2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview der Woche
Wolfgang Rößner fungiert auch als Seßlachs Stadionsprecher. Foto: Privat
Wolfgang Rößner fungiert auch als Seßlachs Stadionsprecher. Foto: Privat

Erfolg führte fast zum Ruin

Seßlachs Vorstand Wolfgang Rößner im Gespräch

Die letzten vergangen zehn Jahre waren ein auf und ab bei der DJK/FC Seßlach. Gegenwärtig herrscht an den Rodachauen Ruhe und der Verein schafft es immer öfters positve Schlagzeilen zu schreiben. FuPa Oberfranken sprach mit Wolfgang Rößner, Vorsitzender der DJK/FC und schaute mit ihm in die Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart bei den Altstädtern.

Hallo Herr Rößner, gegenwärtig befinden sich die DJK/FC Seßlach in der Winterpause. Mit 26 Punkten aus 17 Spielen befindet sich Seßlach im Mittelfeld der Liga wieder und das obwohl der Saisonstart nicht gerade vielversprechend war. Wie zufrieden sind Sie mit dem Tabellenplatz bzw. den gezeigten Leistungen?

Wolfgang Rößner: Mit der Vorrunde bin ich im Großen und Ganzen schon zufrieden. Sicher hätten wir konstanter spielen können. Nach den vier Niederlagen in Folge Ende August, Anfang September hat sich die Mannschaft aber gefangen und konnte ordentliche Leistungen auf den Platz bringen. Das Saisonziel - Platz 6 - ist ja noch in Reichweite und vielleicht geht ja noch etwas mehr.

In der Winterpause werden oft richtungsweisende Entscheidungen vollzogen. Mit Basti Müller (Eicha) und Mert Iliskan (Rödental) konnten ein Rückkehrer und ein Neuzugang verpflichtet werden. Wird es noch weitere Änderungen am Kader geben?

Wolfgang Rößner: Nach der Winterpause wird es neben den beiden Neuzugängen keine weiteren Änderungen im Kader geben.

Nach dem Weggang von Thomas Zethner steht Andi Trunzer in Seßlach allein in der Verantwortung. Wie bewerten Sie rückblickend die Leistung Ihres Trainers und wird er auch über die Saison hinaus die Mannschaft leiten?

Wolfgang Rößner: Andi Trunzer musste sich natürlich erst in seine neue Rolle als allein verantwortlicher Trainer hineinfinden. Aber auch schon unter Thomas Zethner, war er ja gleichberechtigter Trainer und hat somit schon genügen Erfahrung, wie man mit der Mannschaft umgehen muss. Einen leichten Job hat er nicht, aber wir sind mit seinem Engagement sehr zufrieden. Daher werden wir auch in der kommenden Saison mit Andi Trunzer als Trainer arbeiten. Allerdings gehen wir in die neue Saison wieder mit einem Trainerteam. Bernd Weikard wird Andi Trunzer als gleichberechtigter Partner beim Training und bei den Spielen zur Seite stehen.

Ein Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft. Die DJK/FC Seßlach gehörte Jahre lang zu den "Dauergästen" in der Kreisliga Coburg und stieg 2005 in die Bezirksliga auf. Nach einem sensationellen ersten Bezirksliga Jahr (Platz 5) ging es dann bergab. Es folgte der "Durchmarsch" bis in die A-Klasse. Nach diesen schlechten Jahren scheint der Verein jetzt wieder in ruhiges Fahrwasser zu gelangen. Wie sehen Sie die Entwicklung in den letzten Jahren und welche Fehler von damals dürfen nicht wieder passieren?

Wolfgang Rößner: Der Aufstieg in die Bezirksliga war sicherlich der größte Erfolg der Fußballer in der Vereinsgeschichte. Im Nachhinein betrachtet wäre es vielleicht besser gewesen, man wäre nicht aufgestiegen und in der Kreisliga geblieben. Der Bezirksligaaufstieg hat uns damals finanziell an den Rand des Ruins gebracht und sportlich sind wir anschließend bis auf den letzten Platz der A-Klasse durchgereicht worden. Erst Thomas Zethner konnte die sportliche Wende bringen. Wichtig ist, dass jeder daran denkt, dass wir Amateurfußball spielen und da sollten Lohnzahlungen bzw. Aufwandsentschädigungen auf jeden Fall außen vor bleiben. Auch muss die Mischung zwischen einheimischen Spielern und Spielern, die von auswärts kommen passen.


Zusammenhalt wird in Seßlach, auf wie neben dem Platz, groß geschrieben. F: Matzke

Ohne neue Spieler mit Geld zu locken sind die Argumente einen Spieler von einem neuen Verein zu überzeugen immer recht schwierig. Mit welchen Argumenten versuchen Sie potentielle Neuzugänge von der DJK/FC Seßlach zu überzeugen?

Wolfgang Rößner: Wichtig ist es, ein gutes Umfeld zu schaffen, wo man gut trainieren kann und sich wohl fühlt, wo die Kameradschaft im ganzen Verein und die Kameradschaft in den Mannschaften passt. Das scheint uns derzeit gelungen zu sein. Aber im Fußball bzw. im Sport allgemeinen kann es immer ganz schnell rauf und runter gehen. Man darf sich auf jeden Fall nie auf dem Erreichten ausruhen. Weitere Argumente müssen unsere beiden Trainer liefern, die für die Suche nach Neuzugängen verantwortlich sind.

Wo sehen Sie mittelfristig bzw. langfristig die sportlichen Ziele der DJK/FC?

Wolfgang Rößner: Wir wollen uns mit der 1. Mannschaft im vorderen Feld der Kreisklasse etablieren, sicher hat aber auch der ein oder andere das Ziel irgendwann mal wieder in die Kreisliga aufzusteigen. Hier sollte meiner Meinung nach aber nichts erzwungen werden. Mit der 2. Mannschaft wäre es schön, wenn man irgendwann den Aufstieg in die A-Klasse schaffen könnte.

Die DJK/FC Seßlach bekam im Dezember mit der goldenen Raute die höchste Auszeichnung des BFV verliehen. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet diese Auszeichnung für den Verein und warum können Sie auch anderen Vereinen empfehlen an der "Rauten-Aktion" des BFV teilzunehmen?

Wolfgang Rößner: Beim Erreichen der Goldenen Raute geht es hauptsächlich darum, das Image des Vereins positiv nach außen zu tragen. Ob ein Verein bereit ist, sich die doch nicht unerhebliche Arbeit zu machen, muss jeder selbst wissen. Die erreichten Vorgaben müssen ja über Jahre bestätigt werden. An dieser Stelle möchte ich mich bei unserem Urgestein Willi Hollfelder recht herzlich bedanken, der uns in den letzten Jahren immer wieder angetrieben hat, diese Ziele und Vorgaben zu erreichen.

Aufrufe: 013.2.2016, 09:24 Uhr
bdAutor