Hattingen macht das Spiel, Bochum-Linden die Tore

CSV Sportfreunde Bochum-Linden - TuS Hattingen 3:1
Wojtek Meinert, Trainer des CSV, fasste das Spielgeschehen detailliert zusammen: "In den ersten 30 Minuten hatten wir unsere Probleme, ins Spiel zu kommen. Hattingen drängte uns spielerisch in die eigene Hälfte. Bis auf ein paar Ecken ließen wir aber im ersten Durchgang nichts zu. Anschließend fanden wir dann so langsam ins Spiel und hatten nach Kontern zweimal die Führung auf dem Fuß. Erst scheiterte Marvin Kroki nach Flanke von Nikolas Wiebel. Überrascht, dass er frei am kurzen Pfosten an den Ball kam, schaffte er es nicht mehr, den Fuß sauber gegen den Ball zu halten. Die nächste große Chance bot sich Haris Abdulahovic, nachdem er das Laufduell für sich entschied, aber aus spitzem Winkel am Tor vorbeischoss. Der erste Durchgang gehörte spielerisch den Hattingern, die aber nur gefährlich bis zum 16ener agierten. Die besseren Gelegenheiten hatten wir.

Im zweiten Abschnitt das ähnliche Bild: Hattingen kam wieder besser aus der Kabine und schnürte uns in der eigenen Hälfte ein. Diesmal dann das Glück für uns, denn in dieser Phase konnten wir uns bei unserem seit Saisonbeginn überragendem Torwart Gerdis Hoxha bedanken, der zweimal weltklasse gegen einschussbereite Hattinger aus kurzer Distanz parierte.

Nach einer Stunde kamen wir dann aber wieder besser ins Spiel und konnten immer wieder gefährliche Konter setzen. Erst jedoch scheiterte erneut Kroki blank vor dem Torhüter. Anstatt selbst abzuschließen, wollte er uneigennützig quer auf Abdulahovic spielen, der Pass ging jedoch ins Leere. Keine fünf Minuten später war es dann soweit: Abdulahovic setzte sich gekonnt gegen zwei Spieler durch, zog nach innen und schoss vom Sechzehner in die lange Ecke, den der Keeper nur abprallen lassen konnte; genau vor die Füße von Kroki, der nur noch einschieben musste. Mit der Führung im Rücken wurden die Räume natürlich immer größer, denn Hattingen drückte auf den Ausgleich, wir standen aber wieder sicher hinten.

In der 75. Minute gelang uns der nächste Konter über Abdulahovic, der im Strafraum zwei Gegenspieler wie Fahnenstangen stehen und dem Torwart keine Chance ließ - die wichtige 2:0-Führung. Danach kam zu einer strittigen Situation für beide Seiten (78.): Nach einem langen Ball von uns gab es einen Zweikampf zwischen Cederic Otto und Andre Herschbach in Ringermanier. Beide gehen zu Boden und der Schiri gibt beiden rot. Herschbach wegen Ellbogencheck und Otto wegen Nachtreten am Boden. Für mich war die Situation undurchsichtig und ich konnte beides nicht erkennen. Für uns leider mit schweren Folgen, denn dadurch fehlt uns in den nächsten Wochen ein ganz wichtiger Spieler. Aber damit noch nicht genug, denn die Endphase wurde dann nochmal richtig hitzig. Nachdem der Schiri sechs Minuten Nachspielzeit anzeigte, aber über 100 Minuten insgesamt spielen ließ.

Nach einem langen Ball aus dem Halbfeld von Hattingen war der gerade eingewechselte Tim Wasserloos per Kopf zur Stelle und markierte den Ausgleich (94.). Der TuS schmiss natürlich nochmal alles noch vorne. Das Zittern begann. Zum Glück erzielten wir direkt nach dem Anstoß durch Hasan Akkan das erlösende 3:1. Sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht und ging mit Glück in die vom Torwart entgegengesetzte Ecke ins Tor. Die Entscheidung – denkste! 97 Minute: Wieder ein langer Ball in unseren Strafraum. Wir konnten klären, alle liefen raus und plötzlich zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Ein Hattinger soll beim Rauslaufen umgerissen worden sein.
Den fälligen Elfmeter jedoch verschoss der eingewechselte Tamer Aydin. Was bei uns grenzenlosen Jubel auslöste, denn das sollte die endgültige Entscheidung sein.

Fazit: Wir haben gegen eine starke Hattinger Mannschaft gespielt. Sie waren uns über weite Strecken spielerisch überlegen, aber größtenteils nur bis zum Strafraum gefährlich. Insgesamt standen wir erneut sehr sicher und haben wenig zugelassen. Ich denke, die Mehrheit an Großchancen hatten wir jedoch nach Kontern und daher ist der Sieg nicht ganz unverdient. Wie wir läuferisch und kämpferisch als Team auftreten, macht uns momentan so stark."