Das tut der Seele gut

Manchmal schlägt ja auch der Fußball positive Kapriolen. So auch im Laupheimer Olympia-Stadion vor rund 150 Zuschauern. Der Gastgeber spielte gut, holte endlich mal wieder drei Punkte und die Zuschauer bedankten sich mit Beifall auf offener Szene für die gute Leistung ihrer Mannschaft. Vergessen war der Tabellenstand und der Zuschauerminusrekord zwei Wochen zuvor gegen Calcio Echterdingen, der noch in der Stadionzeitung "Olympia-Express" groß thematisiert wurde. Mit solch couragierten Auftritten wie gegen den Tabellensiebten aus Sindelfingen wird die Olympia sich in der kommenden Landesliga-Saison nicht über Zuschauermangel beklagen können.

"Endlich konnten wir unseren treuen Fans auch mal etwas zurückgeben", freute sich Mittelfeldspieler Leon Pachonick, der an diesem Tag eines seiner besten Spiele im Olympia-Trikot gemacht hatte. Zusammen mit Schrode kurbelte er immer wieder das Spiel nach vorn an und setzte auch in der Defensive Akzente. "Leon hat heute sehr gut gespielt", lobte dann auch sein Trainer Hubertus Fundel, "aber der Mann des Tages ist für mich Simon Hammerschmied." Durchaus nachvollziehbar, denn der rechte Außenspieler traf gleich zweimal ins Sindelfinger Tor und war vor allem immer anspielbar.

Insbesondere, als der Gegner auf Dreierkette umgestellt hatte und so mehr Räume für die Laupheimer Angreifer entstanden. "Wir haben das heute mal probiert, das ging aber voll in die Hose", analysierte Sindelfingens Coach Maik Schütt, der sich nach dem zwischenzeitlichen 0:3 aus Sicht der Gäste zunächst unter das Dach der Auswechselbank verkrochen hatte. Erst als sein Team durch Alexander Wetsch nach 70 Minuten auf 1:3 verkürzen konnte, stand Schütt wieder an der Seitenlinie. Dennoch musste auch er eine gewisse Überheblichkeit seiner Mannschaft einräumen. "Alle waren wohl heute nicht 100 Prozent bei der Sache, obwohl wir vor dem Spiel noch deutlich darauf hingewiesen hatten, dass die Partie in Laupheim kein Selbstläufer wird."

Das war Hubertus Fundel und seinem Team völlig egal: "Wir freuen uns, dass wir uns heute endlich mal belohnt und völlig verdient gewonnen haben", meinte der Laupheimer Coach und Pachonick fügte hinzu: "Dieser Sieg war jetzt endlich mal fällig, denn wir haben schon in den vergangenen Wochen ganz gut gespielt." Und tatsächlich: Die Olympia zeigte von Beginn, dass sie dieses Spiel gewinnen will – trotz der vielen Umstellungen im Team. Allen voran Christian Glaser, der schon seinen Abschied aus Laupheim angekündigt hat. "Ein Vorbild für alle", so Fundel. Glaser war auch am Führungstreffer der Laupheimer nach elf Minuten beteiligt. Seinen Pass von der rechten Seite leitete Marcel Schwarzmann mit der Hacke zu Schrode weiter, der mit einem Flachschuss das 1:0 erzielte.

Pachonick und Oliver Maunz versuchten sich dann mit Weitschüssen – ohne Erfolg. Nach 33 Minuten dann die erste und beste Chance des gesamten Spiels für den VfL Sindelfingen, als Laupheims Keeper David Wiget beim Herauslaufen zögerte, dann den Nachschuss aber glänzend parierte. Sieben Minuten nach der Pause konnte Hammerschmied nach erneuter Vorarbeit von Schrode das 2:0 erzielen. Danach vergab er zwei Großchancen, ehe er mit der vierten innerhalb von einer Viertelstunde zur endgültigen Entscheidung einschoss. In der Schlussphase hatte Sindelfingen dann noch mit einem Pfostenschuss Pech, doch am Ende blieb es beim hochverdienten Sieg der Olympia. "Das hat heute Spaß gemacht. Jetzt fahren wir nächsten Samstag völlig entspannt nach Pfullingen", sagte Hubertus Fundel.

FV Olympia Laupheim – VfL Sindelfingen 3:1 (1:0). FVO: Wiget – Jäger, Wesolowski, Fischer, Maunz (84. Tekin) – Pachonick, Ludwig (59. Dress), Hammerschmied, Schrode, Schwarzmann (46. Hagel) – Glaser (75. Geiger). SR: Traub (Ehingen). Tore: 1:0 Schrode (11.), 2:0, 3:0 Hammerschmied (52., 66.) 3:1 Wetsch (70.). Z.: 150.