2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
SC-Mittelfeldspieler Patrick Griebel (links) spulte in der Partie gegen den SV Ebersbach ein enormes Laufpensum ab. Foto: Günter E. Bergmann
SC-Mittelfeldspieler Patrick Griebel (links) spulte in der Partie gegen den SV Ebersbach ein enormes Laufpensum ab. Foto: Günter E. Bergmann

Der SC Stammheim macht es zweistellig

Gegen Spitzenreiter SV Ebersbach schlägt sich der SC achtbar +++ Kassaye trifft per Elfmeter und vergibt den zweiten

Die abstiegsgefährdeten Nord-Stuttgarter schlagen sich gegen den Spitzenreiter Ebersbach achtbar.

Um gleich zu Beginn den Missverständnissen vorzubeugen, die durch die Überschrift dieses Artikels entstehen können: Die Fußballer des SC Stammheim haben mitnichten das Landesligaspiel gegen den Tabellenführer SV Ebersbach mit einer zweistelligen Trefferzahl gewonnen. Und sie haben es auch nicht mit einer zweistelligen Zahl an Gegentoren verloren. Aber sie haben etwas geschafft, was in der aktuellen Saison nur sieben Mannschaften gelungen ist: Gegen die Ebersbacher ein Tor zu erzielen. Bei der 1:3-Niederlage der Nord-Stuttgarter traf Matthias Kassaye per Foulelfmeter und sorgte damit für den erst zehnten Gegentreffer des Spitzenreiters in der laufenden Runde. ,,Solange wir gewinnen, können wir das verschmerzen", sagt SV-Coach Dinko Radojevic.

Kassaye vergibt den zweiten Elfmeter

Fraglich ist nur, was im Fall eines zweiten und durchaus möglichen Gegentreffers passiert wäre. Doch von Beginn: Der SC, bei dem Trainer Thomas Oesterwinter einige Umstellungen vorgenommen hatte, startete mutig, aber etwas fahrig in die Partie. Und der Tabellenführer nutzte flink die Fehler der Platzherren aus. In der 11. Minute zog Chris Baumgartner nach einem Ballverlust der Stammheimer von der Strafraumkante ab. SC-Schlussmann Larry Croft, der den beruflich verhinderten Milan Jurkovic vertrat, parierte. Der Ball landete bei SV-Stürmer Fabian Abramowitz, der die Latte traf. Doch diesen Abpraller verwertete Tobias Friedel per Kopf zur 1:0-Führung für die Gäste. Neun Minuten später stellte Abramowitz per Distanzschuss auf 2:0. Und weitere drei Minuten später legte Friedel das 3:0 nach.

Nun gab es einige Zuschauer, die schon eine deftige Klatsche für den abstiegsgefährdeten SC befürchteten. Doch die blieb aus - vor allem, weil die Stammheimer nicht aufsteckten. Sie hielten weiter nach Kräften dagegen und setzten in der 31. Minute, als ein Schlenzer von Tobias Oesterwinter nur knapp sein Ziel verfehlte, einen ersten Akzent. Der zweite folgte in der 36. Minute: Christian Schwalb drang, nach einer Vorlage per Hacke von Schauki Djelassi, in den gegnerischen Strafraum ein, wo er von Nico Wagner von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter Michael Zeiher entschied auf Strafstoß, den SC-Kapitän Matthias Kassaye zum 1:3-Anschluss verwandelte. Kurz vor der Pause zeigte der Unparteiische erneut auf den Punkt. Diesmal hatte Lars Grünenwald ein Foul an Ugur Yilmaz geleistet. Erneut trat Kassaye zum Elfmeter an, erneut visierte er die vom Schützen aus betrachtet rechte Ecke des Tores an, traf diesmal aber nur den Pfosten. ,,Wenn wir da das Tor zum 2:3 machen - wer weiß, was dann hätte passieren können", sinnierte der Stammheimer Trainer nach dem Schlusspfiff. Eine Meinung, die auch sein Ebersbacher Amtskollege teilte. ,,Wer weiß, wie es läuft, wenn der zweite Elfer reingeht."

Ugur Yilmaz verpasst Anschlusstreffer

Aber hätte, wenn und wäre - es blieb beim 1:3 aus Stammheimer Sicht. Allerdings hatte der Anschlusstreffer den Effekt, dass der SC auch in der zweiten Hälfte alles in die Waagschale warf, was er zu bieten hatte. Und der vergebene Strafstoß führte dazu, dass die Ebersbacher nach dem Seitenwechsel weitgehend in den Ergebnisverwaltungsmodus schalteten. Nur noch ein Mal sollte der Tabellenführer gefährlich werden. In der 51. Minute traf Moritz Straub nach Vorarbeit von Thomas Scheuring und Caglar Celiktas, stand dabei aber im Abseits. Ansonsten ließen die Gastgeber kaum noch Offensivaktionen der Ebersbacher zu. Doch auch der SC kam gegen die mit Abstand beste Abwehr der Liga kaum in aussichtsreiche Position. Ihre noch beste Möglichkeit hatten die Nord-Stuttgarter in der 80. Minute, als Ugur Yilmaz nach einer Flanke des eingewechselten Emre Yildizeli einen Schritt zu spät kam.

,,Mit unserer Leistung in 70 Minuten des Spiels bin ich zufrieden", urteilte Thomas Oesterwinter - wohl wissend, dass sein Team bei einer ähnlichen Leistung weder gegen den SV Bonlanden noch den TSV Buch und vielleicht auch nicht gegen den SC Geislingen verloren hätte. ,,Das wird wohl die Lernaufgabe für meine Mannschaft, in den nächsten acht Spielen über 90 Minuten das zu zeigen, was sie in den starken 70 Minuten gegen Ebersbach gezeigt hat", sagt der Stammheimer Trainer.

Der Kader des SC Stammheim

Aufrufe: 011.4.2016, 15:00 Uhr
Nord-Rundschau/Mike MeyerAutor