Anders als in der vergangenen Saison, als sichmit dem SK Lauf der Top-Favorit souverän durchgesetzt hat, ist diesmal im Kampf um die Meisterschaft mehr Spannung zu erwarten. Wedel ist von seiner neuen Mannschaft überzeugt: „Die Mannschaft hat die Qualität, um die Meisterschaft mitzuspielen“, legt er die Messlatte sehr hoch an. Im Kampf um die Ränge eins und zwei sieht er die DJK Weingarts und den TSV Neunkirchen am Brand als die schärfsten Konkurrenten. Dazu mit Einschränkungen den SV Ermreuth und den 1. FC Hersbruck.
Nicht zum engeren Kreis der Titelanwärter gehören für Wedel dagegen Bezirksliga-Absteiger SV Auerbach, der nach einer desaströs verlaufenen Saison viel an Substanz verloren zu haben scheint. Und auch den Konkurrenten um Platz zwei der vergangenen Spielzeit, SC Rupprechtstegen, hat der neue Diepersdorfer Coach nicht unbedingt auf der Rechnung.
Wedel geht mit Zuversicht an seine neue Aufgabe heran. Wenn es dem neuen Trainer gelingt, das vorhandene Potential voll auszuschöpfen und jeden einzelnen Spieler so gierig auf den Erfolg zu machen, wie er es selbst verkörpert, wird es der Konkurrenz schwer fallen, an der SpVgg Diepersdorf vorbei zu kommen. Wedel: „Es liegt an mir, dass ich es schaffe, das Leistungspotential, das in der Mannschaft steckt, über die ganze Saison abzurufen“.
Wo der neue Coach den Hebel ansetzen will (und muss) ist die Disziplin. Damit ist es nämlich so eine Sache und ein Punkt, an dem sich seine Vorgänger vergeblich abgearbeitet haben. So sind die Scherau-Kicker in der Fairnesstabelle der vergangenen Saison mit jeweils fünf roten und gelbroten Karten, dazu 78 gelben Karten, wieder einmal auf dem letzten Platz gelandet. Wedel: „Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir in Sachen Disziplin an uns arbeiten“.
Im personellen Bereich fällt Manfred Krotz (24) eine tragende Rolle zu: Der Neuzugang aus Eltersdorf mit Regionalligaerfahrung ist als „Sechser“ im defensiven Mittelfeld oder auch im Abwehrzentrum variabel einsetzbar und für Wedel einer, wenn nicht der Schlüsselspieler der Mannschaft.
Mit Torwart Jörg Günther hat die SpVgg adäquaten Ersatz für dennach Winkelhaid zurückgegangenen Tim Seidl bekommen. Der 36-jährige hat reichlich Erfahrung in höherklassigen Mannschaften bis zur Landesliga und in seiner langen Karriere eine Reihe von Aufstiegen feiern dürfen (1. FC Schnaittach, TSV Südwest und SV 73 Süd Nürnberg, FC Hedersdorf).
Zuletzt hat der Torwart-Oldie allerdings bei der SpVgg Neunkirchen- Speikern zusammen mit seinem Trainer und Stanislaus Leontjev (29), der ebenfalls vom Kreisliga-Absteiger mit an die Scherau gewechselt ist, die negativen Seiten des Fußballerlebens erfahren. Die Neuzugänge werden komplettiert von Hasin Abbas vom Post-SV Nürnberg und Ben Feistner (DJK Stopfenheim), der privat nach Leinburg gezogen ist und als zweiter Torhüter Gewehr bei Fuß steht, falls Stammkeeper Günther ausfallen sollte.
Zum Saisonauftakt empfängt die SpVgg am 10. August den FC Ottensoos. Das Eröffnungsspiel ist zugleich das Wiedersehen der beiden Trainer Wedel und Rainer Zanft, beides Mitglieder des BOL-Meister- und Landesliga-Aufstiegsteams des 1. FC Schnaittach von 2003.
Das erste Auswärtsspiel (Samstag 16. August) beim TSV Neunkirchen am Brand ist gleich ein echter Prüfstein. Dem folgt am Freitag 22. August zum Kirchweihauftakt das nichtminder prestigeträchtige erste Punktspielderby seit fünf Jahren gegen den TV Leinburg mit Ex-Trainer Matthias Schiller. Am 31. August wartet die nächste nicht zu unterschätzende Auswärtsaufgabe beim SV Ermreuth und eine Woche später (7. September) gastiert der SC Rupprechtstegen in der Scherau.