2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht

Eine Schlittenfahrt auf Stollen

Bezirksliga West: SG Lüxem gewinnt das winterliche Gastspiel bei der SG Schneifel Stadtkyll nach drei frühen Treffern mit 3:0

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„Heute begrüßen wir Sie so, wie es unserem Namen Ehre macht. Herzlich willkommen bei der SG Schneifel.“ Schlagfertig und mit viel Sinn für hintergründigen Humor begrüßte der Sprecher in der „Fairplay-Arena“ hoch über Jünkerath die wenigen Zuschauer an diesem späten Samstagabend zum Bezirksliga-Spiel zwischen den Winter erprobten Hausherren und dem Aufsteiger aus Lüxem. Wittlich und Neuerburg.

Auf dem vom zuvor lang anhaltenden Schneefall seifig gewordenen Untergrund des Kunstrasenplatzes erwiesen sich die Wittlicher indes als standfester und rutschsicherer. Drei blitzsauber heraus kombinierte Treffer in den ersten 45 Minuten durch Nicolas Hubo (14.), sowie Nico Neumann (26., 35.) sorgten für einen zwar überraschenden, aber keineswegs unverdienten 3:0-(3:0) Erfolg der Truppe von Trainer Markus Schwind.

Gäste zu Beginn mit viel Glück

Dieser hatte den Grund für den Erfolg bei der rasanten „Schlittenfahrt auf Stollen“ schnell ausgemacht. „Die Jungs haben auch in den vergangenen Wochen, als es nicht optimal für uns lief, konzentriert weiter gearbeitet. Heute haben wir wieder zu der Spielanlage zurück gefunden, die uns als Aufsteiger zu Saisonbeginn so stark gemacht hat.“

Dabei hatte die SGL aus der Säubrenner-Metropole allerdings gleich zu Beginn sehr viel Glück, dass ein Treffer der Hausherren durch Jan Pidde, schon bevor der Sekundenzeiger eine vollständige Umdrehung zurück gelegt hatte, von Schiedsrichter Veron Besiri aus Trier wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt worden war.

Doch Lüxem fand schnell zu dicht gestaffelter Struktur im Defensivbereich. O-Ton Markus Schwind: „Wir haben dem Gegner trotz optischer Überlegenheit kaum klare Einschuss-Möglichkeiten gelassen.“ Das schnelle Umschaltspiel der Gäste, bedingt auch durch taktische Missachtungen des Platzherren, brachte auch Stadtkyll-Coach Jörg Stölben mehrere Male auf die (Schnee-) Palme: „Macht die Räume zu“, griff er lautstark korrigierend von seinem „Logensitz“ am Spielfeldrand bei der nächtlichen Rutschpartie ein.

Lorsbach greift beherzt ein

Lüxem kam immer wieder gefährlich über beide Flügel nach vorn. Im Zentrum erwiesen sich beide Strafraum-Stürmer, Hubo und Neumann, als kaltschnäuzig und fackelten bei den sich ihnen bietenden Gelegenheiten nicht lange. Stadtkylls Keeper Nicolas Lorsbach griff sogar noch einige Male gegen frei vor im auftauchende Gästespieler beherzt ein.

Angesichts des sicheren Pausen-Vorsprungs befiel die Schwind-Elf jedoch kein „BVB-Syndrom“, sondern brachte die drei Tore „Marschgepäck“ für den zweiten Abschnitt des Schneifeler Gipfelsturms sicher nach Hause. Auch wenn die Hausherren, bei denen Coach Jürg Stölben durch personelle und taktische Wechsel noch eine Menge versuchte, nicht chancenlos blieben.

Dass er mit seiner Elf noch einmal dorthin kommen kam, wo er nach sechs Auftakt-Siegen in die Saison stand, nämlich an die Tabellenspitze, glaubt Schwind nicht. „Das ist auch nicht mein Ziel. Unser Einstand in der Klasse hat mich zwar nicht überrascht, aber unser vorrangiges Ziel bleibt der Klassenerhalt. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Da kann es in die eine oder andere Richtung sehr schnell gehen.“

Spvgg Schneifel Stadtkyll: Nicolas Lorsbach – Samuel Szillat. Maurice Grommes, Mario Klein, Patrick Phlepsen (60. Sven Pohl), Jan Pidde, Michael Kreutz (65. Thomas Zapp), Andreas Nellessen, Jan Merkes, Thomas Lambertz, (50. Christian Babendererde), Jonas Weberskirch.

SG Lüxem: Mike Neumann – Johannes Endres, Alexander Mittler, Benjamin Sorge (70. Mattis Thörner), Nicolas Hubo, (65. Jonas Adams), Nico Neumann, (75. Ebu Talip Osta). , Tim Joel Weber, Hendrik Könemann, Lukas Follmann, Patrick Schmidt, Sven Kohlei).

Tore: 0:1 (15.), Hubo, 0:2, 0:3 (26, 35.), Neumann

Schiedsrichter: Veron Besiri (Trier)

Zuschauer: 100

Aufrufe: 027.11.2017, 08:49 Uhr
Jürgen C. BraunAutor