2024-04-23T06:39:20.694Z

Vereinsnachrichten
Der Schmidener Trainer Matthias Paluszek Patricia Sigerist
Der Schmidener Trainer Matthias Paluszek Patricia Sigerist

,,Das hebt einfach die Kameradschaft"

Matthias Paluszek spricht im Interview über die Vorbereitung seines TSV Schmiden

Der Trainer Matthias Paluszek spricht über das Wintertrainingslager der Kreisliga-A-Fußballer des TSV Schmiden.
Matthias Paluszek arbeitet als Koordinator des Ganztagesbetriebs an der Bismarckschule in Stuttgart-Feuerbach und unterrichtet auch dort. Nebenbei trainiert der 35-Jährige die Fußballer des TSV Schmiden, die in der Kreisliga A gegen den Abstieg kämpfen. Herr Paluszek, Trainingslager im Winter sind ja eher die Sache von Profimannschaften. Wie kam es dazu, dass Sie mit dem TSV Schmiden am vergangenen Wochenende eines eingelegt haben? Matthias Paluszek: Das habe ich schon regelmäßig mit meiner alten Mannschaft gemacht, der SKG Max-Eyth-See. Das hebt einfach die Kameradschaft. Und die Jungs hier in Schmiden hatten das noch nie gemacht. Deshalb sind wir auf eine Hütte bei Waldshut-Tiengen gefahren, nahe der Schweizer Grenze - die lag auf 750 Meter Höhe und ganz abseits. Da war Kartenspielen und Reden angesagt oder auch Kegeln und ein Besuch in der dortigen Disco. Es gab auch vier Trainingseinheiten, aber die standen nicht im Vordergrund. Es ging primär darum, dass die Jungs mal ausgiebig zusammen sind. Der FC Bayern München hat ja für sein Trainingslager in Katar mit dem Freundschaftsspiel in Saudi-Arabien viel Kritik geerntet. Sind Sie mit Ihrer Mannschaft deshalb lieber gleich in den Schwarzwald gefahren? Paluszek: Ich war schon mal auf der Hütte, die ist total schön gelegen, da kann man gut abschalten. Es waren fast alle dabei, einige sind samstags extra noch nachgekommen. Es spricht für die Jungs, dass sie alles daran gesetzt haben, um ein Wochenende zusammen zu sein. Das eine oder andere Bierchen am Abend hat natürlich auch nicht gefehlt. Nun waren die Bedingungen hier schon nicht gerade optimal zum Trainieren. Es ist schwer vorstellbar, dass es in höheren Gefilden wie dem Schwarzwald besser aussah? Paluszek: Bei uns in Schmiden liegen beide Kunstrasenplätze schon seit zwei Wochen unter einer Schneedecke, deshalb standen auch da schon Ausdauereinheiten auf dem Plan, und deshalb mussten wir auch das für Dienstagabend geplante Testspiel gegen die SKG Max-Eyth-See absagen. Auf dem Platz des SV Nöggenschwiel lagen sogar zwei Meter Schnee. Wir haben eine Teambuilding-Einheit gemacht, waren zweimal laufen und einmal in einer Soccerhalle. Es war idyllisch, links und rechts lagen Berge - ich kann mir keinen schöneren Ort zum Laufen vorstellen. Und dazu unsere Pfadfinder-Selbstversorgungshütte, in der wir auch selbst kochen mussten. Das war eine rundum gelungene Sache. Wer hat sich denn am Herd mit besonders guten Fähigkeiten in den Vordergrund spielen können? Paluszek: Viele wohnen noch zu Hause, da hat man schon gemerkt, dass sie damit ein bisschen überfordert waren. Aber alle waren fröhlich dabei und haben gut zusammengearbeitet. Michael Kern, Andreas Herzog und Sebastian Kaiser haben die Hauptarbeit übernommen und gut harmoniert. Ist ein guter Zusammenhalt letztlich der Schlüssel, um in einer relativ tiefen Spielklasse wie der Kreisliga A Erfolg zu haben? Paluszek: Ich kann nur von meiner Philosophie sprechen. Ich baue alles auf Spaß und Kameradschaft auf. Wenn die Jungs sich verstehen und eine homogene Einheit sind, ist das schon eine gute Basis. Natürlich brauchst du auch Qualität auf dem Platz. Aber es geht um ein Hobby, da sollte man nicht verrückt spielen. Gerade trainieren wir viermal in der Woche. So oft kommt keiner, wenn es nicht Spaß macht. Und im Oktober waren trotzdem immer 18, 19 Leute im Training, obwohl es in der Kreisliga A zu der Zeit nicht so gut lief. Wie zuversichtlich sind Sie, dass sich die Mannschaft schon bald aus dem Abstiegskampf verabschieden kann? Paluszek: Wir sind auf einem guten Weg, um bis Mitte oder Ende April nichts mehr damit zu tun zu haben. Das wäre mein Wunsch. Wenn anders als in der Anfangsphase der Saison alle an Bord sind so wie zuletzt, sollte das auch klappen.
Aufrufe: 014.2.2015, 12:00 Uhr
Fellbacher Zeitung / Gerhard PfistererAutor