2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Jubel über einen Dreier auf der Lohmühle: Christian Jürgensen, Florian Kirschke und Patrick Thomsen (von links) freuen sich über den Erfolg. Foto: Kugel
Jubel über einen Dreier auf der Lohmühle: Christian Jürgensen, Florian Kirschke und Patrick Thomsen (von links) freuen sich über den Erfolg. Foto: Kugel

Defensive als Schlüssel zum Erfolg

Marheineke: "So steigen Mannschaften auf"

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Zu Saisonbeginn stand der ETSV Weiche schon mal an der Tabellenspitze der Regionalliga. Doch nach elf Spielen am Freitagabend in Lübeck erneut den Platz an der Sonne zu erklimmen (auch wenn der VfB Oldenburg am Sonntag noch vorbeizog), war noch einmal eine schöne Bestätigung.

,,Die Tabelle schneiden wir uns aus", lachte der ETSV-Vorsitzende Hans-Ludwig ,,Haddy" Suhr. Und auch Torjäger Tim Wulff freute sich. ,,Das ist natürlich ein schönes Gefühl", sagte er. ,,Aber letztlich ist die Tabelle momentan noch nicht so wichtig." Auch die Tatsache, dass er selbst mit zehn Treffern bei den Torjägern ganz oben steht - eher Nebensache. ,,Es läuft momentan einfach bei mir", erklärte er, genoss das Gefühl als Matchwinner, betonte aber auch: ,,Jeder Stürmer weiß, dass auch wieder andere Zeiten kommen."

Mit dem Auftritt an der Lohmühle waren die Gäste zufrieden. ,,Natürlich ist es in so einem Spiel immer wichtig, das erste Tor zu machen", benannte Trainer Daniel Jurgeleit einen der entscheidenden Faktoren. ,,Da hatte ich natürlich auch das Glück, das man als Stürmer vielleicht hat, wenn man oben steht", bekannte Wulff. ,,Der Ball springt vom Innenpfosten rein, der Torwart bekommt nicht mehr ganz die Finger dran."

Doch wirklich entscheidend für den erstmaligen Erfolg an Jurgeleits alter Wirkungsstätte - auch die Spieler Nedim Hasanbegovic und Kevin Schulz kickten einst beim VfB - war die Stabilität der Mannschaft. ,,So steigen Mannschaften auf", sagte Lübecks Kapitän Moritz Marheineke anerkennend. ,,Babelsberg und Chemnitz haben vor einigen Jahren genauso gespielt, waren kaum zu schlagen und sind am Ende aufgestiegen." Die Defensive der Flensburger funktioniert - weil alle mitmachen. ,,So gibt das der Trainer vor und alle setzen das um", erklärte Wulff. ,,Ein großes Lob an die Defensive. Wir haben eigentlich keine richtige Torchance der Lübecker zugelassen. Das war heute der Schlüssel zum Sieg.

"Nicht nur Jurgeleit empfand den Erfolg auch als verdient. ,,Wir hätten nach der Ecke gleich einen Doppelschlag draus machen können", sagte der 51-Jährige. ,,Dann wäre es leichter geworden. So kam es drauf an, stabil zu stehen. Das hat die Mannschaft gut umgesetzt." Auch die Maßnahme, den zuletzt gegen Rehden überzeugenden Jonas Walter aus taktischen und Rotationsaspekten draußen zu lassen, ging auf. Nur mit dem Beginn der zweiten Hälfte war er nicht ganz zufrieden. ,,Da haben wir uns zu tief reindrängen lassen. Lübeck hat viel über die Außen versucht, deshalb habe ich dann die Seiten zugemacht und auf 5-4-1 umgestellt." Mit Erfolg. In Gefahr geriet der Sieg der viel abgezockteren Flensburger eigentlich nie. ,,Am Ende hatten wir auch in der zweiten Hälfte die besseren Chancen", stellte Wulff mit Blick auf die ausgelassenen Kontergelegenheiten am Ende fest.

Und nun freuen sich die Weicher auf das Gipfeltreffen in der kommenden Woche. Gegen den VfB Oldenburg, der bereits ein Spiel mehr ausgetragen hat, trifft die Nummer eins auf die Nummer zwei der Liga - und beide Teams hatte man vor Saisonbeginn zwar stark, aber nicht ganz oben erwartet. ,,Nach dem Sieg in Lübeck kommen noch ein paar Zuschauer mehr", freute sich Suhr. Das erste Mal in dieser Saison winkt eine vierstellige Kulisse für die daheim noch verlustpunktfreien Flensburger. Jurgeleit läutete nach dem erfolgreichen Start und dem Festsetzen in der Spitze ,,die dritte Phase der Saison" ein. ,,Jetzt kommen die Highlights, in denen wir uns beweisen müssen", sagte er. ,,In Lübeck war das erste."

Nun wartet Oldenburg, am letzten Hinrundenspieltag kommt Wolfsburg, im Dezember geht es noch nach Meppen. Behalten die Flensburger auch in diesen Spielen Ruhe, Cleverness und Effektivität, können sie tatsächlich bis zum Ende um die Meisterschaft mitspielen.
Aufrufe: 012.10.2015, 17:30 Uhr
SHZ / cjeAutor