2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Das Kreuz mit den Regionalliga-Auflagen

Seligenporten benötigt sechsstelligen Betrag +++ Auch FC05, VfL, SCE und FSV wackeln

Verlinkte Inhalte

In Kürze will der Bayerische Fußball-Verband (BFV) die Bayernligisten über den Erfolg ihrer Lizenzanträge unterrichten - den Bekanntgabe-Termin 20. April hat der Verband mittlerweile verschoben. Die Finanzen der Vereine werden zwar - anders als in Hessen, Niedersachsen, NRW und Baden-Württemberg - ausdrücklich nicht geprüft, aber die bayerischen Vereine hatten viele andere Dinge nachzuweisen, darunter die erforderlichen Stadion-Umbauten. FuPa hat bei den Klubs nachgefragt, wie es derzeit um die Erfüllung der Auflagen steht und hat nicht nur positive Signale vernommen.

Während die Vereine TSV Gersthofen, TSV Aindling und die SpVgg Unterhaching II keine Lizenz beantragt haben und dadurch in der kommenden Spielzeit automatisch in die zweigleisige Bayernliga eingereiht werden, warten alle anderen Bayernligisten derzeit gespannt auf das "Urteil" des Verbands bezüglich ihres Regionalliga-Lizenzantrags. Längst noch nicht alle Planungen der Regionalliga-Anwärter sind in trockenen Tüchern - schließlich sind die Auflagen des Verbandes sehr umfangreich. "Bei uns müsste alles funktionieren. Wir sind normalerweise in der Regionalliga mit von der Partie. Sportlich haben wir es ja schon geschafft. Wenn jetzt nicht noch irgendwelche besonderen Auflagen daherkommen, sollten wir es packen", sagt Hans Klinger, Fußball-Abteilungsleiter beim Spitzenreiter TSV 1860 Rosenheim. Reiner Denzler, Präsident bei der SpVgg Bayern Hof, sieht auch keine Probleme: "Sollten wir die Lizenz bekommen, dann gehen wir in die Regionalliga. Das war ja unser erklärtes Ziel. Ich hoffe, dass sich die vierte Liga dann auch an den Zuschauerzahlen bemerkbar macht." Der Sportliche Leiter Joachim Uhsemann vom SC Eltersdorf beurteilt die Lage ähnlich: "Wir als Verein sind bestrebt, das Ziel Regionalliga zu erreichen. Aber wir müssen die Stadt mit ins Boot bekommen." Schließlich seien noch einige Änderungen an der Spielstätte vorzunehmen.

Seligenporten braucht sechsstelligen Betrag: »Ob wir alle Auflagen erfüllen können, steht noch in den Sternen.«

Auch der SV Seligenporten, der ja eine neue Sportanlage gebaut hat, hält am Plan Regionalliga fest: "Ja, wir werden alles versuchen. Aber es steht noch in den Sternen, ob wir alle Auflagen erfüllen können", sagt Klubpräsident Walter Eisl, der zusammen mit seinen Kollegen versucht einen sechsstelligen Betrag zur Verfügung zu stellen, um alle Maßnahmen umsetzen zu können. "Unser Motto lautet: Teamgeist steckt an", so Anton Fuchs, Abteilungsleiter des TSV Rain am Lech. Will heißen: Das Team auf dem Platz, das Team neben dem Platz, die Sponsoren, vor allem Hauptsponsor Dehner, und die Stadt ziehen an einem Strang, um Regionalliga-Fußball in Rain zu ermöglichen. "Was wir umbauen müssen, ist überschaubar", so Fuchs. Zuversicht strahlt Günther Grübl aus, Chef der Fußballer der TSV Buchbach: "Bei uns stehen die Planungen. Unsere Stehtribüne wird in eine Sitztribüne umgebaut und auch der Gästeblock ist geplant und zwar auf der Gegengeraden, wo wir schon jetzt den zweiten Eingang haben." Grübl schätzt, dass alle Vorgaben, die erfüllt werden müssen, zwischen 30.000 und 40.000 Euro kosten werden.

