2024-04-25T14:35:39.956Z

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Annäherung: David Schmidt versucht Schiedsrichterin Lisa Glowatzki seine Sicht der Dinge darzulegen. Foto: Andreas Gerth
Annäherung: David Schmidt versucht Schiedsrichterin Lisa Glowatzki seine Sicht der Dinge darzulegen. Foto: Andreas Gerth

David Schmidt auf Schmusekurs mit der Schiedsrichterin

Gelb-Rot gefährdeter Dielinger kommt in Kirchlengern um Platzverweis herum. Die 1:2-Niederlage ordnet Trainer Hagedorn als keinen großen Beinbruch ein, jetzt mit zusätzlicher Motivation ins Heimspiel gegen Bruchmühlen.

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Während einer Spielunterbrechung kamen sich David Schmidt und Lisa Glowatzki sehr nahe, gar eine zarte Berührung war zu erkennen. Doch echte Zuneigung verband die Beiden am Sonntag im Bezirksligaspiel zwischen Rot-Weiß Kirchlengern und dem TuS Dielingen nicht wirklich, dafür stießen die Entscheidungen der jungen Schiedsrichterin bei den Gästen auf zu wenig Gegenliebe.
Nach dem Schlusspfiff hatte man sich auf dem Sportplatz an der Else dann aber schnell wieder lieb – in rein sportlicher Hinsicht natürlich. Der am Rande einer gelb-roten Karte wandelnde David Schmidt versuchte Glowatzki noch einmal seine Sicht der Dinge darzulegen, und auch Dielingens Trainer Wolfgang Hagedorn („Ich hätte mir von der Schiedsrichterin klarer erkennbare Entscheidungen gewünscht“) reichte der Unparteiischen die Hand. Am verdienten 2:1-Sieg der Gastgeber gab es ohnehin nichts zu rütteln, und die Akteure beider Teams hatten zudem wesentlich mehr entscheidende Fehler produziert als die junge Schiedsrichterin.

„Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und hatten zu wenig Zugriff, der Gegner war uns oft einen Schritt voraus, fußballerisch und gedanklich“, monierte Hagedorn, der in der ersten Halbzeit rund 70 Prozent Ballbesitz bei den Gastgebern registrierte. Seiner Mannschaft, der am Sonntag vor allem Stefan Lekon (verletzt) und Patrik Ferreira (Urlaub) in der Defensive fehlten, gelang zwar zwischenzeitlich der 1:1-Ausgleich durch Marcus Wessel, doch für eine Überraschung beim Landesligaabsteiger kam der Aufsteiger nicht wirklich in Frage. Kein allzu großer Beinbruch findet Hagedorn: „Die ersten Fünf der Tabelle haben schon eine andere Qualität und sind auch fußballerisch weiter als wir.“

Auf dem Weg zum angestrebten Klassenerhalt müsse man sich an anderen Mannschaften orientieren. Zum Beispiel am punktgleichen TuS Bruchmühlen, der nun nach Dielingen kommt, und zwar zum Ärger der Gastgeber erst am Sonntag. „Wegen des Brockumer Marktes wollten wir das Spiel vorziehen, doch das ist leider nicht zustande bekommen“, lässt Hagedorn bereits durchblicken, das aus Dielinger Sicht für zusätzliche Motivation gesorgt ist. Geglückt ist die Vorverlegung dem FC Preußen Espelkamp, der am Freitagabend um 19.30 Uhr auf den Mindener Aufsteiger TuS Petershagen/ Ovenstädt trifft. Das dürfte Espelkamps Trainer Stefan Bernholt nicht ungelegen kommen, denn umso schneller kann sich seine Mannschaft für den blamablen Auftritt beim 0:1 in Werl-Aspe rehabilitieren.

Nach der dritten Niederlage im elften Saisonspiel und dem Abrutschen auf Platz fünf war der enttäuschte Coach allerdings um eine realistische Einschätzung bemüht. „Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir aufsteigen wollen, wir haben aber nicht gesagt, dass wir aufsteigen müssen. Diesen Druck haben wir nicht“, betont der 40-Jährige. Einmal mehr wurde deutlich, dass der Espelkamper Kader auf Kante genäht ist. Am Sonntag in Werl-Aspe musste Bernholt auf Daniel Urban, Dennis Schmidt, Eren Kelemci, Daniel Penner und Jakub Dalba verzichten und deshalb selber erstmals von Beginn an in der Startformation auflaufen. „Der Personaldecke ist dünn, das macht das Ganze natürlich nicht einfacher“, räumt Stefan Bernholt ein und verweist in diesem Zusammenhang auf die Anfangself von Sonntag mit fünf Spielern, die gerade erst aus der A-Jugend gekommen sind. Daran müsse man die Erwartungshaltung anpassen. Bernholt: „Ich bin fest davon überzeugt, dass sich diese Spieler und die ganz neue, junge Mannschaft entwickeln werden. Wenn wir daran geduldig arbeiten, wird sich der Erfolg von selbst einstellen.“
Aufrufe: 024.10.2016, 20:00 Uhr
Andreas GerthAutor