2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Mit Siegertrophäe in freudiger Erwartung auf den HBRS-Hallencup: (von links nach rechts) Michael Gross, Michael Trippel, Michael Kraft, Michael Heilmann und Dragoslav Stepanovic.	Foto: Georg
Mit Siegertrophäe in freudiger Erwartung auf den HBRS-Hallencup: (von links nach rechts) Michael Gross, Michael Trippel, Michael Kraft, Michael Heilmann und Dragoslav Stepanovic. Foto: Georg

Das erste Jahreshighlight

HBRS-HALLENCUP: +++ TSV Klein-Linden richtet Hallenturnier für drei Jahre aus ++++ Erstmals zehn teilnehmende Teams +++ "Eine neue Stufe" +++

GIESSEN. In einer Woche ist es soweit. In der Halle der Gebrüder-Grimm-Schule in Klein-Linden rollt am kommenden Samstag ab 10.15 Uhr der Ball beim Hallencup des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes (HBRS). Für die Teams und Spieler mit intellektueller Beeinträchtigung ist es das erste große Highlight im Jahr 2017 und der Veranstalter TSV Klein-Linden, der selbst mit einer ID-Mannschaft teilnimmt, legt sich in puncto Organisation wieder ordentlich ins Zeug. Schon beim Auftakt der HBRS-Hessenliga im April vergangenen Jahres bekamen Spieler, Betreuer und Fans mit einer Musikkapelle sowie einer offiziellen Vorstellung jedes einzelnen Spielers einiges geboten. Diesmal wird die Rhönrad-Abteilung des TSV das Turnier mit einer kleinen Aufführung eröffnen.

Nach der Vorrunde wird es zudem ein Einlagenspiel zwischen einer HBRS-Trainerauswahl und eine Flüchtlingsteam kommen. Für den Turniersieger wurde zudem eigens ein Wanderpokal angefertigt und das fairste Team des Wettbewerbs erhält einen neuen Fußball.

Doch nicht nur das Rahmenprogramm ist neu. Denn der Cup, der zuvor zwei Jahre lang in einer Soccer-Halle in Darmstadt stattfand, wird immer größer. In diesem Jahr nehmen mit dem VfB Offenbach und dem TV Groß-Umstadt zwei neue Vereine und damit erstmals zehn Teams am Turnier teil. Diese sind in zwei Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften aufgeteilt. In Gruppe A kommt es dabei auch zum Mittelhessen-Derby zwischen Klein-Linden und der ID-Auswahl des RSV Büblingshausen. „Vor fünf Jahren haben wir mit acht Spielern angefangen. Heute haben wir eine eigene Liga, den Länderpokal und jetzt auch den Hallencup. Dieses Turnier ist eine neue Stufe. Die Soccer-Halle in Darmstadt war zu klein und es passten kaum Zuschauer hinein. Diesmal wird die Halle deutlich voller sein“, verspricht Michael Trippel, der Leiter der HBRS-Fußballabteilung. Mit den Firmen Neils&Kraft sowie der Gross GmbH konnten auch erstmals Sponsoren gewonnen werden, die bereits unter anderem die Rollstuhlbasketballer des RSV Lahn-Dill unterstützen.

„Neils&Kraft begleitet den Behindertensport aus einer sozialen Verantwortung heraus bereits seit einiger Zeit. Umso mehr freuen wir uns, dass wir nun unseren Beitrag auch für die Fußballer leisten können“, unterstreicht Geschäftsführer Michael Kraft die Bedeutung der Zusammenarbeit. „Wir standen schon länger in Kontakt mit dem HBRS, da die Fußballabteilung ihren Sitz in Wetzlar hat und konnten uns bei den Spielen von der Leidenschaft und dem Engagement der Spieler überzeugen“, erläutert Michael Heilmann, der Verkaufsleiter des Unternehmens, die Gründe für die Partnerschaft. „Seit über zehn Jahren rüsten wir, häufig auch gemeinsam mit Neils&Kraft, Nutzfahrzeuge für behinderte Sportler um und freuen uns, nun auch den HBRS zu unterstützen“, zeigt sich auch Michael Gross begeistert vom Hallencup. Dieser ist zunächst auf mindestens drei Jahre ausgelegt, an denen das Turnier jährlich in Gießen stattfinden wird.

„Wir sind froh, dass dadurch dieses Turnier zu einer festen Größe in Mittelhessen wird“, so Trippel. Auch den HBRS-Fußball-Ländercup im Sommer werden Neils&Kraft als Hauptsponser begleiten.
„Die Spieler geben 101 Prozent und entwickeln sich super weiter. Durch den Fußball werden sie sozial und mental gestärkt. Einige haben auch schon den Sprung von der Behinderten-Werkstatt auf den Arbeitsmarkt geschafft“, freut sich Trippel über die Entwicklung, zu den nun der Hallencup beitragen soll. Auch Dragoslav „Stepi“ Stepanovic, seit mehreren Jahren als Trainer der hessischen ID-Landesauswahl tätig, ist voll des Lobes über seine Spieler. „Ich freue mich immer, wenn ich zu den Jungs fahre und mit ihnen trainiere. Das sind die ehrlichsten Spieler, die man sich vorstellen kann. Sie sind richtig ehrgeizig und würden am liebsten jeden Tag ein Turnier spielen. Das einzige, was mir Sorgen macht, sind die 4800 Kinder in Hessen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, die noch nicht im HBRS sind.“

Um noch mehr für die Sportler zu tun, sind Stepanovic und Trippel bereits in Planungen für ein HBRS-Trainingscamp und blicken bereits sehnsüchtig auf die Deutsche Meisterschaft in Rostock, schließlich hat Stepanovic aus seiner Zeit als Trainer von Eintracht Frankfurt dort noch eine Rechnung offen. Zunächst genießt aber der Hallencup in der kommenden Woche in Klein-Linden oberste Priorität. Auch FuPa Mittelhessen wird beim Turnier dabei sein und die Partien mit der Kamera filmen.

Aufrufe: 021.1.2017, 07:30 Uhr
Tim Georg (Gießener Anzeiger)Autor