2024-04-23T06:39:20.694Z

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F: Sarah Akkaya-Foest
F: Sarah Akkaya-Foest

Die Lage in der Landesliga nach der Hinrunde

Nach 17 Spielen zeigt sich deutlich, in welche Richtung es geht +++ Am Mittwoch empfangen Viersens Fußballer im Nachholspiel den Rather SV

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Offiziell wird die Hinrunde der Landesliga, Gruppe 1, zwar erst am Mittwochabend (Anpfiff 19.45 Uhr) mit dem Nachholspiel zwischen dem 1. FC Viersen und dem Rather SV abgeschlossen. Doch auch ohne das Ergebnis der für die Gastgeber enorm wichtigen Partie am Hohen Busch einbeziehen zu können, haben die zurückliegenden 17 Spieltage einige wichtige Erkenntnisse gebracht.

Der Höhenflug der Aufsteiger war keine Eintagsfliege. Wer immer geglaubt hat, dass der Angriff der Aufsteiger auf die vorderen Tabellenregionen der ersten Euphorie geschuldet sei und sich zeitig erledigt haben würde, muss sich eines Besseren belehren lassen. Schlusslicht Dormagen ausgenommen, haben die anderen Vier eindeutig Landesligaformat bewiesen. Auch wenn Meerbusch II und Mettmann jüngst ein wenig schwächeln, haben sie sich bis auf Weiteres in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt. Wie es sich schon früh abgezeichnet hat, muss mit Monheim und Vohwinkel im Titelkampf gerechnet werden.

Die Oberliga-Absteiger werden es bis zum Schluss schwer haben. Sowohl der TV Kalkum-Wittlaer als auch der 1. FC Mönchengladbach haben nach dem Abstieg aus der Oberliga radikale Umbrüche vollzogen. Es hat sich gezeigt, dass die Zeit nicht gereicht hat, um in dieser überraschend starken Gruppe eine entspannte Saison spielen zu können. Insbesondere die Düsseldorfer laufen Gefahr, durchgereicht zu werden, wenn in den beiden noch ausstehenden Spielen zum Start der Rückrunde und in der Winterpause kein Wunder geschieht. Elf Niederlagen in Folge mit einem Torverhältnis von 8:43 Toren lassen nichts Gutes erahnen. Bei der jungen Mannschaft des 1. FC Mönchengladbach, die aktuell auf dem Relegationslatz steht, sieht es zwar nicht so düster aus. Doch in der unteren Tabellenhälfte geht es aktuell extrem eng zu. Wenn die Viersener, aktuell auf Rang 16, am Mittwoch gewinnen, sind sie punktgleich. Für die Mönchengladbacher wird es zwingend darauf ankommen, dass sie ihre ohne Zweifel spielerisch guten Ansätze effektiver in Tore ummünzen und den Abstiegskampf auch von der Einstellung her annehmen.

In den Abstiegskampf bleiben viele Teams involviert. Siehe Erkenntnis 2. Aktuell muss bis zum Rather SV gezittert werden, erst recht, wenn die Düsseldorfer am Mittwoch in Viersen verlieren. Die Punkteabstände von Rang 10 bis 16 sind so gering und die Leistungen so schwankend, dass davon auszugehen ist, dass es in der hinteren Hälfte noch lange so eng zugehen wird. Zumal in der Winterpause sicher auch noch mal alles dafür getan wird, um das Ruder herumzureißen.

Union Nettetal hat sich rehabilitiert. Mit dem Ziel angetreten, am Ende Platz vier oder besser zu belegen, erwischten die Nettetaler einen Start zum Vergessen, der zur Trennung von Trainer Chiquinho führte. Nachfolger Andreas Schwan hat den Ruf als offensivstarke Mannschaft aufpoliert und das Team durch eine tolle Erfolgsserie vom vorletzten auf den sechstem Platz geführt.

Nettetal kassiert zu viele Tore. Doch unter der mutigeren und offensiveren Spielweise litt zuletzt die defensive Stabilität. Kassierte die Mannschaft in den ersten vier Spielen unter Schwan nur zwei Tore, so waren es in den sieben Spielen danach 19. Nur der Tatsache, dass die Union in den sieben Spielen teils dank kräftezehrender Aufholjagden 22-mal traf, ist es zu verdanken, dass eine solche Erfolgsserie gelang. Soll es noch weiter nach oben gehen, muss die Balance zwischen Offensive und Defensive wieder besser austariert werden. Sicher etwas, das Trainer Andreas Schwan schon auf der To-Do-Liste für die Wintervorbereitung hat.

Die VSF Amern sind kein Abstiegskandidat mehr. Die Amerner haben jüngst bewiesen, dass sie aus den beiden zurückliegenden Zittersaisons gelernt haben. Nach einem tollen Start und einer Negativserie haben sie in zwei ganz wichtigen Spielen gegen Kellerkinder die Kurve bekommen und sich punktemäßig von der Abstiegszone abgesetzt. Nach den Erfahrungen der vergangenen Saison wird Trainer Dennis Sobisz sicher nicht zulassen, dass sich die Mannschaft darauf ausruht.

Der 1. FC Viersen muss bis zum Schluss zittern. Nach dem Umbruch in der Sommerpause hat es lange gedauert, bis die junge Viersener Mannschaft einen Weg gefunden hat, um erfolgreich zu sein. Der beruht in erster Linie auf einer guten defensiven Ordnung und der daraus resultierenden Stabilität. Dass das aber gerade gegen Gegner, die genauso spielen, nicht genug ist, mussten die Viersener schmerzlich gegen Jüchen erleben. Sich nur auf einen Lucky Punch zu verlassen, ist kein wirklich guter Plan. Das hat Trainer Willi Kehrberg erkannt und seine Mannschaft darauf eingeschworen, auch nach vorne mehr zu tun, um den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Am besten sollten sie schon am Mittwochabend gegen Rath damit beginnen. Denn drei Punkte wären die Grundlage, um der Konkurrenz auf den Fersen zu bleiben.

Aufrufe: 07.12.2016, 08:02 Uhr
RP / David BeinekeAutor