2024-04-23T13:35:06.289Z

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Beim TSV Sack überflügelt die zweite Mannschaft derzeit die erste. Archiv: Sven Fuchs
Beim TSV Sack überflügelt die zweite Mannschaft derzeit die erste. Archiv: Sven Fuchs

Der Trick des TSV Sack

Die zweite Mannschaft überflügelt die erste

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Fernab vom Glanz des Spitzensports entstehen oft die schönsten Geschich­ten. In der B-Klasse 10 sind die Fußbal­ler des TSV Sack II unangefochtener Tabellenführer, während die nominelle Erstvertretung in der Staffel 8 Vorletz­ter ist. Ganz unten angekommen ist dagegen ein Fürther Traditionsverein.
Zwölf Spiele, zwölf Sie­ge, 72:5 Tore. Die bisherige Statistik des TSV Sack II ist makellos. Wie überlegen die Knoblauchsländer sind, zeigte sich vor der Winterpause: 4:0 hieß es nach 90 Minuten gegen den hartnäckigsten Verfolger auf Platz zwei, den SV Maiach II.

Zwölf Spiele, neun Niederlagen, 22:51 Tore. Die erste Mannschaft der Sacker ist Vorletzter der Staffel 8, zwei Siege stehen erst zu Buche. Eine etwas ungewohnte Konstellation. Doch die Lösung ist simpel: „Wir haben die Mannschaften vor Saisonbe­ginn getauscht“, sagt Trainer Jürgen Knott.

Der Grund hierfür leuchtet ein. Bereits in der vergangenen Saison spielte der TSV stark auf, wurde am Ende mit einem Torverhältnis plus 90 Zweiter – und scheiterte dann in der Relegation zur A-Klasse. Mit 1:2 ver­lor Sack gegen den TSV Altenberg II, der den Abstieg seiner Zweitvertre­tung mit sechs Spielern der ersten Mannschaft (Kreisklasse) zu verhin­dern wusste.

Vor dieser Saison, sagt Knott, „haben wir dann geschaut, in welcher Staffel die ersten Mannschaften höher­klassiger spielen“. Das Ergebnis: In der Staffel 10 sind viele Zweitvertre­tungen von A-Klassisten zu Hause. Eine Verstärkung bei eventuellen Ent­scheidungsspielen fällt demnach nicht so stark ins Gewicht.

Denn für Knott steht fest, dass der Aufstieg in eben jene A-Klasse end­lich klappen muss, „allein schon für unsere gut ausgebildeten Jugendspie­ler“. Der Trainer steht nun vor einer kniffligen Aufgabe. Schwierig werde es sein, „in den verbleibenden zehn Spielen die Konzentration hochzuhal­ten und den Neun-Punkte-Vorsprung aus den Köpfen zu bringen“.

Turnerschaft startet bei Null

Von solchen Problemen kann ein Fürther Traditionsverein derzeit nur träumen. Die 1899 gegründete Turner­schaft Fürth ziert zur Winterpause das andere Ende der Tabelle. Erst zwei Unentschieden holte das Team von Sadik Alkac. In Verrechnung mit einem Abzug von drei Zählern weist der Klub ein negatives Punktekonto auf. Punktabzug? Ein Spieler habe mit einem falschen Pass gespielt, sagt Alkac, „aber das wird nicht mehr vor­kommen“.

Der frühere Kreisligist stand vor dieser Spielzeit ohne Mannschaft da. Deshalb holte der Trainer zehn Akteu­re seiner Privatmannschaft Fetihspor zur Turnerschaft. Nach der Hinrunde fällt das Fazit ernüchternd aus: „Man­che Spieler können einfach nicht in einer Mannschaft spielen.“ Doch es gehe aufwärts, so Alkac. Allein in der Winterpause kommen vier neue Spie­ler dazu. Das Ziel für die Rückrunde: „Wir wollen alle Spiele gewinnen. Außer gegen Sack und Maiach.“

Aufrufe: 01.2.2015, 15:01 Uhr
Michael Fischer (FN)Autor