2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Lutz Siebrecht, sportlicher Leiter beim SSV Ulm, mit David Braig. Foto: Hörger
Lutz Siebrecht, sportlicher Leiter beim SSV Ulm, mit David Braig. Foto: Hörger

Den Spatzen hilft nur ein Sieg

Regionalliga Südwest: In Elversberg hängen die Trauben für die Ulmer aber sehr hoch

Ulm / sz - Jetzt geht’s zur Sportvereinigung 07 Elversberg. Jetzt müsste eigentlich endlich der erste Sieg her. Aber wirklich zuzutrauen ist er den Spatzen nicht. Gerade drei Unentschieden sind dem SSV Ulm 1846 Fußball in der neuen Saison der Regionalliga Südwest gelungen. Zuletzt gab es daheim gegen Hessen Kassel ein 1:1. Spielerisch war kaum ein Fortschritt festzustellen. Und weil die Mannschaft von Trainer Tobias Flitsch auch noch Pech hatte, gab es gegen eine Kasseler Mannschaft, die nicht die Klasse der Offenbacher und Saarbrücker hatte, eben nur ein Remis, das die Spatzen nicht weiterbrachte.

Die Elversberger hatten im Sommer einen großen personellen Umbruch. 13 Spieler verließen den Verein, dafür wurden zwölf neue verpflichtet. Mit Karsten Neitzel kam zudem ein neuer Trainer. Und so lief es bei der SVE zu Beginn nicht rund. Wie bei den Ulmern. Aber dann fand sich die Mannschaft und feierte zuletzt drei Siege. Am vergangenen Spieltag gewann Elversberg beim TSV Steinbach mit 3:1. Das Team ist prächtig in Fahrt und steht mittlerweile mit zwölf Punkten auf dem achten Tabellenplatz.

Mit dem wären die Ulmer momentan hochzufrieden, stattdessen heißt es: drei Punkte, Rang 18. Schon gegen Kassel standen die Spatzen gehörig unter Druck. Da es wieder keinen Dreier gab, wird der Druck noch größer. Aber unter Druck beim amtierenden Meister Elversberg etwas erben – das ist eine Herkulesaufgabe. Trotzdem: Eine Chance hat man immer und die Ulmer müssen alles tun, um sie zu nutzen. Sonst kommen sie einfach nicht aus dem Tabellenkeller raus.

Der sportliche Leiter der Spatzen, Lutz Siebrecht, sieht die Lage ganz nüchtern: "Wir stecken im Abstiegskampf. Wir alle im Verein müssen unheimlich fleißig arbeiten, um da herauszukommen. Wir müssen die Politik der kleinen Schritte verfolgen. Die Mannschaft zieht sehr gut mit, sie setzt sich mit der Situation auseinander. Es ist eine charakterlich gute Mannschaft."

All das klingt gut und man hat auch den Eindruck, dass die Spieler unbedingt erfolgreich sein wollen und zutiefst geknickt sind, wenn es wieder nicht geklappt hat. Siebrecht: "Das einzige, was in unserer Situation hilft, ist ein Sieg. Dann kommt die Ruhe zurück und wir können so im Spiel unseren Plan besser umsetzen."

Dies wird auch in Elversberg wieder schwer werden. Tobias Flitsch weiß: "Elversberg versteht es, von hinten raus schnell und flach zu spielen. Die Mannschaft hat Qualität und ist gegen uns klarer Favorit." Aber der Trainer sieht darin auch "eine Chance für uns. Wir fahren dorthin, um etwas mitzunehmen. Wir müssen Torchancen des Gegners verhindern und selbst welche kreieren." Mit welcher Taktik das gelingen soll, verrät Flitsch nicht: "Vielleicht mit einer Vierer- oder einer Fünferkette, man wird sehen. Sicher ist, dass wir nicht mit drei Stürmern auflaufen werden." Der Trainer betont, dass das Team stabiler geworden sei und Siebrecht meint: "Wir haben genug gute Offensivkräfte, die das Spiel gestalten und Tore erzielen können." Das müssen diese jetzt unbedingt zeigen.

Personell wird sich nicht allzu viel tun. Fabian Gondorf ist weiter verletzt und Tim Göhlert wird aus beruflichen Gründen fehlen. Wieder im Kader werden Florian Krebs und Luca Graciotti (beide nach Verletzung) sein. Alper Bagceci ist dabei, kann aber wohl noch keine 90 Minuten spielen und für Vinko Sapina, auf dessen Rückkehr viele hoffen, kommt die Partie in Elversberg noch zu früh. Saisonübergreifend ist Ulm seit zehn Spielen ohne Sieg. Es wird Zeit, dass sich dies ändert.

Aufrufe: 014.9.2017, 19:47 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Stefan KümmritzAutor