2024-04-25T08:06:26.759Z

FuPa Portrait
Jonas Meichelböck (rechts) entschied sich zu Saisonbeginn zu einem Wechsel vom FC Memmingen zum TSV Landsberg und fühlt sich dort wohl.	   F.: Julian Leitenstorfer
Jonas Meichelböck (rechts) entschied sich zu Saisonbeginn zu einem Wechsel vom FC Memmingen zum TSV Landsberg und fühlt sich dort wohl. F.: Julian Leitenstorfer

Das Gegenteil von Lahm

Jonas Meichelböck spielt beim TSV Landsberg auf derselben Position wie der Weltmeister, ist aber ein ganz anderer Spielertyp

Wenn Jonas Meichelböck über Fußball redet, gerät er schnell ins Schwärmen. „Fußball ist mein Lebensinhalt“, sagt der 23-Jährige, der seit dieser Saison den Bayernligisten TSV Landsberg als linker Verteidiger unterstützt – und mit den Lechstädtgern zuletzt gegen Kirchanschöring einen erlösenden 1:0-Sieg feiern konnte.

Wer den gelernten technischen Metallbauer aber sieht, dem kommt so gar nicht in den Sinn, dass er die gleiche Position auf dem Spielfeld einnimmt wie beispielsweise der um einiges kleiner gewachsene bekannte Spieler Phillip Lahm. „Ja, das ist schon ungewöhnlich“, lacht Meichelböck. „Von der Statur her bin ich so gar nicht der Typ für diese Position, aber ich habe da eigentlich schon immer gespielt.“ Ursprünglich allerdings kommt der 1,90 Meter große Fußballer aus der Innenverteidigung. „Das ist quasi der letzte Mann vor dem eigenen Tor. Der Linksverteidiger hat wesentlich mehr Laufstrecke zu absolvieren.“

Bei seiner Größe sei das schon eine gewisse Herausforderung. Aber: „Ich bin körperlich total fit und kann durchaus 90 Minuten lang Vollgas geben“, sagt er von sich selbst. Das hat Jonas Meichelböck in der Vergangenheit auch oft genug unter Beweis gestellt, denn vor seinem Wechsel nach Landsberg kickte er drei Jahre lang bei FC Memmingen. „Das waren schon fast Profibedingungen“, sagt Meichelböck.

Insgesamt 45 Spiele hat er in der Regionalliga gespielt, er selbst sah sich dort als Stammspieler. Bis einige Verletzungen an Bändern, Sehne und Kapseln ihn gleich zu Beginn der Saison 2015 zu einer fast halbjährigen Pause zwangen. „Das war hart, zumal ich mir ein Leben ohne Fußball gar nicht vorstellen kann.“ Gleichzeitig aber habe die Zwangspause ihm Gelegenheit gegeben, über seine fußballerische Zukunft nachzudenken.

„Ich wollte mich zwar nicht weiter schonen, aber in der aktuellen Situation passt das Gesamtpaket in Landsberg einfach besser für mich“, erinnert er sich an die Entscheidungsfindung. Schließlich gelte es, neben dem Fußball auch im Beruf leistungsfähig zu sein. Im familiären Betrieb in Bad Wörishofen hat Jonas Meichelböck Fuß gefasst. Auf den TSV Landsberg fiel die Wahl, weil das „der höchstspielende Verein im Umkreis ist“, begründet Meichelböck. Dreimal pro Woche ins Training und das Spiel am Wochenende gehören ab jetzt zu den festen Einträgen in seinem Terminkalender.

Nach Wiedergeltingen (seinem Heimatverein, wo alles begann), über Buchloe, Kaufbeuren und Memmingen ist Landsberg also nun die Nummer fünf in der Liste der Vereine, für die der groß gewachsene linke Verteidiger sein Können unter Beweis stellen wird. „Wie sich das alles entwickelt, weiß ich noch nicht. Ich habe ja erst in Landsberg angefangen.“ Sicher sei er sich aber, dass er beim TSV weiter viel Freude an seiner geliebten Sportart haben wird. Eines aber könne er nach den bisherigen Trainingseinheiten und Spielen in Landsberg schon betätigen. „Das ist eine tolle und familiäre Kameradschaft im Kader“, blickt er auf die laufende Saison. „Jeder kämpft hier für jeden und wenn wir uns selbst die Zeit geben, uns zusammen zu finden, dann ist ein besserer Platz in der Liga mit Sicherheit drin.“ Im Rückblick auf die bislang absolvierten Spiele der Saison sagt er noch: „Es gab kein Spiel, in dem wir die schlechtere Mannschaft waren. Wir hatten leider nicht so viel Glück wie die anderen.“ Bleibt also zu hoffen, dass der Mannschaft um Trainer Roland Krötz in Zukunft das nötige Glück weiter treu bleibt.

Aufrufe: 08.9.2016, 13:55 Uhr
Landsberger Tagblatt / Frauke VangierdegomAutor