2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
F: Sigel
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Dicke Luft beim VfB Fichte

Ehemalige Mitglieder des VfB Fichte beklagen die kurzfristige Abmeldung der dritten Seniorenmannschaft, hinter der ein Sponsor stecken soll. Der Vorsitzende Jobst Hölzenbein bestreitet die Vorwürfe und verweist auf eine Abstimmung

Einen knappen Monat war sie für den Spielbetrieb in der Kreisliga C gemeldet, die neue dritte Mannschaft des VfB Fichte. Über die Gründe, warum sie am 3. August – also kurz vor dem Saisonstart – wieder abgemeldet wurde, gibt es unterschiedliche Sichtweisen.

„Dass sich ein gemeinnütziger Verein wie der VfB Fichte einem Sponsor dermaßen unterwirft, ist ungeheuerlich und eine Farce für alle Mitglieder.“ Dieser Satz steht in einem Brief mit der Überschrift „Die Macht des Geldes“, der der NW vorliegt und unter anderem von Matthias Otto unterschrieben wurde.

Aufgrund der Vorkommnisse um dieses Team hat 50-jährige ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Fußballabteilung und Leiter der Altliga beim VfB Fichte seine 42-jährige Mitgliedschaft gekündigt. „Wir durften die Mannschaft, die überwiegend aus ehemaligen Spielern von SuK Canlar bestand, zunächst melden. Aus unserer Sicht liegt es vor allem an einem Sponsor, der gleichzeitig Geldgeber bei SuK Canlar ist, dass die Mannschaft durch den VfB-Vorstand wieder abgemeldet wurde“, sagt Matthias Otto.

In dem Brief ist sogar die Rede davon, dass der fragliche Sponsor „keinen Hehl daraus macht, dass er die 20 Spieler nicht auf dem Platz sehen will.“ Woran das liege, darüber können Matthias Otto und die Unterzeichner nur mutmaßen. „Ob es persönliche Gründe sind oder etwas anders im Raum steht, wissen wir nicht. Auf jeden Fall ist es traurig, dass sich ein Verein wie der VfB Fichte so erpressen lässt“, erklärt Otto seine Sicht auf die Dinge.

Diesen Aussagen widerspricht Jobst Hölzenbein, der Vorsitzende der Fußball-Abteilung beim VfB Fichte, vehement. „Die Geschichte mit dem Sponsor ist eine Pseudo-Behauptung, die ich komplett verneinen kann. Bei uns bestimmt kein Sponsor im Alleingang, was im Verein passiert“, erläutert Hölzenbein, der mit seinem Reiseunternehmen selbst Geldgeber auf der Rußheide ist.

Für ihn liegen die Gründe für die Abmeldung der dritten Mannschaft woanders. Zum einen widerspreche ein Team aus „40- bis 50-Jährigen unserer Agenda 2020, in der wir uns zum Leistungssport bekennen. Außerdem hat es eine Abstimmung innerhalb der Abteilung gegeben, die zum Ergebnis hatte, dass eine Mehrheit gegen die Installierung der dritten Mannschaft war“, sagt Jobst Hölzenbein. Vor allem die zeitlich enge Belegung auf dem neuen Kunstrasenplatz und die knappe Kabinensituation habe zu diesem Voting geführt, so der Vorsitzende.

Warum das Team überhaupt vom 9. Juli bis 3. August offiziell gemeldet war, kann Jobst Hölzenbein nicht nachvollziehen. „Ich weiß nicht, wer die Mannschaft gemeldet hat“, sagt Hölzenbein, der die Abschied der langjährigen Mitglieder bedauert.

Aufrufe: 013.10.2016, 19:00 Uhr
DähneAutor