In den letzten Wochen kursierte der Name Andreas Petersen in und um das Friedenstadion. Der Übungsleiter in Diensten des Liga-Konkurrenten TSG Neustrelitz, der bereits von 2007 bis 2012 die sportlichen Geschicke der Germania leitete, erteilte Halberstadt nach langem hin und her eine Absage und entschied sich, seinen bis 2016 laufenden Vertrag bei den Mecklenburgern zu erfüllen. Somit war der Wuschkandidat von VfB-Präsident Olaf Herbst aus dem Rennen.
Adis Herceg (rechts im Bild) weilte am Mittwoch zu Verhandlungen in Halberstadt F: Dinger
Kurios erscheint der Umstand, dass Sportdirektor Stephan Grabinski in der Causa "Trainerfindung" offenbar keinen großen Einfluss auf die Nachfolge des Trainerduos Henri Fuchs/ Karsten Voigt zu haben scheint. Am Mittwoch versammelte sich in Abwesenheit Grabinskis, der zu dem kurzfristig seitens des Vorstands anberaumten Termin zeitlich nicht zur Verfügung stand, die Führungsriege des VfB, um mit einem potenziellen Übungsleiter zu verhandeln - mit Adis Herceg.
Ein Kandidat, der im fußballerischen Osten der Republik ein gänzlich unbeschriebenes Blatt ist und der in seiner Vita als Trainer noch keine großen Erfolge vorzuweisen hat. In der Vorsaison trainierte der 37-jährige Bosnier Adis Herceg in der Regionalliga den Südwest-Vertreter SVN Zweibrücken, wurde aber nach nur vier monatiger Amtszeit im Oktober von seinen Aufgaben entbunden.
Eine Trainersuche ohne den Sportlichen Direktor? Sollte das stimmen, wirft es kein gutes Licht auf die Krisenpolitik des Regionalligisten, der sich sportlich nahe am Abgrund befindet. Am Sonntag gastiert mit dem FC Carl Zeiss Jena jedenfalls eine Spitzenmannschaft in Halberstadt, die sich mit Sicherheit die störenden Nebengeräusche rund um das Friedensstadion zu Nutze machen möchte.