Der Ulmer Kader wird übersichtlicher

Beim Oberliga-Vierten FV Ravensburg kämpft der Regionalligist dann um den Einzug ins Viertelfinale des Verbandspokals. Ausgerechnet der FV Ravensburg, mit dem die Ulmer vor wenigen Monaten in diesem Wettbewerb schlechte Erfahrungen gemacht haben. Die 0:3-Heimniederlage im Viertelfinalspiel am 6. April bezeichnet Baierl als den "bittersten Moment" einer ansonsten überaus erfolgreichen Saison, die bekanntlich für die Spatzen mit der Meisterschaft in der Oberliga und dem Aufstieg in die Regionalliga geendet hat. Baierl fordert: "Diese Pokalscharte können und wollen wir jetzt auswetzen."

Thomas Werk hört auf

In das neue Fußballjahr werden die Ulmer dann mit einem kleineren Kader gehen. Schmerzlich für Baierl ist eigentlich nur der Abschied seines Assistenten Thomas Werk, dem die Belastung zu groß geworden ist: "Familie, Beruf, die vielen Trainingseinheiten, die weiten Fahrten zu den Auswärtsspielen teilweise mit Übernachtungen - das lässt sich einfach nicht mehr unter einen Hut bringen."

Im Verein hofft man ein bisschen, dass sich Werk zumindest nicht für alle Zeiten verabschiedet. Sportchef Anton Gugelfuß sagt: "Die Tür steht für Thomas immer offen, wenn er doch zurückkehren möchte - gerne auch im Nachwuchsbereich, wo er seine lange Ulmer Trainer-Karriere ja auch begonnen hat." Im Vordergrund steht jetzt aber die Suche nach einem Nachfolger, denn einen Assistenten braucht Stephan Baierl auf jeden Fall, zumal sich der zweite Co-Trainer Sven Ackermann vorwiegend um die U 19 kümmert.

Die Abgänge von zwei weiteren Spielern sind dagegen vermutlich problemlos zu verkraften. Der Vertrag mit Claus Bückle war bereits Ende November aufgelöst worden, in der Winterpause werden sich außerdem Denis Werner und Pascal Reinhardt neue Vereine suchen. Reinhardt war zu Beginn dieses Jahres von Mainz 05 II nach Ulm gekommen und hatte großen Anteil an der Meisterschaft und dem Aufstieg. In der Regionalliga wurde er allerdings nur in zwei Spielen und insgesamt 20 Minuten lang eingesetzt. Sein Trainer sagt ganz klar: "Ich war mit seinen Leistungen nicht zufrieden." Reinhardt seinerseits war unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten und sucht jetzt eine andere Herausforderung. Mehrere Vereine sollen bereits angefragt haben. Denis Werner stand bisher in der Regionalliga keine einzige Sekunde auf dem Platz und hat deswegen von sich aus um die Auflösung des Vertrags zum Ende des Jahres gebeten. Der Wechsel zum Bezirksligisten Türkspor Neu-Ulm soll dem Vernehmen nach fast schon in trockenen Tüchern sein.

Der sehr große Kader der Spatzen ist damit zumindest ein bisschen übersichtlicher geworden. Dennoch wäre es wenig überraschend, wenn vor dem Ende der Winterpause noch der eine oder andere Vertrag mit bisher kaum eingesetzten und deswegen unzufriedenen Spielern aufgelöst wird.