2024-05-10T08:19:16.237Z

Events

Der Spaß steht im Vordergrund

Der Württembergische Fußballverband will mit seinen Bambini-Spieltagen den Nachwuchs für sich gewinnen.

Am 23. September beginnt im Bezirk Zollern die Bambini-Saison. Dazu plant der Württembergische Fußballverband (kurz: WFV) mit seinen Bezirken einen Aktionstag, der unter dem Motto „Willkommen im Fußball“ läuft.

Sowohl für Eltern als auch die Kinder (Jahrgang 2011 und jünger) beginne mit dem ersten Training und Spiel ein neuer Abschnitt, erklären die Verantwortlichen. Der Alltag, das Familienleben und die Freizeit werden neu geordnet. „Darauf sollen und dürfen sich die Bambini natürlich auch freuen, wobei es in erster Linie um Spaß am Fußball geht“, erläutert Helmut Ebermann, im Verbandsjugendausschuss für den Kinderfußball zuständig. „Ankommen und sofort mitspielen dürfen“, laute die Devise. „Eine Aufnahme als Vereinsmitglied reicht dafür aus.“ Konkret erhält jedes Kind am ersten Spieltag, der im Bezirk Zollern in Melchingen, Rosenfeld, Weildorf und Geislingen stattfindet (ab 9.30 Uhr), ein T-Shirt, einen Kinder-Spielerpass und ein Überraschungsgeschenk, erklärt Verbandsjugendleiter Michael Supper aus Hechingen: „Dem ersten Spieltag einer Saison wollen wir eine besondere Bedeutung beimessen, insbesondere, weil es dabei um neu hinzugekommene Kinder geht.“ Das Ziel der Aktion umreißt Michael Ratzke, Zollerns Bezirksjugendleiter: „Wir wollen für den Fußball werben und den Bambini den Einstieg so schön wie möglich machen.“ Nicht nur Ratzke klagt nämlich über rückläufige Zahlen im Jugendfußball.

Es waren die drei ausgewiesenen Fachmänner Martin Hägele (Verbands-Trainerlehrstab), Michael Rentschler (Verbandssportlehrer) und Alexander Stoppel (WFV-Instruktor), die Bambini-Fußball, wie er im WFV-Gebiet mit seinen 16 Bezirken nach wie vor besteht, bei seiner Einführung Mitte der 1990er-Jahre maßgeblich prägten. Das Konzept sieht im Wesentlichen einheitliche Spieltage an jeweils mehreren Spielorten in den Bezirken vor. Auf mehreren Kleinfeldern spielen die Kinder gleichzeitig in einem weitgehend offenen Spiel im System Drei-gegen-Drei, mit einem kompakt gehaltenen Zeitrahmen und natürlich mit einem leichten Ball auf Mini-Tore. Der Grundgedanke: Durch die kleine Spielerzahl kommt jedes Kind öfter an den Ball, das lässt kein gedankliches Abschalten zu, fördert so Spaß und Konzentration und erhöht die Wahrscheinlichkeit auf ein Erfolgserlebnis und damit die Motivation. Fußball im Bambini-Alter fordert zum Beispiel keine Ersatzspieler, keine (gelben) Spielerpässe und vor allem keine Tabellen.

Zu einem kindgerechten Spielbetrieb gehört auch ein entsprechendes Training für Bambini beziehungsweise F-Junioren. Dessen Ziel: die Kinder für den Fußball zu begeistern, ihnen die Regeln zu erklären und gleichsam Werte wie Fairness, Teamgeist, Toleranz und Respekt zu lehren. Möglichst mit einer bildhaften Sprache: So wird im Bambini-Fußball ein Hütchen kurzerhand zu einer Insel. Nicht selten fungieren Elternteile als Trainer und gewissermaßen auch als Pädagogen. Der WFV fördert deren Ausbildung mit Kurzschulungen, die im Spätherbst wieder stattfinden werden. „Eine vielseitige, auf Grundlagenmotorik und ballorientierter Koordination fußende Ausbildung ist vor allem für Kinder wichtig“, erklärt der WFV-Instruktor Alexander Stoppel. „Der Dünger für eine gesunde Entwicklung dieser Fähigkeiten sind die persönlichen Erfolgserlebnisse des Kindes in den Spiel- und Trainingsstunden.“

Aufrufe: 012.9.2017, 19:48 Uhr
Marcel Schlegel / ZOLLERN-ALB-KURIERAutor