Dezimierte Viecherg-Elf düpiert Unterrot

Beide Lager hatten vor dem mit Spannung erwarteten Derby Probleme zu stemmen: Während Unterrot die englische Woche mit einer Niederlage und einem gesperrten Muhammed Dönmez zu verdauen hatte, plagten in Fichtenberg Jochen Schmid noch deutlichere Sorgen. Mit Dennis Wahl, Nico Liepold, Sascha Presser, Patrick Mai, Achim Rosenberger und Egzon Bekaj musste die SKF gleich sechs Spieler ersetzen. Durch Initialzündung der „SKF-Aushilfe“ Frank Schäfer nahm der 4:1-Derby-Wahnsinn auf dem Unterroter Ausweichplatz seinen Lauf.

Im ersten Durchgang war das Spiel noch ausgeglichen. Während die Viechbergelf mehr Spielanteile und optisch Oberwasser hatte, verbuchte Unterrot dagegen einen Treffer und die gefährlicheren Torraumszenen für sich. Schon nach einer Viertelstunde fiel im Derby der erste Treffer, als ein verwandelter Hand­elfmeter von Daniel Seibt für Sicherheit beim Gastgeber sorgte. Kurz vor dem Seitenwechsel hätte Philipp Smolka für eine kleine Vorentscheidung sorgen können, scheiterte jedoch knapp am SKF-Gehäuse (41.). Noch vor dem Seitenwechsel musste Marc-Kevin Aller per Ampelkarte vom Feld (43.).

Die ersten Chancen nach dem Wechsel hatte Unterrot, doch Nico Bulling (48.) und Batuhan Sahin (49.) vergaben diese. Dass die SKF nie abzuschreiben ist, konnte die Schmid-Elf auch in Unterrot eindrucksvoll unter Beweis stellen. In der 51. Minute scheiterte Jannik Paxian per Kopf noch am Ausgleich, dieser ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Der eingewechselte Routinier Frank Schäfer sorgte per Freistoß für den Ausgleich (54.) und entfachte die Gemüter seiner Sportkameraden. So wendete sich das Blatt nun spürbar.

Simon Gutekunst hätte die SKF-Führung markieren können, sein Kopfball ging jedoch knapp drüber (71.). In der Schlussviertelstunde zogen zehn Fichtenberger nochmals die Zügel an und schalteten einen Gang hoch, Unterrot blieb sukzessiv auf der Strecke. Einen Diagonalball von Marco Huber verwertete Jannik Paxian zum mittlerweile verdienten 2:1-Führungstreffer (77.).

Chance genutzt

Mit dem Schließen der Räume hatte es Unterrot angesichts des gekippten Spiels folglich nicht mehr so wichtig, das nutzte
Steve Arndt mit einem weiteren Diagonalball. Der Nutznießer des Zuspiels war diesmal Janos Kerekes, der seine permanenten Widersacher bestrafte und den komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung herausschoss (80.). Noch in der Nachspielzeit drehte Steve Arndt weiter am Rad für Schwarz/Weiß und setzte das Leder aus 16 Metern nach Zuspiel von Andreas Vogel zum 1:4 in die Maschen (94.).

Die Spielvereinigung Unterrot wirkte in der entscheidenden Phase mannschaftlich nicht geschlossen, kann die Klatsche in den letzten Spielen aber noch egalisieren. Für den Klassenerhalt hält die Spvgg alle Trümpfe selbst in der Hand. Eine homogen auftretende SK Fichtenberg bewies erneut unwiderstehliche Moral und Leidenschaft. Die diesjährige Einstellung und Homogenität unter Jochen Schmid spricht für sich. Mit einem glücklichen Händchen des Trainers, dem längeren Atem und größeren Willen gelang der SKF ein verdienter Derbysieg.

Ahmet Sahin (Spvgg-Funktionär): „Ein verdienter SKF-Sieg, vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit. Uns fehlte nach dem Mittwochspiel einfach die Kraft.“

Jochen Schmid (Trainer SKF): „Unsere Elf hat in Unterzahl erneut tolle Moral bewiesen und absolut verdient gewonnen.“