2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Auch ein Grund für den Abstieg: die Chancenverwertung, hier vergibt Benjamin Huber im Hinspiel gegen den ATSV Kelheim.  Foto: mar
Auch ein Grund für den Abstieg: die Chancenverwertung, hier vergibt Benjamin Huber im Hinspiel gegen den ATSV Kelheim. Foto: mar

Der Landesliga-Traum lebte nur ein Jahr

TSV Langquaid war lediglich eine Saison vergönnt +++ "Natürlich ärgert mich das", so der Abteilungsleiter +++ Team bleibt zusammen

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Immer wieder kamen Spieler beider Teams, Betreuer und Zuschauer auf diese 48. Spielminute zurück. Hannes Wagner stand nach einem Solo vor Keeper Andreas Busch und hätte mit dem 4:0 seine Farben vom TSV Langquaid wohl vor dem Aus bewahrt. Doch der Torwart des ATSV Kelheim parierte, die Kreisstädter schlossen von 3:0 auf und stehen im Aufstiegsendspiel gegen den SV Neukirchen/Hl. Blut (Heimspiel am Mittwoch um 19 Uhr). Für den TSV Langquaid heißt es: Abschied aus der Landesliga nach nur einer Saison. "Natürlich ärgert mich das, aber der Blick geht nach vorne", sagt Abteilungsleiter Franz Fuchsbrunner.

Vor einem Jahr um diese Zeit lag das Laabertal im Freudentaumel. Mit einer überragenden Frühjahrsrunde hatte sich Langquaid in der Bezirksliga West von Rang sieben zur Winterpause bis auf Platz eins hochgekämpft. Am letzten Spieltag landete der TSV den Meistercoup und wurde anschließend auch Niederbayern-Champion mit einem 5:0 über den SV Hutthurm, den Titelträger der Gruppe Ost. Was die Premierensaison in der Landesliga brachte, lässt sich auch am Vergleich mit diesen Hutthurmern ablesen: Der SV heimste 55 Punkte ein und schaffte als Siebter eine super Platzierung für einen Neuling - Langquaid kam auf 26 Zähler und wurde Drittletzter.

Verletzungs- und Transferpech

Schon früh musste sich die Mannschaft von Spielertrainer Patrick Scheibenzuber mit der Abstiegsrelegation als letzten Strohhalm anfreunden und der scheidende Coach räumte nach dem Aus offen ein: ,,Wenn dir 15 Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz fehlen, kann man nicht von Pech sprechen. Das sind Qualitätsunterschiede."

Wo diese herrühren, darüber wurde schon während der Saison räsoniert. Abteilungsleiter Fuchsbrunner macht den mangelnden Erfolg an der Verletztenliste fest. Tatsächlich fehlten mit Andreas Schäffer und Raphael Zeilhofer praktisch zwei Mann permanent, die dem Team mehr Struktur hätten verleihen können. Allein wie Schäffer im Relegations-Rückspiel die Pässe verteilte, unterstrich, welchen Regisseur er hätte geben können. ,,Wir hatten bis zu neun Ausfälle pro Spiel. Allein mit Andi Schäffer hätten wir eine ganze andere Saison gespielt", so Fuchsbrunner. ,,Unter diesen Bedingungen haben wir uns insgesamt achtbar aus der Affäre gezogen."

Das Pech gepachtet hatte der Verein beim Griff nach Verstärkungen: Zunächst kam im Herbst der slowakische Drittliga-Spieler Simon Hapl - und verzog sich nach einer Partie wieder. Im Winter wollte man mit Petr Simonovsky nachlegen, der nach Testspielauftritten per SMS absagte. Dass sein Ersatz Mehmet Sin wegen fehlender Spielberechtigung nie auflaufen konnte, rundet die Malaise ab. ,,Es ist nicht gesagt, dass wir mit diesen Spielern drin geblieben wären. Fakt ist: Wir sind abgestiegen und es geht weiter."

Wackelkandidat Zdenek Becka

In der Bezirksliga wird Zeilhofer das Betreueramt stemmen; er folgt Scheibenzuber, der den Verein verlässt. Auch Schäffers Abgang zum TV Riedenburg ist schon länger bekannt. ,,Derzeit einziger Wackelkandidat ist Zdenek Becka, der vielleicht zum Studium nach Prag geht. Dann würde er uns verlassen", erklärt Fuchsbrunner. Oskar Paluch werde wegen Studiengründen in der neuen Saison einige Wochen fehlen. ,,Er bleibt aber."

An einen Wiederaufstieg aus der Bezirksliga denkt im TSV Langquaid keiner. ,,Wir müssen uns etablieren. Es kann sein, dass einige Landesliga-Absteiger in unsere Staffel kommen. Dann wird diese Liga knüppelhart und keine Deut leichter."

Aufrufe: 01.6.2015, 15:57 Uhr
Martin RutrechtAutor