2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Zufrieden waren die Olper Fußballer Christian Griffel, Denis Huckestein und Jannik Buchen (weißes Trikot, von links) mit dem 0:0 gegen FC Iserlohn nicht, aber die gute Leistung lässt für die Zukunft hoffen. Foto: leem
Zufrieden waren die Olper Fußballer Christian Griffel, Denis Huckestein und Jannik Buchen (weißes Trikot, von links) mit dem 0:0 gegen FC Iserlohn nicht, aber die gute Leistung lässt für die Zukunft hoffen. Foto: leem

Die wechselseitige Erfahrung mit der Null

Olpe hielt gegen Iserlohn hinten dicht, vorne sprang allerdings auch nichts Zählbares raus

Olpe. Ein Mann, ein Leitspruch: „Die Null muss stehen.“ Die Devise, die mittlerweile zur Fußballfloskel verkümmert ist, stammt von Hubertus Jozef Margaretha, genannt Huub, Stevens.

Der Niederländer hat sie vor 20 Jahren beim Bundesligisten FC Schalke 04 importiert. Sie sollte die Bedeutsamkeit unterstreichen, dass seine Mannschaft kein Gegentor kassieren solle. Oft gelang es, manchmal nicht. Die Null muss stehen – an diesen Slogan erinnerte am Sonntag die Spielvereinigung Olpe. Allerdings machte der Westfalenligist eine wechselseitige Erfahrung, denn das Heimspiel gegen den FC Iserlohn endete 0:0.

Die erste Null musste nicht sein, weil die Kreisstädter selbst beste Möglichkeiten ausließen. „Ein Tor hätte gereicht“, ist sich Björn Schneider, der Sportliche Leiter, auch am Tag danach sicher, dass nach einer Führung seiner Elf nichts mehr angebrannt und der Sieg nicht mehr zu nehmen gewesen wäre. Schneiders Deutlichkeit basiert auf der zweiten Null – jene, die Huub Stevens schon vor 20 Jahren und 120 Kilometer nordwestlich von Olpe eingefordert hat. Stabile Abwehr, kein Gegentor.

Dass dieses Motto auch am Kreuzberg aufging, lag insbesondere an zwei Akteuren: Denis Huckestein und Alexander Santana. Die beiden Innenverteidiger ließen keine brandgefährlichen Iserlohner Aktionen zu, wobei der 19-jährige Santana von den 129 Zuschauern Szenenapplaus erntete, als er dem Iserlohner Stürmer Lukas Lenz, der in der vergangenen Saison 26 Tore erzielte, im Zweikampf elegant den Ball stibitzte. „Die beiden laufen alles ab“, lobte der Olper Trainer Marek Lesniak seine Innenverteidiger. Santana – ein Name, der auch an einen Musiker mexikanischer Herkunft erinnert. Darauf angesprochen, meint Schneider: „Er kann nicht nur Gitarre spielen, sondern ist auf dem Platz richtig gut.“ Ein Scherz, denn Alexander ist nicht Carlos und zwischen Carlos und Alexander liegen Welten. Denn: Carlos spielt Rockmusik, Alexander Fußball. Aber: Der Name Santana verspricht Qualität. Am Sonntag hatte Alexander jedenfalls großen Anteil daran, dass die Null stand und seine Spielvereinigung ein seltenes Glücksgefühl erlebte.

Null Gegentore – das hatte es in der aktuellen Saison gar nicht und in der vergangenen Saison nur zweimal gegeben: Am 28. Februar beim 1:0 gegen Westfalia Herne und am 16. Mai beim 2:0 in Kaan-Marienborn. Das 0:0 gegen den FC Iserlohn lässt die Kreisstädter optimistisch in die Zukunft blicken.
„Auf diese Leistung können wir bauen“, meinte Vorstandsmitglied Jörg Hennecke. „Wir sind für unseren Aufwand nicht belohnt worden. Heute fehlte im Abschluss das Selbstvertrauen“, meinte der Ex-Erndtebrücker Thomas Ziegler, der nach dreiwöchiger Verletzungspause eine vielversprechende erste Meisterschaftspartie bestritt. Die Olper verbuchen nach drei Spielen einen Punkt. „Enttäuschend“, kommentiert Schneider die Bilanz, doch könnte die Mannschaft am Sonntag nachlegen.

Dann gastiert sie beim mit null Punkten Tabellenletzten Mengede 08/20. „Ich verlange das, was die Jungs gegen Iserlohn gezeigt haben“, sagte Marek Lesniak. Und dann spielt auch die Null wieder eine große Rolle. Der Leitspruch von Hubertus Jozef Margaretha Stevens spielt mit.

Aufrufe: 029.8.2016, 20:22 Uhr
Werner LeemreizeAutor