2024-04-25T14:35:39.956Z

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Reiner Kraus, hier ein Bild aus seiner Zeit in Georgensgmünd, steht jetzt bei der DJK Abenberg an der Seitenlinie. F: Giurdanella
Reiner Kraus, hier ein Bild aus seiner Zeit in Georgensgmünd, steht jetzt bei der DJK Abenberg an der Seitenlinie. F: Giurdanella

Reiner Kraus: Fußball-Welt liegt jetzt vor der Haustür

Der Abenberger Trainer mag keine weiten Fahrten und langen Bälle

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Den großen Fußball-Tourismus am Wochenende braucht Reiner Kraus nicht mehr. Als Trainer der DJK Abenberg fühlt er sich in der Kreisklasse Nord ganz gut aufgehoben: „Die weiteste Fahrt ist zu meiner Mutter rüber nach Eckersmühlen. Das sind 17 Kilometer.“ Seine Mannschaft ist nach zwei Auftaktniederlagen mit drei torreichen Siegen in Schwung gekommen. Am Sonntag geht es als Tabellenvierter zum Aufsteiger FC Franken Schwabach.

Der Stammverein von Reiner Kraus ist die DJK Schwabach, aber – nein – den FC Franken kennt er nicht. Er beobachtet die Gegner auch nicht, seitdem er sich wieder hat einspannen lassen, an der Seitenlinie zu stehen. Eigentlich sollte schon nach dem letzten Engagement in Georgensgmünd 13/14 Schluss sein, aber dann ist es doch wieder passiert in Abenberg, „weil es vor der Haustür liegt“.

Das Haustür-Argument haben auch sämtliche Spieler. „Lauter nette Jugendliche, mit denen man auskommen kann. Ich kenne die Leute ewig lang, kenne die Familien, weiß, wer sich wie verhält. Lauter Abenberger Jungs, keine Fremden.“ Das war es, warum Reiner Kraus wieder nicht nein sagen konnte.

Als Spieler beim Club, als Trainer in Katzwang, Spalt, Schwabach (SC 04 und DJK) und Gmünd, da war er jede Woche auf Achse. „Eigentlich wollte ich mich zur Ruhe setzen“, sagt er und lässt sich definitiv darauf ein, die DJK Abenberg als „Austragsstüberl“ zu bezeichnen. „Mit dem Radl ins Sportheim, mein Pils, und zurück. Mehr brauch ich nicht.“

Ernst nimmt er die Aufgabe schon: „Der Kader ist sehr gering, wir müssen versuchen, mit 13, 14 Mann die nötigen Punkte so schnell wie möglich einzufahren. Wir haben jetzt eine Formation gefunden, das hat auch gedauert.“ Nächstes Jahr, so der Ausblick, kommen etliche Jugendliche zur Vollmannschaft. Da heißt es, den Anschluss zur nächsten Generation herzustellen. Ob das noch unter der Regie von Reiner Kraus passiert? „Wir haben vereinbart, dass ich die Aushilfe bis zur Winterpause bin, dann schauen wir weiter“, beantwortet er die Frage.

Sicher ist für ihn: „Jeder Trainer hat seinen eigenen Stil.“ Und der heißt bei Reiner Kraus, den Ball etwas flacher halten, weg von den weiten Schlägen nach vorne, auch wenn die gerade Lehrmeinung sein sollten. „Ich war schon immer Revoluzzer, nach 40 Jahren im Traineramt könnte ich eigene Bücher schreiben.“ Da könnte dann drin stehen, dass man in einer Kreisklasse keine Gegner beobachten braucht, sondern sich um sein eigenes Spiel kümmern soll. Und als lokale Fußnote, dass in Abenberg nur Abenberger Jungs spielen: „Das wird so bleiben, die Stadt ist als kinderfreundlich bekannt.“

Aufrufe: 023.9.2016, 17:06 Uhr
Paul Götz (RHV)Autor