2024-05-10T08:19:16.237Z

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Trainer und Vorsitzender der Rheinfeldener Kickers: Imed Melki | Horatio Gollin
Trainer und Vorsitzender der Rheinfeldener Kickers: Imed Melki | Horatio Gollin

Die Rheinfeldener Kickers wollen oben mitspielen

Im neu gegründeten Verein Rheinfeldener Kickers spielen viele Flüchtlinge und Migranten +++ Vorsitzender ist Imed Melki

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RHEINFELDEN. Die städtische Sportlandschaft ist um einen Verein reicher: Die Rheinfeldener Kickers e.V. haben sich im Februar formiert und spielen in der Kreisliga C. Deutsche, Migranten und Flüchtlinge trainieren und kicken gemeinsam für eine gute Platzierung im Mittelfeld. Der Verein will auch seine Jugendarbeit ausbauen.


Die Rheinfeldener Kickers trainieren immer montags auf dem Sportplatz bei der Hans-Thoma-Schule und donnerstags auf der Richterwiese. Die Trainingsmöglichkeiten wurden ihnen vom Stadtsportausschuss zugeteilt und der Vereinsvorsitzende Imed Melki ist froh über dieses Entgegenkommen. Für die Kreisliga-Spiele des Vereins ist das Europastadion vorgesehen. Das Training fängt immer mit Warmlaufen an. Am Donnerstag stehen Lauf- und Konditionstraining im Mittelpunkt, montags taktisches Training von Abwehr- oder Angriffssituationen.

"Ich seh' das Potential, dass wir oben mitspielen können. Wir haben eine

starke Mannschaft."

Vorsitzender Imed Melki
Melki ist zugleich auch der Trainer der Kickers. Diese Funktion teilt er sich mit seinem Stellvertreter Mohammed Ali Ahmad. Fußballerisch bringen beide einige Erfahrung mit. Melki hatte zuvor schon Junioren im Erft-Kreis bei Köln trainiert, bevor er 2008 beruflich nach Rheinfelden umzog. Melki hat Ahmad, der selbst als Flüchtling einige Jahren in der Schildgasse lebte, bei der Arbeit kennengelernt. Zusammen sind beide auch aktiv als Betreuer in der Nachtsport-Aktion des Jugendreferats.

"Die Idee, einen Verein zu gründen, hatten wir im Nachtsport", erklärt Melki. "Zusammen mit Ari Metaj sind wir darauf gekommen, weil beim Nachtsport immer nur Fußball gespielt wird." Sie konnten feststellen, dass dort viele Jugendliche und junge Erwachsene an einer Vereinsgründung interessiert waren. "Wir haben uns privat besprochen und hatten alle den Wunsch, einen Verein neu aufzubauen. Das war der Auslöser." Die Idee stammt vom Januar dieses Jahres und schon im Februar war der eingetragene Verein aus der Taufe gehoben. Bei der Gründung hatte der Verein gerade sieben Mitglieder, jetzt sind es schon 23.

Melki erzählt, dass der Verein sich grundsätzlich auch vorstellen kann, Jugendarbeit zu betreiben. "Wir versuchen eine B-Jugend aufzubauen oder eine C-Jugend, das ist abhängig von der Spieleranzahl", sagt Melki. "Wir sehen im Nachtsport, dass die sich extrem einbringen, die spielen drei Stunden durch, ohne zu ermüden, weil es ihnen soviel Spaß macht. Viele Jugendlichen können aber in anderen Vereinen nur schlecht Fuß fassen. Da ist der Leistungsdruck sehr hoch. Das ist auch berechtigt, da die Jugendmannschaften dort auf hohem Niveau spielen."

Für die Kreisliga haben sich die Kickers vorgenommen, im "gesunden Mittelfeld" zu landen. Melki meint, dass sie zunächst noch zu einer Mannschaft zusammenwachsen müssen. Die meisten Spieler haben einen Migrationshintergrund. Die Kickers sind ein "Mix aus Flüchtlingen, Migranten und Deutschen." Derzeit trainieren sieben Flüchtlinge mit. "Die meisten sind Syrer. Der Anschluss ist sehr schwer, da sie erst wenige Monate in Deutschland sind", erklärt Melki. "Da gibt man ihnen auch ein Stück weit etwas Soziales mit. Es ist auch gut, um ihnen die deutsche Sprache beizubringen." Für diese Saison konnten die Kickers keinen Schiedsrichter stellen. Sie haben die Zusage eines Schiedsrichters, der aber diese Saison noch verhindert ist, für die nächste Saison haben die Kickers eine feste Zusage. Wenn ein Verein keinen Schiedsrichter stellen kann, wird eine Strafgebühr von 150 Euro fällig. Für den kleinen Verein ist das ein großer Batzen Geld, da die Kickers ohne einen Sponsor gestartet sind. Die Trainingsutensilien haben sie selbst finanziert. Durch die vielen Eintritte seit der Gründung hat sich die finanzielle Lage etwas entspannt und ein erster Sponsor für die Trikots wurde auch schon gefunden. Melki sagt: "Ich seh' das Potential, dass wir oben mitspielen können. Wir haben eine starke Mannschaft."

Kontakt: Tel. 0176 66860746 (Imed Melki) oder imed10@hotmail.de
Aufrufe: 07.9.2016, 00:00 Uhr
Horatio Gollin (BZ)Autor