2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Nach dem 0:0 in Bertholdsheim kannte der Jubel bei den Spielern des SV Baar keine Grenzen. Nach Informationen des Abteilungsleiters feierten einige Kicker drei Tage lang im Sportheim den Aufstieg.  Foto: Franz Habermayr
Nach dem 0:0 in Bertholdsheim kannte der Jubel bei den Spielern des SV Baar keine Grenzen. Nach Informationen des Abteilungsleiters feierten einige Kicker drei Tage lang im Sportheim den Aufstieg. Foto: Franz Habermayr

Die Überraschungsaufsteiger

Den SV Baar hatte in der A-Klasse Neuburg niemand auf der Rechnung +++ Am letzten Spieltag sicherten sie sich das Ticket für die Kreisklasse

Der SV Baar sorgte für die Überraschung in der A-Klasse Neuburg. Vor gut einem Jahr hatte man noch um den Abstieg in die B-Klasse gezittert. In diesem Sommer feierte man als Tabellenzweiter sensationell den Aufstieg in die Kreisklasse. Für Abteilungsleiter Klaus Christl waren die vergangenen zwei Jahre eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Er sagt: „Das ist ein besonderer Moment für uns. Es ging in den letzten Jahren immer nur abwärts, jetzt geht es endlich aufwärts.“ Klar, dass nach dem letzten Spieltag in Bertholdsheim kräftig gefeiert wurde. „Die Jungs haben von Samstag bis Mittwoch im Sportheim gefeiert“, erinnert sich Christl. Oder wie es Spielertrainer Franz Habermayr sagt: „So eine Feier wie in Baar habe ich noch nie erlebt.“

Vor der Saison hatte niemand den SV Baar auf der Rechnung. Nicht einmal die Baarer selbst: „Die Leistungsexplosion kam für uns überraschend. Erst in der Winterpause haben wir realisiert, dass wir um den Aufstieg mitspielen können“, so Christl. Vorne sorgte das Sturmduo Marcel Wagner (19 Tore) und Patrick Kefer (15) für die nötigen Tore. Und in der Defensive sorgte Franz Habermayr für Stabilität. In der Rückrunde gelang den Baarern eine beeindruckende Serie von zehn Spielen ohne Niederlage. Ein Lauf, der auch nötig war. Nur so konnte man dem SV Bertoldsheim im Kampf um Platz zwei Paroli bieten. Bis zum Schluss lieferten sich die beiden Klubs ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Vizemeisterschaft hinter Tabellenführer FC Illdorf. Am letzten Spieltag kam es zum direkten Duell beider Klubs in Bertholdsheim.

In Baar fieberten alle dem „Finaltag“ entgegen. Jugendspieler malten Motivationsplakate, Verantwortliche organisierten einen Sonderbus und die Fans sorgten für eine besondere Atmosphäre in Bertholdsheim. Etwa 150 Baarer begleiteten ihr Team zum Auswärtsspiel. Fußballerisch wurden die insgesamt 400 Zuschauer enttäuscht. Wie es bei Finals oft so ist, passierte auf dem Spielfeld wenig Spektakuläres. Nach 90 Minuten hieß es 0:0. Baar jubelte, Bertoldsheim weinte. „Da hat alles gepasst, das war ein Super-Tag“, sagt Klaus Christl. Den Aufstieg schreibt er vor allem dem Trainerteam zu. „Franz Habermayr und Marcel Wagner haben einen großen Anteil am Erfolg dieser Mannschaft.“

Dabei stand Spielertrainer Habermayr in der entscheidenden Saisonphase nicht einmal auf dem Rasen. Der 30-Jährige zog sich in der Partie gegen die TSG Untermaxfeld II Anfang Mai einen Riss der Achillessehne zu. Eine schwere Verletzung, die den Verteidiger noch die gesamte Hinrunde in der Kreisklasse außer Gefecht setzen wird. Der Aufstieg konnte den Schmerz zumindest ein bisschen lindern, sagt Habermayr. Auch wenn er beim gemeinsamen Jubel nicht aufspringen konnte, geht es ihm wieder besser: „In zwei Wochen kann ich meinen Spezialschuh abnehmen. Dann muss ich erst wieder laufen lernen.“

Auf dem Spielfeld hat Abteilungsleiter Christl bereits Ersatz für Habermayr gefunden. Der 21-jährige Lukas Bartlmä wechselt vom Kreisligaabsteiger SV Echsheim-Reicherstein nach Baar. „Er kann defensiv alles spielen“, kündigt Christl an. Ansonsten wolle er nur noch einen Mittelfeldspieler oder einen Stürmer verpflichten. Eines kann Christl aber bereits verkünden: „Von uns geht keiner.“

Aufrufe: 07.6.2016, 17:29 Uhr
Aichacher Nachrichten / Florian RußlerAutor