Frohnlachs Regionalliga-Teilnahme hängt von Zusatzauflagen ab.

"Ob wir in der Regionalliga spielen können, hängt davon ab, welche zusätzlichen Auflagen wir vom BFV bekommen und zu erfüllen haben. Aber prinzipiell wollen wir auch weiterhin in die Regionalliga", sagt Michael Werner, der Sportliche Leiter beim VfL Frohnlach. "Wir gehen davon aus, dass wir es schaffen werden. Wir kennen ja das Prozedere mit der Regionalliga schon. Damals war es allerdings ungleich schwieriger, weil wir nach Schweinfurt ausweichen mussten. Jetzt können wir hier bleiben und unser Stadion bietet ja schon einige Dinge, die wir brauchen. Wir sind noch dran den Weg der Spieler von der Kabine zum Stadion mit Zäunen abzusichern", sagt Andreas Lampert vom TSV Großbardorf. Auch der Sportbund Rosenheim peilt nach wie vor die Regionalliga an: "Wir werden sicher in die Relegation müssen, aber das war für uns als Aufsteiger vor der Saison auch das Ziel. Wir werden die geplanten Baumaßnahmen aber erst in Angriff nehmen, wenn wir qualifiziert sind und vom BFV das Okay kommt", sagt Klubsprecher Thomas Neumeier.

Schweinfurts Regionalliga-Teilnahme ist noch nicht gesichert.

Auch für den Würzburger FV sieht es momentan nach Relegation aus: "Es gibt für uns keine Alternative zur Regionalliga. Es sind noch letzte Feinheiten zu klären. Wir fangen aber erst an zu bauen, wenn wir wissen, dass wir qualifiziert sind", sagt Reinhard Peter, zweiter Vorsitzender des WFV. Wie es beim 1. FC Schweinfurt 05 aussieht, lässt Klubchef Markus Wolf weitestgehend offen: "Ob wir in der Regionalliga spielen werden, dazu kann ich aktuell noch nichts sagen, da wir erst noch Gespräche abwarten müssen, die mit Sponsoren und dem BFV geführt werden müssen." Ein Problemfall ist der FSV Erlangen-Bruck. Deren Präsident Manfred Hopfengärtner steht ein schwerer Gang bevor. Am heutigen Donnerstag findet eine Mitgliederversammlung statt, an deren Ende feststeht, ob der Lizenzantrag aufrechterhalten wird oder ob der FSV auf die Regionalliga aus finanziellen Erwägungen verzichten muss: "Aktuell kann ich noch nichts zu diesem Thema sagen. Den Mitgliedern wird ein Antrag vorgelegt, über den abgestimmt wird", so Hopfengärtner.

Keine (strukturellen) Probleme in Heimstetten und Ismaning.

Für drei weitere Bayernligisten wird es keine Probleme geben, was die Spielstätten angeht. Der FC Eintracht Bamberg hatte seinen Fuchs-Park bereits für die jetzige Regionalliga tauglich gemacht, in der man bereits von 2008 bis 2010 gespielt hatte Das Bamberger Stadion erfüllt alle Anforderungen. Die Spielstätten des FC Ismaning und des SV Heimstetten werden ebenfalls den Anforderungen des BFV gemäß umgestaltet. Denn in Ismaning spielt die nächsten eineinhalb Jahre der TSV 1860 München II und der FC Bayern München II weicht für die gleiche Zeit nach Heimstetten aus. Die beiden Münchner U23-Teams der Profivereine müssen auswärts spielen, weil ab Sommer das Grünwalder Stadion wegen großer Umbaumaßnahmen gesperrt wird. Unter anderem wird im "Grünwalder" eine Rasenheizung eingebaut. Von dem Umzug der Löwen und der Bayern profitieren also Ismaning und Heimstetten. Nun müssen beide Klubs nur noch die Qualifikation schaffen.

Aufrufe: 019.4.2012, 16:35 Uhr
Dirk MeierAutor