2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche

"Meine eigene Statistik interessiert mich nicht"

Maurice Koch, Spielertrainer der DJK Franken Lichtenfels im Gespräch

Die DJK Franken Lichtenfels ist Tabellenführer in der Kreisklasse Coburg 2 und das als Aufsteiger. Ein Garant dafür ist zweifelsfrei Spielertrainer Maurice Koch, dem seine persönliche Statisik jedoch nicht interessiert, vielmehr will er das seine Mannschaft sich weiterentwickelt. FuPa sprach mit dem Trainer des Ligaprimus.

Tabellenführer über die Winterpause - Wie zufrieden warst du mit der Vorrunde bzw. bist du mit der Vorbereitung auf die Rückrunde?

Maurice Koch: Es ist natürlich sehr schön wenn man rückblickend auf die Entwicklung der Mannschaft und die bisherige Saison zurück schaut - Tabellenführer nach mehr als der Hälfte der Saison da ist man als Trainerteam natürlich zufrieden. Aber bisher wurde eine Meisterschaft noch nie im Winter vergeben, deshalb sehe ich es für uns als Einheit auch als eine Art Verpflichtung an das bisher erreichte in den verbleibenden elf Spielen zu bestätigen und dafür hart zu arbeiten, auch wenn das gerade als Aufsteiger und neu formiertes Team nicht selbstverständlich sein kann und wird.
Mit der Vorbereitung sind Christian und ich bisher zufrieden, die Jungs wissen welches große Ziel wir vor Augen haben und man merkt, dass sie für die Verteidigung unserer aktuellen Position auch bereit sind so manches Privates zurück zu stecken und nur so kann man diese "Sensation" auch erreichen. Natürlich hat auch uns das Wetter und damit die Trainingsbedingungen nicht gerade in die Karten gespielt weil wir viele Sachen gar nicht oder nur teilweise trainieren konnten, aber auch im Laufe der Rückrunde werden wir sukzessive an unseren Schwächen arbeiten, wenn gleich man im Winter nicht nur den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde sondern auch für ein erfolgreiches Kalenderjahr 2016 legen sollte.

Wird die Meisterschaft ein Zweikampf zwischen Ihrer Mannschaft und Lettenreuth und warum wird am Ende die DJK Franken Lichtenfels die Oberhand behalten?

Maurice Koch: Aktuell sieht es natürlich nach einem Zweikampf aus. Nach der Niederlage von Ober-/ Unterlangenstadt in Mistelfeld vergangene Woche ist der Abstand auf Platz drei doch schon relativ groß, aber sowohl Arnstein als auch die Langenstädter verfügen über die Qualität eine sehr starke Rückrunde zu spielen.

Grundsätzlich aber denke ich, dass es aktuell schon eine sehr starke Leistung von meiner jungen Mannschaft ist überhaupt in der Vergabe der Meisterschaft dieser Saison mit Lettenreuth genannt zu werden, denn wenn ich mir den Kader und die Einzelspieler der Lettenreuther anschaue, gab es denke ich vor der Saison nicht einen einzigen regionalen Fußballbetrachter der den letztjährigen Absteiger nicht als Aufstiegsaspirant Nummer eins gehandelt hätte. Sie haben soviel Erfahrung und Qualität im Kader, dass ich mit Blick auf die aktuelle Tabelle schon sehr zufrieden mit dem momentan errichten bin. Allerdings sehe ich das nicht als Polster zum ausruhen an, sondern als Herausforderung es allen "Experten" (die der Meinung sind wir werden noch abgefangen) zu zeigen und unsere Leistung der vergangenen Spiele Woche für Woche zu bestätigen. Alles in allem freuen wir uns nach der Vorbereitung darauf nun endlich wieder um Punkte gegen das runde Leder treten zu dürfen und dann schauen wir mal welches Interview wir nach 30 Spielen in dieser Saison führen werden.

Wie lässt sich Ihre Mannschaft beschreiben?

Maurice Koch: Viele Trainer und Weggefährten der vergangenen Jahre haben mich vor diesem Schritt "gewarnt", aber ich kann die Argumente (zum Glück) nicht bestätigen. Wir haben eine junge Truppe aus Lichtenfelser Jungs die sich vor der Saison entschlossen haben an sich zu arbeiten und bereit sind auf uns zwei Trainer zu hören. Natürlich haben auch wir sehr wichtige Charaktere in der Truppe die vorne weg gehen müssen um für sich aber auch für die Mannschaft und den Verein das bestmögliche heraus zu holen. Im Großen und Ganzen sehe ich unsere Mannschaft als intakten Haufen an in dem jeder weiß, egal in welcher Situation er sich befindet, dass er enorm wichtig für den Gesamterfolg ist, es aber auch genügend Verbesserungspotenzial und Spielraum gibt an dem es sich zu arbeiten lohnt. Wir als Trainer versuchen in jeder Einheit diese Dinge anzusprechen, ob sie umgesetzt werden liegt natürlich an jedem selbst.

Welche Philosophie haben Sie als Trainer? Gibt es Vorbilder von denen Sie sich etwas abschauen?

Maurice Koch: Nachdem ich schon als Spieler eher für die härtere Gangart bekannt war gebe ich das natürlich auch so weiter (lacht). Nein Spaß. Ich versuche aktuell noch mit einfachen taktischen aber auch spielerischen Elementen unser Spiel zu verbessern. Ich selbst möchte in jedem Spiel sehen, dass spielerische Vorgaben umgesetzt werden und unabhängig vom Spielstand oder Spielminute diese auch konsequent umgesetzt werden. Das Ergebnis ist für mich und Christian da sogar manchmal zweitrangig, da es für uns beide um die Entwicklung der Spieler geht und wir uns auch freuen würden, wenn unsere aktuellen Jungs in ein paar Jahren rückblickend sagen können "damals haben wir was gelernt!" Ich selbst hatte das Glück von den, aus meiner Sicht besten Trainern der Region (Müller, Zitzelsberger, Reichel usw.) trainiert zu werden und natürlich schaut man sich von allen Trainern bestimmte Dinge ab die man übernimmt bzw. versucht man so manches besser zu machen. Das dass nicht immer gelingt musste ich aber insgeheim leider auch schon öfter feststellen (lacht).


18 Spiele - 20 Tore und 11 Vorlagen - Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer eigenen Statistik?

Maurice Koch: Mittlerweile bin ich in einem Fussballalter, indem mich mich meine eigene Statistik überhaupt nicht mehr interessiert. Hätte ich null Tore und wir wären als Mannschaft in der gleichen Situation wäre ich mindestens genauso zufrieden. Natürlich ist es schön noch immer ein relativ wichtiger Bestandteil der Truppe zu sein, aber ich versuche so oft wie möglich im Spiel die Verantwortung an meine Jungs zu übertragen, denn nur daran werden sie wachsen und nur das zählt für mich als Trainer. Nichtsdestotrotz werde ich auch in den verbleibenden Spielen nicht neben das Tor schießen wenn sich eine Chance ergibt.

Was wird am Ende die Meisterschaft entscheiden?

Maurice Koch: Ich glaube, dass jetzt schon alle auf das Duell DJK gegen Lettenreuth hin fiebern, allerdings wird dieser Nachmittag auf keinen Fall das Titelrennen entscheiden. Da wird die Tagesform und auch das Quäntchen Glück entscheiden. Der Grundstein werden die Spiele gegen die vermeintlich Schwächeren sein. Wer sich da die wenigsten Ausrutscher erlaubt wird ganz gute Karten haben.

Aufrufe: 010.3.2016, 13:06 Uhr
bdAutor