2024-04-19T07:32:36.736Z

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Fünfmal Kozina: v.li. Marijo,Marko,Pero, Kristijan und Tomislav (F: Jure Bule)
Fünfmal Kozina: v.li. Marijo,Marko,Pero, Kristijan und Tomislav (F: Jure Bule)

Croatia feiert sich und das Kozina-Quintett

Fünf Brüder stehen erstmals gemeinsam auf dem Platz

Ein nicht alltägliches Spektakel erlebten die rund 200 Zuschauer, die am Sonntag nicht nur wegen des guten Wetters für eine für B-Klassen-Verhältnisse rekordverdächtige Kulisse am Sigena-Sportplatz in Nürnberg gesorgt hatten. Bei Abpfiff der Begegnung zwischen dem KSD Croatia und dem FC Serbia II standen auf Seiten der Kroaten fünf Brüder auf dem Platz. Mama, Papa und drei Schwestern jubelten ihnen vom Spielfeldrand aus zu.
13 Jahre hatte der unangefochtene Champion der B-Klasse 9 auf einen Aufstieg warten müssen. Und zum Saisonfinale bescherte der Spielplan der Maric-Elf ausgerechnet das prestigeträchtige Duell mit dem FC Serbia. Die Gäste, mit einigen Akteuren aus der "Ersten" angetreten, um nicht wieder ein ähnliches Debakel (0:9) wie im Hinspiel zu erleben, wollten nicht nur schmückendes Beiwerk für die Meisterfeier des KSD Croatia sein.

Ein bisschen wurde die Partie aber doch zur Nebensache, denn spätestens ab Minute 80 kannten die Zuschauer dann nur noch ein Thema. KSD-Coach Tomo Maric hatte gerade Reserve-Spieler und Kassenwart Pero Kozina eingewechselt, das älteste von neun Kindern der Eheleute Stoja und Ante. Dass Pero Kozina für Croatia aufläuft, ist nichts außergewöhnliches, auch wenn er normalerweise in der zweiten Mannschaft spielt. Dass er aber mit seinen vier Brüdern gleichzeitig auf dem Platz steht, während die Eltern sowie die Schwestern Marija, Sima und Matija (Nummer vier Janja war verhindert), von außen zujubeln, das hatte er noch nie erlebt.
Die beiden jüngsten Kozina-Brüder sind Stammspieler bei Croatia. Tomi ist Kapitän und Marko, den
alle nur Jonny rufen, ist mit 37 Treffern Toptorjäger. Kristijan ist Gastronom und springt ab und an mal ein, wenn es die Zeit erlaubt, Marijo hat es beruflich nach München verschlagen, er kam extra für dieses Highlight zurück nach Nürnberg.
Der Coup war von langer Hand geplant. Als feststand, dass Croatia der Titel nicht mehr zu nehmen sein würde, traten die Brüder an die Verantwortlichen des Vereins heran und stißen auf offene Ohren. Fünfmal Kozina, das wollte beim KSD Croatia jeder einmal sehen.

Um ein Haar hätte sich das Quintett am Ende der Partie dann tatsächlich noch die Krone aufgesetzt, als Kristijan nach einer Kombination über alle fünf Brüder um ein Haar das 4:2 erzielt hätte, wegen Abseits aber zurückgepfiffen wurde. Der Stimmung auf der anschließenden Meisterfeier tat dies allerdings keinen Abbruch.
Aufrufe: 013.6.2013, 12:36 Uhr
Jure Bule/Bastian EberleAutor