2024-04-25T14:35:39.956Z

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Maximilian Heidenreich (links) löst Kurt Schwald in Weil ab. | Fotos: Fleig, Rogowski
Maximilian Heidenreich (links) löst Kurt Schwald in Weil ab. | Fotos: Fleig, Rogowski

Der SV Weil trennt sich von Kurt Schwald

Nachfolger Maximilian Heidenreich übernimmt sofort

Es hatte sich angedeutet: Der Fehlstart des SV Weil in die Frühjahrsrunde fordert erste Konsequenzen. Nach lediglich einem Punkt aus drei Spielen trennten sich die Weiler von ihrem Coach Kurt Schwald. Ex-Profi Maximilian Heidenreich, der die Nachfolge Schwalds zur neuen Runde antreten sollte, übernimmt bereits jetzt das Ruder beim Tabellendritten.
Man musste sich nicht in Küchenpsychologie versuchen, um schon am Sonntag zu erahnen, dass es für Kurt Schwald beim SV Weil nicht weitergehen würde. Man werde sich unterhalten, sagte der sportliche Leiter Perseus Knab einen Tag nach dem 0:2 gegen Munzingen im BZ-Interview. Ein Treuebekenntnis klingt anders. Und am Montag kam Vollzug: Maximilian Heidenreich, dessen Engagement zur neuen Saison feststand, übernimmt.

Es ist erst wenige Wochen her, da war Perseus Knab enttäuscht, dass Kurt Schwald aus beruflichen Gründen nicht über die Saison hinaus zusagen konnte. „Wir wollten gerne verlängern“, sagte er. So kann’s gehen. Jetzt, nach dem dritten Spiel in Folge ohne Sieg und einer stattlichen Distanz zu den Aufstiegsplätzen, haben sich die Weiler von Schwald getrennt.

„Zwei Tage nach der 0:2-Heimniederlage gegen den SV Munzingen haben wir uns entschlossen, die Zusammenarbeit mit Kurt Schwald zu beenden“, teilte Knab mit und dankte Schwald „ausdrücklich“ für dessen „außerordentlichen Einsatz“. Mit der Trennung sollten „die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit“ eingeläutet werden, und Heidenreich „die Gelegenheit gegeben werden, die Mannschaft kennenzulernen“. Am Samstag saß der Ex-Profi, der mit den Weilern von 2009 bis 2011 eine gute Zeit hatte, bereits auf der Tribüne, was nicht jeder für geschickt hielt. Doch so konnte er schon wichtige Eindrücke sammeln. Anschließend verfolgte er das Spiel der zweiten Mannschaft. Schwald wollte das nicht kommentieren, er äußerte sich am Montag zur Vereinsentscheidung zurückhaltend. „Sehr schade, ich hatte unser Ziel nicht aus den Augen verloren“, sagte er. „Wir hatten eigentlich nur ein Ergebnis-problem. Am Samstag spielen wir fast auf ein Tor und fangen uns ein Einwurftor.“ Er hoffe, „dass sie trotzdem den guten Abschluss der Saison schaffen“.

Dem leidenschaftlichen Schwald, der im September 2013 für Mathias Chrobok übernommen hatte und von 45 Ligaspielen 22 gewann und 79 Punkte holte, wurden mehrere Faktoren zum Verhängnis: Sein Verhältnis zur Mannschaft, vor allem zu den etablierten Spielern, galt bis zuletzt als unbelastet, soweit sich das beurteilen lässt, war es tadellos. Doch auch er konnte dem talentierten Kader nicht jene seltsame Sorglosigkeit austreiben, die die Spieler im Nonnenholz phasenweise ereilt. Gegen Rheinfelden (2:3) fehlten eine Halbzeit lang jegliche Ordnung und Disziplin. Und dass pfiffige Gegner wie der FSV sich allein von der Aura des Favoriten beeindrucken lassen, sind vorbei. Der SVW präsentierte sich zu sprunghaft und ineffizient. Ergebnissport Fußball.

Nach nur einem Punkt aus drei Spielen sei man „überzeugt, aus dem Kreis der Kandidaten, die für Platz eins und zwei in Frage kommen, ausgeschieden zu sein“, sagte Knab am Montag. Im BZ-Interview hatte er den Aufstieg schon am Tag zuvor abgehakt („kein Thema mehr“). Ob das innere Überzeugung ist, steht dahin. Es sind zumindest Zweifel erlaubt, denn gewinnt der SVW sein ausstehendes Spiel und schlägt Auggen im Heimspiel, wäre zumindest die Distanz auf den aktuellen Tabellenführer Auggen auf zwei Punkte verkürzt. Relegationsplatz zwei zu erreichen, ist nicht abwegig. Dennoch ist es keine unkluge Taktik, den Aufstiegsdruck von den Spielern zu nehmen. Irgendwas muss es ja sein, das sie lähmt.
Aufrufe: 023.3.2015, 21:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor