2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Im Mai noch Teamkollegen, mittlerweile Gegner: Philipp Knapczyk (r.) vom VfB Krieschow und Wackers Sven Kubis. Foto: Steffen Beyer
Im Mai noch Teamkollegen, mittlerweile Gegner: Philipp Knapczyk (r.) vom VfB Krieschow und Wackers Sven Kubis. Foto: Steffen Beyer

"Die Möglichkeit sehe ich in Krieschow"

Philipp Knapczyk spricht über seinen Wechsel nach 17 Jahren bei Wacker Ströbitz

Seit 1999 hat er ununterbrochen in der Zahsower Straße gespielt, nun entschied er sich für einen Tapetenwechsel: Philipp Knapczyk (27). Der gebürtige Westfale ist zum VfB Krieschow gewechselt. Nun erklärt er auch, warum.

Herr Knapczyk, vor drei Wochen waren Sie mit Ihrem neuen Verein bei Wacker Ströbitz zum Testspiel zu Gast. Hand aufs Herz: Sind Sie aus Versehen zunächst in die falsche Kabine gelaufen?
Nein. (lacht) Aber meine neuen Teamkollegen haben vorher geflachst und mich gefragt, ob ich eine Wegbeschreibung zum Treffpunkt brauche. Wenn man 17 Jahre lang immer den gleichen Weg in die Kabine geht, immer den gleichen Platz hat und auch jeden Grashalm kennt, ist es eine ungewohnte Situation, wenn man dann auf einmal ein blaues Logo auf der Brust trägt.

Was waren Ihre Beweggründe, sich als Wacker-Urgestein dem VfB Krieschow anzuschließen?
Mit Wacker habe ich in den letzten fünf Jahren immer wieder um den Aufstieg in die Brandenburg-Liga gekämpft, jedoch hat es nie zum großen Triumph gereicht. Zudem bin ich jetzt in einem Alter, wo ich nochmal neue Reize setzen und mich eine Liga höher testen möchte. Diese Möglichkeit sehe ich in Krieschow. Des Weiteren sind mir dort viele Spieler bereits bekannt, sodass eine schnelle Integration gewährleistet war. Als mein Entschluss feststand, war es mir aber wichtig, mich persönlich bei allen Wackeranern zu verabschieden und meine Abmeldung nicht anonym in den Briefkasten zu werfen. Denn ich weiß, was ich diesem Verein alles zu verdanken habe.

Sie sind mit Wacker dreimal Vizemeister geworden. Was hat zum letzten Schritt gefehlt?
Wir haben oft die Vorrunde verschlafen und in der Rückrunde zu große Abstände aufholen müssen. Damit haben wir uns selbst ein Bein gestellt. Man muss aber auch Sportsmann genug sein und die Leistung guter Kontrahenten anerkennen, die einfach mehr Konstanz aufbringen konnten.

Nun sind Sie in Krieschow, das manche auch als Geheimfavoriten in der Brandenburg-Liga sehen. Wie schätzen Sie das Potenzial Ihrer neuen Mannschaft ein?
Wir haben eine gierige Truppe. Die Mannschaft ist mit vielen jungen, technisch guten Spielern, aber auch mit genügend Routine versehen. Das Team ist erst letztes Jahr aufgestiegen, musste lange zusehen, dass es die Klasse hält, und ist Neunter geworden. Es wäre vermessen, wenn man jetzt gleich von der Meisterschaft reden würde. Das obere Drittel sollte ein guter Anreiz sein.

Für Sie wird es die erste Verbandsliga-Saison sein. Was haben Sie sich vorgenommen? Eine Spiele- oder Toranzahl vielleicht?
In erster Linie freue ich mich auf die neue Liga. Ich möchte mich als Stammspieler durchsetzen und der Mannschaft Stabilität geben. In Ströbitz war ich nicht nur wegen meines Amtes als Kapitän eine Führungsperson, dieses Standing möchte ich mir auch in Krieschow erarbeiten. Fürs Toreschießen war ich aber nie so richtig zuständig. Als Sechser will ich eher Balleroberer sein und den Pass vor der Vorlage spielen.

Mit Philipp Knapczyk sprach Steven Wiesner

Aufrufe: 019.8.2016, 15:30 Uhr
Steven WiesnerAutor