2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
"Klar, ein optimaler Start sieht anders aus": Marcel Weckwerth ist nach dem 0:4 gegen Brieselang alles andere als zufrieden.Foto: Sven Bock
"Klar, ein optimaler Start sieht anders aus": Marcel Weckwerth ist nach dem 0:4 gegen Brieselang alles andere als zufrieden.Foto: Sven Bock

"Der letzte Biss hat gefehlt"

Marcel Weckwerth vom MSV Neuruppin spricht nach der 0:4-Klatsche in Brieselang Klartext

Mit rauchenden Köpfen traten die Brandenburgliga-Kicker des MSV Neuruppin am Sonnabend nach der herben 0:4-Niederlage bei Grün-Weiß Brieselang die Heimreise an. Noch im Bus wurde analysiert, warum der Saisonauftakt so in die Hose ging. Klare Worte fanden am Montag Kapitän Marcel Weckwerth und Abwehrchef Christian Zielasko. Beide hatten sich weitaus mehr vorgenommen.

Unisono sprachen beide Kicker, die bei Trainer Dietmar Bletsch zu den unumstrittenen Stammkräften zählen, davon, dass es bereits mehrere Knackpunkte zu Beginn der Partie gab. Nach gerade einmal vier Minuten hatte nämlich der MSV in Person von Weckwerth, der im neu praktizierten 4-4-2-System nicht mehr ganz vorne drin, sondern über den Flügel kommt, die Chance zur Führung, traf aber nur das Außennetz. "Geht der rein, läuft die Partie vielleicht ganz anders", so der 24-Jährige. So hätten die Neuruppiner, die mutig attackierten, früh ein Achtungszeichen setzen können. Stattdessen gab es quasi im Gegenzug den Dämpfer. Nach einer Eingabe von Außen rutschte Innenverteidiger Patrick Mann der Ball über den Schlappen und schlug im eigenen Netz ein. Nebenmann Christian Zielasko sah die Szene wie folgt: "Er musste klären, war aber nicht unter Druck. Der Ball sprang etwas höher ab auf dem Kunstrasen und es war passiert. Sehr ärgerlich." Der Abwehrchef des MSV fügte an: "Da waren natürlich erst einmal alle guten Vorsätze dahin."

Wiederum eine Zeigerumdrehung später hätten die Gäste beinahe die passende Antwort gefunden. Doch Benjamin Brandt schoss frei vor Brieselangs Keeper Eike Doht knapp am Angel vorbei. "Wir wollten mutig auftreten, uns nicht verstecken gegen diesen wirklich starken Gegner. Und wir hatten auch unsere Möglichkeiten, so ist es nicht", erklärte Weckwerth. "Nur fehlte der letzte Biss. Wir konnten nicht all das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten."

Und weil der MSV an jenem Tag eben nicht sattelfest in der Defensive stand, kamen die ungemein offensivstarken Brieselanger einige Male unverhofft zu Chancen. Vor dem 0:2 aus Sicht der Gäste war der Raum vor der Viererkette nicht besetzt, sodass Charlie Graf zielgenau abschließen konnte (32.), vor dem 0:3 wurde der Ball ungünstig ins Zentrum abgewehrt. Diesmal zog Lenny Stein per gekonntem Dropkick ab und traf (39.). Wieder war MSV-Schlussmann Daniel Fraufarth machtlos. Zielasko: "Dann gehst du mit einem 0:3 in die Pause und weißt, dass es unheimlich schwer wird, gegen solch einen Gegner noch einmal zurückzukommen." Ähnlich sah es Teamkollege Weckwerth, der von einer brutalen Qualität der Brieselanger im Angriff sprach.

Dennoch bäumten sich die Neuruppiner mit Beginn des zweiten Durchgangs auf. Doch Pech im Abschluss verhinderte ein Erfolgserlebnis. Markus Lemke knallte die Kugel ans Lattenkreuz. "Und Brieselang hat an diesem Tag seine Chancen eben eiskalt genutzt", so Abwehrmann Zielasko, der einschätzte, dass die Partie auch hätte 3:3 ausgehen können. Aber aufgrund der individuellen Fehler geriet ein möglicher Punktgewinn zum Saisonstart frühzeitig in weite Ferne. Auch vor dem vierten Gegentor nach einem Standard zeigten sich die Fontanestädter nicht wach genug.

"Klar, ein optimaler Start sieht anders aus", wollen Weckwerth und seine Teamkollegen, schnell eine Haken an die Partie machen. Der Torjäger sagte auch klipp und klar: "Brieselang war an diesem Tag die klar bessere Mannschaft." Er zählt den stark besetzten Aufsteiger zu den Top-Teams der Liga. "Da werden es auch andere Teams schwer haben, Punkte zu holen." Mit dem Kunstrasen - auch wenn der den MSV-Kicker wenig zupass kam - hatte die Niederlage aber nichts zu tun. "Nein, nein. Diesen Aspekt sollten wir nicht als möglichen Grund für diese Leistung heranziehen", so Zielasko, der sich nun als einer der erfahrenen Spieler im Kader gefordert sieht. "Mund abputzen, vor allem unsere jungen Spieler aufrichten und auf die nächste Aufgabe fokussieren", führt der 26-Jährige als Maßnahmen an. Schließlich steht mit dem Ruppiner Derby gegen Schwarz-Rot Neustadt am kommenden Freitag (19.30 Uhr) eine besondere Partie an.

>>>FuPa Brandenburg ist mit dem ausführlichen Liveticker dabei. Den gibt es pünktlich zum Anpfiff hier!

Aufrufe: 018.8.2015, 08:54 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor