2024-04-24T13:20:38.835Z

Transfers
Tim Jerat vor dem Wappen seines neuen Klubs, Foto: Rainer Dahmen
Tim Jerat vor dem Wappen seines neuen Klubs, Foto: Rainer Dahmen

Die Unterschrift des glücklichen Heimkehrers

Tim Jerat kehrt nach Köln zurück

Ein wenig aufgeregt schien Tim Jerat schon zu sein, als er am Dienstagvormittag den Sportpark Höhenberg betrat. Am Ende schritt der 33-Jährige aber doch beherzt in Richtung Geschäftsstelle des FC Viktoria Köln, um dort einen Vertrag zu unterzeichnen.

Jerat ist also wieder zu Hause und wird fortan in seiner Heimatstadt Fußball spielen. Im Anschluss gab sich die Neuerwerbung vom Regionalliga-Konkurrenten Alemannia Aachen locker und gelöst: „Es war mein großer Wunsch, nach Köln zurückzukehren”, sagte der in Kalk geborene und in der Jugend des 1. FC Köln ausgebildete Mittelfeldspieler. „Vor allem freue ich mich ausdrücklich darauf, bald mit Mike Wunderlich zusammenzuspielen.”

Abgesehen von Viktorias bestem Torschützen der vergangenen Jahre dürfen sich auch Jerats künftige Mitspieler glücklich schätzen, einen Fußballer wie ihn in ihren Reihen zu haben. Zumindest Tomasz Kaczmarek, Kölns Trainer, schien schier verzückt ob des geglückten Transfers: „Tim war in der vergangenen Saison einer der Gründe, warum Aachen so gut war. Er war der Kopf dieses Teams.” Die Alemannia belegte Rang zwei vor dem FC Viktoria.

Dass der Vertragsabschluss mit dem für seine Standards gefürchteten Jerat zustande kam, hängt kausal mit Timo Staffeldt zusammen. Der 31-jährige Ex-Profi war im vergangenen Jahr Kapitän im Rechtsrheinischen, verfügte ebenso wie Jerat noch über ein Arbeitspapier bis 2016 und wechselte auch am Dienstag den Klub: Beinahe zeitgleich unterschrieb Staffeldt in Aachen, analog zum Neu-Viktorianer Jerat über zwei Jahre.

Die Gründe, warum Kölns neuer Ideengeber in der defensiven Mittelfeldzentrale nach nur einem Jahr in Aachen schon wieder bei einem anderen Verein anheuert, erscheinen vielschichtig: Jerat erklärt: „Das Gesamtpaket bei der Alemannia hat nicht mehr ganz gepasst. Irgendwie stimmte die Perspektive nicht mehr, und in meinem Alter muss ich auch im Sinne meiner Familie entscheiden.”

Offenbar waren sie am Tivoli nicht unbedingt darauf aus, den Publikumsliebling mit einem neuen Zweijahres-Vertrag auszustatten — im Gegensatz zu Timo Staffeldt: „Vielleicht liegt es ja daran, dass Timo zwei Jahre jünger ist als ich”, sagt der in Lindenthal wohnhafte Kölner. Obwohl der für Arminia Bielefeld in 22 Partien aktive Zweitligafußballer in Aachen nicht mehr am Training teilnehmen durfte, hat er nicht nur auf dem heimischen Sofa gelegen: „Ich habe mich mit einem Individualtrainer fitgehalten”, betont Jerat, der darauf hofft, „bis zum Saisonstart in zwei Wochen vollkommen da zu sein.”

Außer Tim Jerat hat Viktoria Köln noch den 15. Zugang präsentiert: Edwin Schwarz (20) vom FC Bayern München II wird versuchen, der Defensive Stabilität zu verleihen. Womöglich legen die Höhenberger auch im Angriff noch mal nach: Ein Kandidat könnte Fatih Candan sein, der seinen Abstecher in die türkische Profiliga zu Karabükspor offenbar schon bereut. „Fatih ist immer ein Thema und hat sich bei uns stets vorbildlich verhalten”, betont der Sportliche Leiter Stephan Küsters.

Am Freitag (16 Uhr in Billerbeck) bestreitet das Team einen Test gegen Heracles Almelo aus der holländischen Ehrendivision.

Aufrufe: 016.7.2015, 19:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor