2024-05-14T11:23:26.213Z

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Kreisfußballwart Erhard Zink.
Kreisfußballwart Erhard Zink.

,,Die Probleme kommen auf uns zu"

KREISFUSSBALLTAG: +++ Kreisfußballwart Erhard Zink steht vor seiner vierten Amtszeit +++

Lauterbach. Der Landgasthof ,,Zum Stern" in Hünfeld-Michelsrombach ist am kommenden Samstag (ab 14 Uhr) die Versammlungsstätte für die Vereine des Fußballkreises Lauterbach/Hünfeld. Dabei stellt sich der Kreisfußballausschuss um seinen Vorsitzenden Erhard Zink erneut zur Wahl. Für den Herbsteiner steht damit die vierte Amtszeit an.

Im Vorfeld des Kreisfußballtages sprach die LA-Sportredaktion mit Erhard Zink nicht nur über die zurückliegenden vier Jahre, aktuelle Aufgaben und Dinge, die die Zukunft mit sich bringt.

Herr Zink, wenn Sie auf Ihre letzte Amtsperiode als Kreisfußballwart zurückblicken, was waren die Hauptpunkte und wie fällt Ihre Bilanz aus?

Das ist an allererster Stelle der Masterplan des Deutschen Fußball-Bundes zu nennen, der unter anderem vorgesehen hat, dass bei den offiziellen Hallenturnieren im Kreis ausschließlich Futsal gespielt wird. Wir haben es gemacht, weil wir es machen mussten. Die Verbandsseite will Vorgaben möglichst schnell umgesetzt sehen, auch wenn die Vereine in den einzelnen Kreisen - wie auch in unserem - erst einmal nicht davon begeistert sind. Ich denke, dass die Akzeptanz unter den heimischen Fußballern in drei, vier Jahren deutlich höher sein wird, wenn die Noch-Jugendlichen ins Erwachsenenalter kommen. Die Jugend spielt ja schon seit geraumer Zeit Futsal statt Hallenfußball. Der zweite große Punkt war die Einführung des elektronischen Spielberichts, auch wenn das bei uns schon deutlich länger zurückliegt, weil wir ja ein Teil der Probephase gewesen sind. Mittlerweile wird das gesamte Spielberichtssystem bei uns, neben Punkt- und Pokalspielen auch die Testspiele oder Turniere, über den elektronischen Spielbericht gemanagt. Unter dem Strich lässt sich sagen, dass die Vereine durch die Bank zufrieden damit sind. Und auch die sich zunächst ein wenig sträubenden Schiedsrichter haben sich mittlerweile mit dem System angefreundet und sind zufrieden, wie es läuft.

Wie lief die Zusammenarbeit im Kreisfußballausschuss?

Bestens. Da kann man nichts dagegen sagen. Wir treffen uns zwei bis vier Mal pro Quartal, was auch von der Dringlichkeit abhängt. Alle Mitglieder kommen auch menschlich sehr gut miteinander aus. Wir sind ein echtes Team.

Gab es bei den heimischen Vereinen in bestimmten Punkten Probleme?

Im Grunde genommen lief es mit den Vereinen der einstigen Kreise Hünfeld und Lauterbach bestens. Es gab allerdings vereinzelt Dissonanzen wegen der Einteilung der einzelnen Spielklassen. Wir spielen eben mit einer Stärke von 15 oder 16 Mannschaften pro Klasse - und nicht mit einer Klasse mit 14, während in der anderen Staffel 18 sind. Es wird immer Härtefälle geben, das ist nicht zu vermeiden. Ansonsten ist alles mit den Vereinen problemlos verlaufen.

Wenn Sie das vergangene Jahr Revue passieren lassen, was gab es aus Ihrer Sicht für ,,Aufreger" im heimischen Fußball?

Das waren sicherlich die Geschehnisse rund um die Gründung der ,,Vierer-SG", bei der die SG Engelrod/Frischborn getrennt wurde. Der TV Engelrod ist seitdem einer der Stammvereine der SG Lautertal, während sich der TV Frischborn der bisherigen SG Maar/Heblos/Wallenrod angeschlossen hat. Das Besondere daran war, dass alles recht kurzfristig und ohne merkliche Vorzeichen über die Bühne gegangen ist. Die daraus entstandene SG Lauter ist die erste Spielgemeinschaft mit vier Stammvereinen (Spvgg. HAS Heblos, TV Maar, TSV Wallenrod und TV Frischborn), die es im Seniorenbereich in der Region Fulda gibt - und sie macht sportlich einen exzellenten Eindruck in der Kreisoberliga Mitte. Den hatte ich - ebenso wie viele andere auch - nicht erwartet. Umso erfreuter stimmt mich das Ganze.

Stichwort Kreisfußballtag in Michelsrombach: Welche personellen Änderungen stehen an?

Im Prinzip gibt es keine großartigen Veränderungen, was für das bisherige Gremium spricht. Einzige Ausnahme stellt der Wechsel in der Position des Kreisjugendfußballwarts dar. Gerald Ebert (Hünfeld) hat die Nachfolge von Werner Scheffler (Oberrombach) angetreten, der dem Kreisfußballausschuss aber als Beisitzer und Klassenleiter weiterhin angehören wird. Die übrigen Posten bleiben wie bisher besetzt: Achim Kokel (Queck) ist mein Stellvertreter und Koordinator für Qualifizierung, Antje Löffler-Mohler (Lauterbach) die Referentin für Frauenfußball, Markus Rehberg (Hünfeld) der Kreispressewart, Ernst Böhle (Hünfeld) der Kreisehrenamtsbeauftragte, Bernd Kraft (Burghaun-Langenschwarz) der Referent für Freizeit- und Breitensport, der Kreiskassenwart Thomas Mönnig (Ilbeshausen) und Thorsten Sippel (Dittlofrod), der Kreisadministrator. Als Beisitzer komplettiert Holger Dietz (Lauterbach) gemeinsam mit Kreisschiedsrichterobmann Gregor Bock (Schenklengsfeld) und Werner Pflanz (Schlitz), den Vorsitzenden des Kreissportgerichts, unseren Ausschuss.

Sie stellen sich erneut zur Wahl, es soll aber wohl Ihre letzte Amtsperiode werden. Welche Eigenschaften müsste Ihr Nachfolger mitbringen?

Er sollte vor allem viel Zeit mitbringen, denn es ist eine sehr zeitintensive Aufgabe - und nicht zu unterschätzen. Man muss Entscheidungen treffen - im Sinne der Satzung, aber nicht zum Nachteil der Vereine. Außerdem sollte man die Sportplätze in seinem Kreis nicht nur vom Hörensagen kennen. Die Arbeit am Schreibtisch ist wichtig, aber nicht alles, denn um zu wissen, was im Sinne der Vereine ist, muss man auch die Menschen kennen.

Wie ist der Fußballkreis Lauterbach/Hünfeld - unter Berücksichtigung des demografischen Wandels - insgesamt für die Zukunft aufgestellt?

Im Moment geht es noch, aber die Probleme kommen auf uns zu, auch im Seniorenbereich. Es ist nicht mehr so wie früher. In einer Großgemeinde oder Stadt gibt es nur noch eine Spielgemeinschaft, wo es vor zehn Jahren noch drei oder mehr Mannschaften gegeben hat. Viel schneller geht es im Jugendbereich. Es werden Jugendspielgemeinschaften oder Jugendfördervereine gegründet, die nur eine Mannschaft pro Jahrgang stellen. Nehmen wir mal den JFV Hünfelder Land mit seinen sieben Stammvereinen, darunter der Hünfelder SV, der immerhin in der Verbandsliga spielt. Auf Sicht ist das natürlich beängstigend. Wir suchen nach Lösungen, hängen aber auch von der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung ab. Im Moment weiß man nicht, wie es weitergeht, denn wer weiß, was in vier Jahren ist. Aktuell wird es in der Region Fulda auch dadurch kompensiert, dass wir kreisübergreifend spielen - und alle Mannschaften spielen in Konkurrenz.

Sie fungieren als Beauftragter für die Region Fulda, wollen dieses Amt aber abgegeben. Wer folgt auf Sie?

Turnusgemäß wäre der Kreis Fulda an der Reihe gewesen. Dort gibt es aber einen personellen Wechsel an der Spitze (Kreisfußballwart Hans-Peter Hopfhauer hört auf). Alles andere wird sich zeigen, uns bleibt im Vorfeld des Verbandstages in Grünberg im Juni noch Zeit bis April. Dann werden die Kreisfußballwarte von Fulda, Lauterbach/Hünfeld, Hersfeld-Rotenburg und Schlüchtern den Beauftragten der Fußballregion Fulda wählen.



Aufrufe: 026.3.2016, 09:00 Uhr
Kai Kopf (Lauterbacher Anzeiger)Autor