2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Gute Laune: Jannik Drews, Raphael Straub, Benjamin Safo-Mensah, Tayfun Can, Rene Guder und Fiete Sykora (von links) freuen sich über den Finalsieg gegen Eutin und die Titelverteidigung.Staudt
Gute Laune: Jannik Drews, Raphael Straub, Benjamin Safo-Mensah, Tayfun Can, Rene Guder und Fiete Sykora (von links) freuen sich über den Finalsieg gegen Eutin und die Titelverteidigung.Staudt

"Den Sieg haben wir für Flensburg errungen"

Dritter Sieg für ETSV Weiche Flensburg beim größten Amateur-Hallenturnier Deutschlands

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Als Weiches Thiago de Freitas kurz vor der Siegerehrung Richtung Bühne gerufen wurde, wusste der Brasilianer nicht so recht, was man mit ihm vorhatte – Verständigungsprobleme. Trainer Daniel Jurgeleit kam freudestrahlend zu Hilfe und riss seinem Schützling die Arme zum Jubeln in die Höhe, Freitas lächelte ein wenig verwirrt. Der 29-Jährige war zu Recht als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet worden. Wenig später stemmte ETSV-Kapitän Fiete Sykora im Lametta-Regen den Pokal für den Masters-Gewinn 2017 in die Höhe.

Nach 2014, 2016 der dritte Sieg für den Flensburger Regionalligisten beim größten Amateur-Hallenturnier Deutschlands, das bei seiner 19. Auflage in mehrerlei Hinsicht denkwürdig war. „Den Sieg haben wir für Flensburg, den jungen 08-er und für Flensburg 08 errungen“, sagte ETSV-Keeper Florian Kirschke trotzt aller Ausgelassenheit beim Siegerteam.

Nach den dramatischen Szenen um die Verletzung von Brian Jungjohann wurde ein Abbruch des Turniers diskutiert. Bei Trainer Jurgeleit war nach dem Vorfall „Spannung und Motivation“ raus. „Mir fiel es schwer, das Halbfinale zu bestreiten“, sagte der ETSV-Coach. Sein Team, wie die anderen drei Halbfinalisten auch, hatte sich auf Anraten von Flensburg 08 entschieden, weiter zu spielen. Sportlich war das Masters auf Grund der neuen Rückpass-Regelung eines der besten Turniere der vergangenen Jahre. Attraktiver Hallen-Fußball mit vielen Toren wurde den fast 9000 Zuschauern geboten. Allen voran vom Team des ETSV Weiche – ein verdienter Sieger nach einer überzeugenden Vorstellung.

Die besten Tore vom Hallen-Master 2017

„Ich nehme sehr viel Gänsehaut durch den Sieg hier mit“, strahlte Fabian Arndt. Für den 21-jährigen Neuzugang von Holstein Kiel war es der erste Masters-Sieg mit den Flensburgern. Keeper Kirschke indes hat jetzt den dritten Pokalerfolg auf dem Buckel. „Das kann gut so weiter gehen“, meinte der 24-Jährige, der wie immer familiäre Unterstützung auf den Zuschauerrängen hatte.

Mit Freundin Magalie war Weiches Marc Böhnke angereist. Der Langzeitverletzte des ETSV hatte an diesem Abend nur einen Job – Daumendrücken und Händchenhalten. „Die Jungs machen das sehr souverän. Die neue Regel macht die Spiele viel attraktiver“, meinte Böhnke, der trotz siebenmaliger Mastersteilnahme großes Kribbeln verspürte. „Besonders die Einlaufshow geht immer unter die Haut.“

Böhnke, wie auch die mitgereisten Flensburger Fans, sahen ein junges ETSV-Team, das mit einem 3:0-Erfolg im letztmöglichen Masters-Derby gegen Flensburg 08 optimal in das Turnier startete. Es folgte der 3:2-Sieg gegen Regionalliga-Konkurrent SV Eichede. Nach Toren im Minutentakt sorgte Patrick Thomsen eineinhalb Minuten vor Schluss für den Siegtreffer.

„Das ist immer ein tolles Gefühl, hier zu spielen und zu treffen“, strahlte Thomsen nach dem vorzeitigen Erreichen des Halbfinales. Der 26-Jährige hatte im vergangenen Jahr das Masters wegen Knieproblemen ausgelassen. „Jetzt bin ich wieder heiß“, meinte der 1,90 m lange Abwehrspieler und Hallenspezialist, der bezeichnenderweise das letzte Tor des ETSV zum 4:2-Finalsieg gegen Eutin 08 beisteuerte.

Mit zwei Toren sorgte Tayfun Can für Weiches Führung im letzten Gruppenspiel gegen Eutin. Der „TNT“-Einspieler von AC/DC nach seinem „Hammertor“ zum 2:0 war mehr als passend. Am Ende gelang Eutin noch der Ausgleich durch zwei Treffer von Kevin Wölk. Eine Demonstration ihrer Spielstärke zeigten die Flensburger gegen Holstein Kiel und fertigten den Drittligisten im Halbfinale mit 5:2 ab.

Als im Finale gegen Eutin nach sechs Minuten Sebastian Witt unter dem Jubel der über 1000 Eutiner Fans das 2:1 erzielte, war es Jannik Drews, der nur 20 Sekunden später den Ausgleich erzielte. Auf die Verliererstraße geriet Eutin dann mit zwei Zweiminutenstrafen für Kevin Wölk und Sönke Meyer. Routinier Fiete Sykora traf in zweifacher Überzahl nach zehn Minuten zum 3:2, Patrick Thomsen machte den Deckel drauf und eröffnete die Freudentänze.

Das Flensburger Erfolgsrezept ist einfach. „Fußball spielen können alle hier, aber meine Mannschaft hat auf Halle richtig viel Lust“, meinte Daniel Jurgeleit bevor er auf Thiago de Freitas zustürmte, um ihn zum Jubeln zu animieren.

Aufrufe: 017.1.2017, 10:00 Uhr
SHZ / Michael BockAutor