2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Immer weiter: Sebastian Mielitz spielte einst in Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin, wechselte dann über Cottbus in die Bundesliga (hier im Dress von Werder Bremen). Momentan fristet er bei Freiburg ein ungeliebtes Reservistendasein.
Immer weiter: Sebastian Mielitz spielte einst in Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin, wechselte dann über Cottbus in die Bundesliga (hier im Dress von Werder Bremen). Momentan fristet er bei Freiburg ein ungeliebtes Reservistendasein.

Das Warten nach Werder

Vom Amateur zum Profi: Sebastian Mielitz hat die Karriere hingelegt, die sich viele Spieler wünschen. Aber nun sitzt er bei Freiburg nur auf der Bank

2014/15 sollte seine Saison werden: Sebastian Mielitz wollte beim SC Freiburg die Nummer eins zwischen den Pfosten werden. Jetzt klebt der 25-Jährige, der einst für Löwenberg, Oranienburg, Grüneberg und Neuruppin auflief, auf der Bank fest. Auch das gehört zum Profigeschäft. Aber der gebürtige Zehdenicker glaubt an seine Chance.

Sebastian Mielitz genießt die ersten warmen Sonnenstrahlen in Freiburg. "Das Wetter ist hier schon fast sommerlich" gerät er über das im März herrschende mediterrane Klima ins Schwärmen. Menschlich sei er voll im Breisgau angekommen, aber die sportliche Situation sei dagegen noch ausbaufähig. Das klingt ziemlich diplomatisch, denn der 25-Jährige muss beim Bundesligisten auf der Bank Platz nehmen. Für einen Keeper keine schöne Situation, wenn man bedenkt, dass der gebürtige Zehdenicker im vergangenen Sommer den SV Werder Bremen verließ, um die Nummer eins im Tor zu werden.

Doch zwischen den Pfosten kann es nur einen geben. Der Schweizer Roman Bürki gewann das Duell gegen Mielitz, Trainer Christian Streich setzte auf den 1,8 Millionen teuren Neuzugang von Grasshoppers Zürich. "Das ist eine Entscheidung, die ich zu akzeptieren habe. So ist das Geschäft", weiß Mielitz. Doch der Schlussmann, der in seiner Kindheit und Jugendzeit für Fortuna Grüneberg, den Löwenberger SV, Oranienburger FC Eintracht und den MSV 1919 Neuruppin auflief, lässt sich im Training nicht hängen. Ganz im Gegenteil. Er will seinen Kontrahenten Bürki unter Druck setzen. "Ich will beweisen, dass ich das kann", sagt Mielitz und verweist auf seine 68-Bundesliga-Spiele für Werder Bremen.

Die täglichen Trainingseinheiten mit dem Schweizer Bürki und den daraus resultierende Zweikampf um die Vorherrschaft im Freiburger Tor nimmt Sebastian Mielitz sportlich. "Unser Verhältnis ist zwar nicht von Harmonie geprägt, aber wir gehen professionell mit der Situation um." Die sportliche Bilanz für den Mann aus dem Löwenberger Land fällt beim Sport-Club bisher bescheiden aus. Zweimal kam Mielitz in Pflichtspielen zum Einsatz. Beide Male war das im DFB-Pokal. In der ersten Runde stand er gegen Eintracht Trier (2:0) zwischen den Pfosten, in der zweiten Runde durfte er sich gegen 1860 München (5:2) beweisen. Das war es dann aber auch. "Ich denke, ich habe in beiden Spielen meine Sache gut gemacht." Der Trainer jedoch entschied sich gegen Mielitz. Als unzufriedener Stinkstiefel wird er deshalb noch lange nicht auftreten. Das entspricht nicht seinem Naturell. "Die Situation ist schwierig für mich, aber Freiburg kämpft um den Klassenerhalt. Da zählen Einzelschicksale nicht."

Sebastian Mielitz hat noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017 beim SC Freiburg. Ein Wechsel zu einem anderen Klub ist für ihn aber kein Thema. Auch wenn er sich ab und zu mal Gedanken darüber gemacht hat. "Ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich mich hier durchsetze." Denn eines ist sicher: Mit der aktuellen Lage will sich der Löwenberger nicht abfinden. "Wer das tut, ist nicht Sportler genug."

Also wartet er weiter auf seine Chance. Die wird früher oder später kommen. Dann muss Mielitz auf den Punkt in Top-Form sein. Er lässt keinen Zweifel daran, dass er zur Stelle ist. Dann wäre er auch sportlich in Freiburg angekommen. Zu wünschen wäre es ihm.

Aufrufe: 019.3.2015, 17:35 Uhr
MOZ.de / Arne FärberAutor