2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Dennis Göhl und der TSV Schlachters (hier in der Partie gegen Achberg) wollen in der neuen Saison eine gute Rolle spielen. rr
Dennis Göhl und der TSV Schlachters (hier in der Partie gegen Achberg) wollen in der neuen Saison eine gute Rolle spielen. rr
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Der Platz an der Sonne ist nicht das Ziel

Fußball-Kreisliga A2: Mannschaft des TSV Schlachters blockiert sich selbst

Schlachters / sz - Filipe Rodrigues, Trainer des Fußball-A-Ligisten TSV Schlachters, sieht seine Mannschaft in der neuen Saison im oberen Drittel der Tabelle. Der Grund, warum die Spieler trotz offensichtlicher sportlicher Qualität, den Sprung nach ganz oben nicht schaffen, ist die Tatsache, dass sie sich selbst oft im Weg stünden. Das sagt Rodrigues mit einem Lächeln.

Der TSV Schlachters gehört in der neuen Spielzeit zu den Top-Teams der Liga. Wie weit es aber nach oben geht, ist ungewiss. Die Mannschaft ist körperlich fit und überzeugt auch spielerisch. Es gibt aber immer wieder Situationen während einer Meisterschaft, in denen der TSV den Faden verliert und ihn erst sehr spät wieder findet. "Das ist ein Phänomen. Wir scheitern an uns selber, stehen uns selbst im Weg und blockieren dadurch eine bessere Platzierung", betont TSV-Trainer Filipe Rodrigues.

Investition in den Nachwuchs

Doch der Trainer des TSV Schlachters lässt die Kirche im Dorf. "Wir könnten einen Aufstieg gar nicht finanzieren", sagt er. Der Verein müsste sich verstärken, gestandene Fußballer unter Vertrag nehmen. Das kostet Geld. Geld, dass der TSV nicht hat und lieber in die eigene Jugend investiert. Etwa 210 Nachwuchsfußballer sind beim TSV Schlachters und darüber freut sich Rodrigues. "Sechs A-Jugendspieler kommen in den Kader der ersten Mannschaft und das ist gut so", meint er. Marcel Praml verließ als Einziger den Verein.

Der Dorfverein (1200 Einwohner) stellt in der neuen Saison drei Teams. Die erste Mannschaft spielt in der A2, die anderen beiden Mannschaften eine Liga darunter. Dieser Schritt war notwendig, weil viele Spieler sonst nicht die Möglichkeit gehabt hätten, ihrem Hobby nachzugehen. Dabei trainieren aber erste und zweite Mannschaft separat. Während der TSV in der A2 mit dem Ausgang der Meisterschaft 2016/2017 nichts zu tun hatten, wurde die Zweite hinter Brochenzell in der B5 Vizemeister.

Alle packen mit an

In Schlachters wird die Gemeinschaft groß geschrieben. Der Nachwuchs ist bei den Spielen der Aktiven und umgekehrt. Und auch im Verein packen alle mit an. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass das Vereinsheim und die Plätze dem TSV gehören. "Darauf sind wir stolz", sagt Rodrigues. Ohne die Hilfe der beiden Gemeinden Weißensberg und Sigmarszell könnte der TSV den Aufwand mit den Plätzen allein nicht stemmen. "Wir sind ein gesunder Verein, der sich selbst um alles kümmert, wie zum Beispiel die Instandhaltung der Plätze und der Anlage insgesamt", so Rodrigues.

Und wenn man dann alles zusammenfasst, dann versteht der Außenstehende, warum der TSV – obwohl die sportliche Qualität da ist – sich mit einem möglichen Aufstieg schwer tun würde. Der TSV Schlachters fühlt sich in der A2 wohl, obwohl es für den Trainer eine Herausforderung wäre, eine Klasse höher zuspielen. Aber nach dem Motto "Schuster bleibt bei deinen Leisten" winkt der Portugiese lachend ab.

"Wir gehören in der A2 zu den Top-Teams, alles andere ist utopisch", sagt der TSV-Trainer. Ein möglicher Aufstieg würde vieles Sprengen und da fühlt sich keiner so richtig wohl.

Aufrufe: 011.8.2017, 17:36 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Giuseppe TorremanteAutor