2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Der SSV Ehingen-Süd gewinnt mit 1:0 gegen die SG Kißlegg. Dabei war die Mannschaft, wie auf dem Bild Hannes Pöschl, oft einen Schritt schneller als der Gegner aus dem Allgäu. Fotos: Patrick Huss
Der SSV Ehingen-Süd gewinnt mit 1:0 gegen die SG Kißlegg. Dabei war die Mannschaft, wie auf dem Bild Hannes Pöschl, oft einen Schritt schneller als der Gegner aus dem Allgäu. Fotos: Patrick Huss
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Der Traum der TSG Ehingen geht weiter

Die TSG Ehingen macht im Abstiegskampf weiter Boden gut; sie bezwang Friedrichshafen 2:1. Zu einem 1:0-Heimsieg gegen Kißlegg kam Ehingen-Süd.

Die Fußball-Landesliga bietet im Endspurt eine Überraschung nach der anderen. An der Tabellenspitze patzten Wangen und Oberzell im Gleichschritt. Im Keller musste die Partie zwischen Kehlen und Neufra abgesetzt werden. Der Grund: Starker Regen setzte das untere Tor vier, fünf Meter unter Wasser, dort drückte die Schussen durch. Am Donnerstag, 19. Mai, soll die Partie, auf die vor allem auch die Ehinger blicken, nachgeholt werden.

Die TSG Ehingen setzte dagegen ihren Traum vom Erreichen des Relegationsplatzes mit einem 2:1 (2:0)-Sieg gegen den VfB Friedrichshafen fort. Je mehr den Ehingern das Wasser bis zum Hals steht, umso effektiver gehen sie ans Werk. Mit dem Dreier gegen den VfB feierten die Mannen von Trainer Udo Rampelt den dritten Sieg in Folge.

"Eine Niederlage heute wäre das Aus gewesen", sagte Rampelt nach der umkämpften Partie vor etwa 60 Zuschauern. Die TSG verbesserte sich in der Tabelle auf Rang 14 mit 27 Punkten, aber es fehlt eben noch das Resultat des SV Kehlen gegen Neufra. In die Karten der Ehinger würde ein Sieg Neufras spielen.

Im Stadion zeigte die TSG von Beginn an Einsatzfreude und Biss. Paolo Soumpalas besaß die erste Möglichkeit - sein Schuss landete in den Armen von VfB-Torwart Philipp Meier (5.). Dann probierte es Jan Deiss von der Mittellinie aus, als er sah, dass Meier zu weit vor seinem Kasten stand (15.). Zwei Minuten später setzten Narciso Filho und Deiss an der Strafraumkante des VfB nach, eroberten den Ball, den Deiss in den 16er passte, wo Soumpalas einschussbereit wartete. Effektiver geht's nicht; die TSG führte 1:0. Der Gastgeber kam zu weiteren Chancen, spielte seine Konter aber nicht sauber zu Ende.

"Ich hasse leblose Auftritte", polterte VfB-Trainer Christian Wucherer nach der Partie. Er meinte vor allem die ersten 45 Minuten. "Die erste Halbzeit tat weh", betonte er. Sein Team, besonders Daniel di Leo, scheiterte an der TSG-Defensive; mal stand der für den fehlenden Jonas Brotbeck eingesetzte Fabian Hummel als Abwehrchef gut, mal parierte Torwart Ufuk gut.

Genau zum richtigen Zeitpunkt fiel das 2:0 (45.). Deiss zirkelte einen Freistoß auf den langen Pfosten, wo Hummel lauerte. Dessen Kopfball konnte Ersin Sanli nur noch ins eigene Tor lenken; der Treffer geht auf Hummels Konto. Deiss und Hummel hatten sich zuvor noch abgesprochen. Mit der verdienten 2:0-Führung ging es in die Kabine.

Auch im zweiten Durchgang ließ die TSG Chancen aus. Raphael Ulrich kam einen Schritt zu spät (50.), Filho hatte das 3:0 mit einem Lupfer auf dem Fuß (51.). Dann kam der VfB besser ins Spiel und drängte auf den Anschlusstreffer. Hummel, Daniel Post, Simon Müller, Steffen Keller, Stefan Nothacker und Kai Schmid leisteten Schwerstarbeit. Es gab kaum Entlastung. Mit einem schönen Flachschuss verkürzte Alen Ljevakovic für den VfB (88.). Glück hatte die TSG, als das Schiedsrichtergespann ein Handspiel von Nothacker im Strafraum übersah.

"Gut gefallen haben mir die Konzentration und Geschlossenheit meiner Mannschaft sowie die kämpferische Komponente", sagte Rampelt. Nicht zufrieden sei er mit der Chancenverwertung gewesen. Jetzt dürfen die Ehinger nächsten Sonntag nur Schlusslicht Winterlingen, das am Mittwoch noch Laupheim II erwartet, nicht unterschätzen. Dann kann der Traum weitergehen.

Der SSV Ehingen-Süd kam zu einem 1:0-"Arbeitssieg" gegen die SG Kißlegg und leistete damit auch wichtige Schützenhilfe für die TSG Ehingen. Die Gäste starteten bei leichtem Nieselregen zunächst besser in die Partie und erarbeiteten sich drei, vier gute Chancen. Kißleggs Jonas Thanner besaß in der 23. Minute die beste Möglichkeit zur Führung, als er alleine vor Benjamin Gralla auftauchte - der SSV-Schlussmann hielt jedoch glänzend. Nach gut einer halben Stunde kamen die Kirchbierlinger dann erstmals gefährlich vors Tor. Eine schöne Volleyabnahme von Michael Turkalj landete aber knapp über dem Gehäuse. Vier Minuten später tankte sich Gaetano Gaudio energisch über die linke Seite durch, Samuel Kollmann verpasste nur knapp. Die letzte Chance in der ersten Hälfte wäre beinahe ein Eigentor von Kißleggs Jörg Weiland gewesen, der nach einem Freistoß verlängerte.

Nach der Pause fanden die Pfarrei-Kicker deutlich besser in die Partie. Hannes Pöschl probierte es mit einem Fallrückzieher (49.). Kißleggs Schlussmann war jedoch zur Stelle. Nochmal Alarm vor dem Gästetor, als ein scharf getretener Freistoß an die Latte krachte. Nur zwei Minuten später köpfte Josip Roncevic (61.) nach hoher Hereingabe zum 1:0 ein. Es sollte das einzige Tor des Tages bleiben, denn Hannes Pöschl vergab die letzte Kopfballmöglichkeit (70.). Von den Gästen kam kein Aufbäumen mehr - im Gegenteil, sie beschimpften sich gegenseitig.

"In der erste Hälfte war überhaupt keine Bewegung im Spiel. Wir haben uns dem Gegner angepasst. Die zweite Hälfte war viel besser", lobte SSV-Trainer Klaus Dorn.

Aufrufe: 017.5.2016, 08:30 Uhr
ROLAND FLAD und PATRICK HUSS | SWPAutor