2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview der Woche
Der Vorsitzende des Fußballkreises steht Rede und Antwort im Interview der Woche. F: Ig0rZh – stock.adobe/hbz/Wallerius
Der Vorsitzende des Fußballkreises steht Rede und Antwort im Interview der Woche. F: Ig0rZh – stock.adobe/hbz/Wallerius

"Das Puzzle zusammenbauen"

Gerd Schmitt, Vorsitzender des Kreisausschusses, spricht über seine Arbeit, die Vorbereitungen für die Saison und seine Wünsche für die Zukunft

Rheinhessen. Auch in diesem Sommer hatte Gerd Schmitt zusammen mit seinen Kollegen aus dem Vorstand des Fußballkreises wieder alle Hände voll zu tun, schließlich musste die neue Saison organisiert werden. Zum Glück ist das Vorgehen mittlerweile ziemlich eingespielt, so dass immer mehr Zeit bleibt die Wünsche der Vereine zu berücksichtigen und einzuplanen.

fuPa: Herr Schmitt, im Gespräch sind Sie natürlich immer bei der Erstellung der Spielpläne, ihr Aufgabengebiet umfasst aber weit mehr. Was macht ihnen am meisten Freude?

Gerd Schmitt: Die ganze Organisation über das Jahr hinweg ist spannend, es ist immer was zu tun. Da läuft ja vieles beim Vorsitzenden zusammen. Mannschaftsanmeldung, Abmeldung, Pläne, und so weiter. Es ist ein Puzzle, das man zusammenbauen muss. Ich orientiere mich an vorgegebenen Schlüsseln, das Puzzle muss dann nur noch drumherum angelegt werden.

Was hat sich im Laufe der Zeit verändert, seitdem Sie das Amt übernommen haben?

Es ist mittlerweile ein kleines bisschen leichter für die Planung, weil es weniger Teams gibt. Es ist aber eine Arbeit, die man nicht an einem Tag und auch nicht an zwei erledigen kann. Insgesamt gibt es in Mainz schon zu wenig Plätze, es reicht zwar für den Spielbetrieb, aber dann müssen zum Beispiel in Bretzenheim Spiele schon um 10:00 Uhr morgens angesetzt werden. Und was durchaus bemerkenswert ist: Die Vereine sind im Umgang untereinander freundlicher geworden, eine Spielverlegung ist kein Anschlag mehr.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Vereinen: Läuft das schon sehr gut oder gibt es noch Verbesserungsbedarf?

Mit den Vereinen kann man sehr gut zusammenarbeiten, klar gibt es aber auch Mal eine Meinungsverschiedenheit, wenn von unserer Seite bestraft wird. Die Besprechung in der C-Klasse Ost II fand ich zum Beispiel toll, ich hab das denen auch gesagt, dass das so Spaß macht. In der linken Hand hatte ich den Spielplan mit einem 16er-Schlüssel, in der rechten den mit dem 14-Schlüssel. 50 Minuten später waren wir mit der Besprechung fertig. Keiner hat gemeckert, keiner hat gemault, die Vereine waren sehr konstruktiv - das fand ich super.

Wie zufrieden sind Sie mit den Vorbereitungen für diese Saison? Welche Besonderheiten gab es?

Bei der einen Besprechung dauert's eine halbe Stunde länger, bei der anderen nicht, das kommt immer drauf an. Grundsätzlich ist aber allles relativ entspannt mittlerweile. Die Vorbereitung ist das Schwerste, ich versuche alle Wünsche der Vereine abzubilden, was nicht unbedingt immer geht, aber wir versuchen das dann im Kreis über die Saisons auszugleichen. In dem Puzzle dürfen wir ja auch keine Lücken haben, die Vereine haben aber Verständnis dafür.

Schon vor einigen Wochen fürchteten Sie, dass die C-Klassen schrumpfen würden, das ist nun eingetreten: Was sind die Gründe dafür?

Ich kenne noch die Zeiten, als wir in den C-Klassen 67 Teams hatten, jetzt sind wir bei 54 gelandet. Man muss aber auch sehen warum: Wir haben viele spielstarke Mannschaften und jede Mannschaft, die nach oben geht, reißt unten ein Loch. Es gibt in den höheren Ligen wenige Absteiger aus dem Kreis, dadurch wird die mögliche Zahl in den C-Klassen immer kleiner. Verbandsweit sind die Mannschaftszahlen insgesamt aber schon rückläufig, wir sind der einzige Kreis, der noch vier C-Klassen hat.

Was sind ihre Ziele und Wünsche für die zukünftige Entwicklung der Fußballklassen in Mainz-Bingen?

Ich würde ganz gerne sehen, dass wir weiter mit 130 Teams arbeiten und es nicht weniger werden. Auch im Jugendbereich sind wir mit knapp 500 Mannschaften gut aufgestellt, die Zahl wollen wir stabilisieren. Ich wünsche mir, dass wir ein Spieljahr bekommen, in dem es weniger wetterbedingte Ausfälle gibt und hoffe, dass wir mit der langen Winterpause dem Wetter aus dem Weg gehen. Und wir hätten gerne noch ein paar Leute, die ehrenamtlich mitarbeiten, nicht nur auf Vereinsebene, auch auf Kreisebene. Zwei, drei Leute, die einfach anfangen mitzuarbeiten, damit man eine gewisse Chance hätte sie in Zukunft in Verantwortung zu bringen.

Aufrufe: 025.7.2018, 12:00 Uhr
Peter MertesAutor