedesheimer vorweist. Gegen die favorisierten Ratinger konnte die zweitschlechteste Defensive der geballten Offensiv-Power der Gäste nichts entgegensetzen. Zudem schwächte sich die Novesia obendrein durch eine frühe Rote Karte gegen Miguel Lopes Ferreira. Nico Lingweiler erzielte wenigstens den Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:3.