Der FSV Bernau verpasst Einheit den nächsten Derby-Dämpfer

15 Sekunden dauert es bis zum ersten, großen Aufreger am Wasserturm. Die meisten Zuschauer haben gerade mal so ihre Plätze eingenommen, da bläst Schiedsrichter Stefan Hübner mit voller Kraft in seine Pfeife und zeigt auf den Elfmeter-Punkt. Robert Lorenz brachte FSV-Stürmer Georg Machut im Strafraum zu Fall und sowohl Assistent als auch Schiedsrichter sind sich sicher: Strafstoß. „Ob ich so einen frühen Elfmeter schon einmal gepfiffen habe? Keine Ahnung“, sagt Hübner hinterher.

„Aber die Situation war eindeutig. Der Gegenspieler hält ihn schon vor dem Strafraum fest und dann weiter bis in den Strafraum. Ich war mir mit dem Assistenten da sofort einig.“ Lenny Canalis Wandel schnappt sich die Kugel, läuft an und versenkt den Ball unten links. Einheit-Keeper Niklaas Seifarth ist sogar in der richtigen Ecke, kommt aber nicht mehr ran. „Irgendwie habe ich gewusst, dass er in diese Ecke schießen wird“, sitzt Niklaas Seifarth später am Spielfeldrand und lässt die Szene noch einmal Revue passieren.

Jubel beim FSV, betretene Gesichter bei Einheit beim frühsten Gegentreffer der Saison. Der allerdings erst in der dritten Minute fällt, weil Einheit-Captain Tom Schneider wegen eines vorhergehenden Fouls noch behandelt werden muss.

In den folgenden Minuten kommen die Zuschauer kaum zum Luftholen. Nur Schiri Hübner sorgt mit der Pfeife und kurzen, aber nie falsch-gepfiffenen, Unterbrechungen für Verschnaufpausen. „Wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen“, bekennt Einheit Coach Nico Thomaschewski später. Und auch Keeper Seifarth sagt: „Wir wussten, dass der FSV früh gegen uns anlaufen würde.“ Und genau das tut die Mannschaft von Trainer Daniel Dornbusch. „Wir haben heute alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, findet der nach dem hitzigen Spiel.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit liegt der Ausgleich in der Luft, doch dann die kurioseste Szene des Spiels mit unglücklichem Ausgang für die Gastgeber. Keeper Niklaas Seifarth kickt den Ball weg, schießt dabei aber FSV-Stürmer Lucas Bianchini an. Von dessen Bein segelt der Ball ins Tor: 2:0. Der Endstand.

Was fühlt ein Torwart nach so einer Szene? „Warum gerade heute?“, beantwortet Niklaas Seifarth die Frage mit einer Gegenfrage. „Wir waren vielleicht geschockt von dem frühen Elfmeter.“ Einheit verliert damit das zweite Aufeinandertreffen in der Liga gegen den FSV. Mit der Niederlage beim Hussiten-Cup ist es sogar schon der dritte Derby-Dämpfer. „Aber ich steige lieber auf, als das vierte Stadtduell im kommenden Jahr zu gewinnen“, gibt sich Unglücksrabe Niklaas Seifarth nach dem Spiel kämpferisch.

FSV-Trainer Daniel Dornbusch feierte danach ausgelassen mit seinen Jungs auf dem Rasen. „wir haben den Kampf um den Aufstieg wieder etwas spannender gemacht“, freut sich der Coach. Einheit bleibt zwar Tabellenführer. Klosterfelde ist aber nun nur noch einen Punkt weit entfernt.

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