2024-04-23T06:39:20.694Z

FuPa Portrait
Nördlingens Dominik Kohnle, hier bei der Ballannahme mit der Brust, hat mit vier Landesligatoren in einem Spiel TSV-Geschichte geschrieben.  Foto: Klaus Jais
Nördlingens Dominik Kohnle, hier bei der Ballannahme mit der Brust, hat mit vier Landesligatoren in einem Spiel TSV-Geschichte geschrieben. Foto: Klaus Jais

Die Torfabrik aus Reimlingen

Schon in seinem Heimatverein war Dominik Kohnle der Mann für viele Treffer +++ Trotzdem sind für ihn die vier Landesliga-Tore für den TSV Nördlingen etwas ganz Besonderes

Vier Tore in einem Spiel sind für Dominik Kohnle nichts Neues: In der Saison 2013/14 traf er für den FSV Reimlingen beim 8:1-Sieg gegen den FC Pfäfflingen-Dürrenzimmern am letzten Spieltag viermal ins Schwarze. Damit sicherte er sich mit 29 Toren die Torjägerkrone der Kreisklasse Nord I und überholte mit seinem Viererpack noch den bis dahin führenden Martin Schörger (SG Alerheim), der mit 28 Toren die Saison beendete.

Eine Saison später traf er gegen den SV Schwörsheim-Munningen beim 5:2-Sieg ebenfalls viermal für den FSV. Übertroffen wurden diese Quoten noch von sechs Toren beim 9:0-Sieg des FSV gegen den TSV Mönchsdeggingen (27. April 2014) und neun (!) Toren beim A-Klassenspiel des FSV gegen den TKSV Donauwörth am 11. November 2012 (Endstand 19:0).

Doch das waren Spiele in der Kreis- und A-Klasse. Eine ganz andere Dimension ist es, vier Tore in einem Landesligaspiel zu erzielen, wie es nun dem 21-Jährigen am Samstag beim 5:2-Sieg des TSV Nördlingen gegen den FV Illertissen II gelang. Das ist in dieser Liga ein außerordentliches Ereignis, zumal dann, weil es einem Spieler gelang, der nicht die klassische TSV-Schule über D-, C-, B- und A-Junioren durchlaufen hat.

Der gebürtige Nördlinger begann seine Karriere als Sechsjähriger beim FSV Reimlingen, durchlief dann dort alle Jugendmannschaften, spielte aber nicht immer in vorderster Stürmerfront, sondern auch als „Zehner“ oder auch als Libero. In der Saison 2011/12 spielte er bereits ein Jahr beim TSV Nördlingen in der A-Junioren-Bezirksoberliga. Fürs Tore schießen war er aber in dieser Mannschaft nicht zuständig, das erledigten Akteure wie Daniel Holzmann, Christian Vierkorn, Robin Helmschrott oder Julian Brandt.

Nach nur einem Jahr wechselte er zum FSV Reimlingen zurück, wo er als 18-Jähriger sofort in der ersten Mannschaft spielte, die dann nicht zuletzt dank seiner 30 erzielten Tore A-Klassen-Meister wurde. Ein Jahr später in der Kreisklasse wurden die Reimlinger Vizemeister und wieder steuerte Dominik Kohnle 29 Tore bei. Im zweiten Kreisklassenjahr folgten dann die Meisterschaft und mit 34 Toren die bisherige Bestmarke des 1,93 m großen Offensivspielers, der mit dem rechten Fuß sehr stark ist, aber auch Kopfballqualitäten hat.

Trotz des Aufstiegs seines Heimatvereins entschied er sich für einen Wechsel nach Nördlingen und in den ersten drei Spielen stand er auch in der Landesliga-Startelf. Doch der Sprung von der Kreisklasse in die Landesliga erwies sich zum damaligen Zeitpunkt als zu groß. Im weiteren Verlauf der Vorrunde hatte er zwar acht weitere Einsätze, doch das höchste der Gefühle waren 25 Minuten beim Hinspiel in Illertissen. In diesem Jahr kam Kohnle in den ersten vier Spielen überhaupt nicht zum Einsatz in der Ersten, ehe er dann bei der Heimniederlage gegen Mering zur Halbzeit eingewechselt wurde und als beim Auswärtsspiel in Egg an der Günz neun Spieler aus den verschiedensten Gründen fehlten, durfte er erstmals seit dem 25. Juli letzten Jahres wieder von Beginn an spielen.

„Die Landesliga muss das Ziel sein, egal aus welcher Liga man kommt. Ich habe meinen Wechsel nach Nördlingen bislang nicht bereut, denn man kann immer dazu lernen“, erklärt Kohnle, der bei der Wallersteiner Firma Ohnhäuser als Zerspanungsmechaniker im Schichtdienst arbeitet. Von Verletzungen blieb Dominik bislang nicht verschont: In der Jugend hatte er eine Hüftverletzung, daneben hatte er bereits einen Bandscheibenvorfall und ein Innenband im Knie war schon angerissen.

Ob er auch in der nächsten Saison beim TSV Nördlingen spielt ist noch nicht entschieden, ein Gespräch mit TSV-Verantwortlichen hat wohl noch nicht stattgefunden. Ihm gefällt es aber beim TSV und auch das Verhältnis zu den beiden Trainern Franz Wokon und David Wittner ist gut: „Sie haben einen guten Umgang mit jungen Spielern. Mit beiden kann man reden und sich austauschen.“

Aufrufe: 020.4.2016, 16:47 Uhr
Rieser Nachrichten / Klaus JaisAutor