2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Die Mannschaft der Stunde in der Bezirksliga Donau ist die TSG Rottenacker. Seit acht Spielen ist Rottenacker ungeschlagen, sieben Mal in Folge ging man als Sieger vom Platz. Nun steht für das Team um Kapitän Dennis Gogeißl das Derby in Ehingen an. SZ-Foto: mas
Die Mannschaft der Stunde in der Bezirksliga Donau ist die TSG Rottenacker. Seit acht Spielen ist Rottenacker ungeschlagen, sieben Mal in Folge ging man als Sieger vom Platz. Nun steht für das Team um Kapitän Dennis Gogeißl das Derby in Ehingen an. SZ-Foto: mas
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Die beste Mannschaft der Rückrunde

Fußball, Bezirksliga: Die seit zwei Monaten unbesiegte TSG Rottenacker trifft auf Ehingen

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Ehingen / sz - Die derzeit erfolgreichste Mannschaft in der Fußball-Bezirksliga ist nicht Spitzenreiter FV Altheim, die zweitplatzierte TSG Ehingen oder der Tabellendritte FC Mengen. Die TSG Rottenacker ist seit acht Spielen ungeschlagen, hat zuletzt sieben Mal in Folge gewonnen und durch das 1:0 in Mengen am vergangenen Wochenende den FCM als bestes Team der Rückrunde abgelöst. Zumindest Rang sechs in der Tabelle ist der TSG sicher, doch Ulrich Theuer würde sich zu gern mit einer noch besseren Platzierung als Trainer aus Rottenacker verabschieden. Die Erfolgsserie soll deshalb im Derby am Freitag, 19. Mai, 19 Uhr, bei der TSG Ehingen nicht enden.

Vor fast genau zwei Monaten verlor die TSG Rottenacker letztmals, ein 0:2 gab es damals in Neufra. Am Wochenende darauf war die Mannschaft spielfrei, eine Woche später erreichte die TSG ein 2:2 bei Aufsteiger Sigmaringen. Danach folgten nur noch Siege – gegen Abstiegskandidaten genauso wie gegen Aufstiegsanwärter, zuletzt besiegte Rottenacker den FV Altheim mit 4:3 und den FC Mengen mit 1:0. In der Rückrunde holte Theuers Team 31 von möglichen 39 Punkten – was den Trainer nicht übermäßig zu überraschen scheint. "Wenn alle Spieler da sind, geht das", sagt Theuer. "Wir hätten auch in der vergangenen Saison so eine Serie hinlegen können, das war möglich." Doch damals fielen immer wieder wichtige Spieler aus, auch über längere Zeiträume. Rottenacker schloss die Saison auf den zwölften Platz ab.

Auch in der laufenden Spielzeit, der zweiten von Theuer in Rottenacker, musste der Trainer immer wieder auf Leistungsträger verzichten. "Aber es war nicht so gravierend wie im vergangenen Jahr." Und teils auch weniger langwierig. In der Vorsaison fiel in Dennis Gogeißl einer der Führungskräfte im Team lange Zeit aus, diesmal ist der Kapitän an Bord, mit Ausnahme einzelner Spiele wie zuletzt in Mengen.

Der Rottenacker Aufschwung nach der Winterpause mag auf den ersten Blick erstaunen, weil sich Vereinsverantwortliche und Trainer im Januar darauf verständigt hatten, über die Saison hinaus nicht weiter zusammenzuarbeiten. Rottenacker hatte nach einem ordentlichen Saisonstart in sechs Spielen – darunter gegen die Top-Teams Altheim, Mengen und Ehingen – nur einen Punkt geholt; Erinnerungen an die Vorsaison wurden wach, als nach einer guten Hinserie eine wenig ertragreiche Rückrunde folgte. Die Abstiegszone war nicht mehr weit entfernt. Man fürchtete eine Wiederholung, auch wenn in den letzten beiden Spielen des Jahres 2016 noch zwei Siege heraussprangen.

Ulrich Theuer ließ sich durch die für das Saisonende verabredete Trennung nicht entmutigen, sie schien ihn anzuspornen. Das Training wurde intensiver. "Ich habe angezogen", so Theuer. Sein Saisonziel, ein Platz zwischen fünf und neun, wollte er unbedingt erreichen. Die ersten Ergebnisse nach der Winterpause waren ernüchternd, die TSG verlor in Bad Schussenried (1:4) und, nach einem 1:0 zu Hause gegen Schelklingen-Hausen, dann auch in Neufra (0:2). "Die Runde ist für uns zu früh losgegangen, wir waren noch nicht fit", so Theuer. Die intensive Arbeit von Trainer und Mannschaft zahlte sich nach und nach aus. "Die Jungs haben wochenlang geflucht, sehen aber jetzt, was es gebracht hat."

Der Trainer überschätzt die Möglichkeiten aber nicht: "Wir spielen am Limit", sagt Theuer. "Wenn wir noch sieben, acht Spiele hätten, wäre ich mir nicht sicher, ob wir das durchhalten würden. Aber für drei Spiele reicht es noch." Und wenn nicht, bräche keine Welt zusammen. Theuer hat sein Ziel mit Rang fünf erreicht, womöglich übertrifft er es noch. Zwischen 55 und 60 Punkte sollen es am Ende sein, derzeit sind es 52. "Wir wollen versuchen, die restlichen Spiele zu gewinnen."

Zwei Routiniers hören auf

Die Bilanz ist aber schon jetzt bemerkenswert und wohl so einfach nicht zu wiederholen. "Ich weiß nicht, ob die Mannschaft in der nächsten Saison noch einmal so viele Punkte holen wird", so Theuer. Zumal auch zwei erfahrene Spieler dann nicht mehr zur Verfügung stehen werden: Sven Steffek hört auf, Dennis Gogeißl wechselt als Spielertrainer nach Herbertshofen. Gerade Kapitän Gogeißl ist aus Sicht von Theuer schwer zu ersetzen. "Er ist ein Leithammel, das hat man gemerkt, als er gefehlt hat."

Doch das wird nicht mehr Theuers Problem sein, dessen Zukunft als Trainer weiter offen ist ("Acht Angebote habe ich abgelehnt, drei sind noch am Laufen; es muss das richtige dabei sein"). Für ihn geht es nur noch um den bestmöglichen Abschluss bei der TSG Rottenacker.

Aufrufe: 018.5.2017, 11:59 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Andreas WagnerAutor