2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait
Gespannt bestaunen die D-Junioren Kicker die Tricks von Matthias Jörg (Zweiter von links). Der 33-Jährige ist ein Vorbild für den Nachwuchs des 1. FC Sonthofen.    F.: Christoph Specht
Gespannt bestaunen die D-Junioren Kicker die Tricks von Matthias Jörg (Zweiter von links). Der 33-Jährige ist ein Vorbild für den Nachwuchs des 1. FC Sonthofen. F.: Christoph Specht

Der mit den Talenten tanzt

Matthias Jörg unterstützt den 1. FC Sonthofen als Jugendtrainer +++ Der 33-Jährige hat schon das ein oder andere Juwel im Blick

Die Tatsache, dass sie von einem Ex-Profi wie Matthias„Matze“ Jörg trainiert werden, scheint die D-Junioren des 1. FC Sonthofen zu beflügeln. Nach zehn absolvierten Partien in der Kreisliga Allgäu weisen sie die beeindruckende Bilanz von neun Siegen und einem Remis auf. Doch steht die nicht aufstiegsberechtigte SpVgg Kaufbeuren II aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Rang eins.

Matze Jörg, der als Coach an der Seitenlinie fast genauso viele Emotionen zeigt, wie wenn er selbst spielt, lässt eine solche Bilanz jubeln. Dennoch betont er, dass er dafür nicht alleine verantwortlich ist, sondern „das Trainerteam einen großen Anteil hat“.

Für Jörg selbst ist es nicht die erste Trainerstation im Jugendbereich. Als er noch für den FC Kempten kickte, coachte er die B-Junioren des TSV Kottern. Allerdings musste er das Engagement nach einem halben Jahr aufgeben, da er selbst zum TSV 1860 München wechselte. Wegen seiner Sprunggelenksverletzung und der Geburt seiner Tochter entschied sich der 33-Jährige jüngst, sportlich kürzerzutreten. Im September absolvierte er in seiner Trainerausbildung die B-Lizenz und möchte, wenn es seine Zeit zulässt, noch weitermachen.

Auf das Angebot des 1. FC Sonthofen, ein Jugendteam zu übernehmen, entschied er sich bewusst für die D-Junioren, da „das das goldene Lernalter ist“. Seine bisherigen Erfahrungen haben die Erwartungen übertroffen: „Die Jungs haben eine enorme Entwicklungsfähigkeit, viel höher als ich erwartet habe“, gesteht Jörg. Vor allem was die Lernfähigkeit und die Umsetzung der Inhalte betrifft, ist er begeistert von einem „willigen, ehrgeizigen Team“. Zudem verrät er, dass „schon der ein oder andere Rohdiamant“ dabei ist.

Das Training plant Matthias Jörg selbst und lässt dabei sowohl Erfahrungen aus seiner siebenjährigen Profilaufbahn als auch aktuelle Trainingsinhalte von Bayernliga-Coach Esad Kahric einfließen. Das kommt bei seinen Schützlingen hervorragend an: „Super! Matze erklärt uns die Übungen so gut, das macht viel mehr Spaß“, schwärmt Mathias Bauer. Diesen Spaß hat auch Jessica Miller im Training, obwohl sie zugibt, dass es „schon anstrengend“ ist: „Aber Matze bringt immer neue Übungen mit“. Gerade den „Stabi“- und Passbereich gestaltet er damit „viel abwechslungsreicher“.

„Gut und intensiv“, bringt es Noah Müller auf den Punkt. Genauso wie seine Teamkollegen findet es der Elfjährige „cool“, vom Ex-Profi trainiert zu werden. „Er hat so hoch gespielt, da hat man Respekt, weil er viel Ahnung hat.“ Natürlich beobachten die Nachwuchskicker ihren Coach bei dessen Spielen, um sich etwas abzuschauen. Während Jessica die Laufwege studiert, ist Noah vor allem eine Finte an der Eckfahne in Erinnerung geblieben, die Jörg bei der Kreisliga-Partie seines Klubs in Fischen gezeigt hat. „Matze hat aber gesagt, dass wir nicht so tricksen sollen“, fügt er hinzu.

In erster Linie geht es Matthias Jörg nämlich darum, dass seine Schützlinge das Grundhandwerk beherrschen. Dazu gehören auch Koordination, Schnelligkeit, und Technik, „weil: ohne Technik keine Taktik“, sagt er. Auf dem Weg dorthin ist Demonstration das A und O für den Ex-Profi.

Aufrufe: 020.11.2015, 16:47 Uhr
Allgäuer Anzeigeblatt Immenstadt / Marion BässlerAutor