2024-04-25T14:35:39.956Z

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Concordia Emsbüren: Kunstrasenplatz soll im Sommer fertig sein

Baubeginn bei Concordia Emsbüren im März - Projekt kostet rund 600000 Euro

Emsbüren. Jeden Dienstagabend brennt das Licht im großen Versammlungsraum des Vereinsheims von Concordia. Regelmäßig trifft sich dort die ,,Projektgruppe Kunstrasenplatz". Immer mit großem Eifer, aber nicht immer mit zufriedenen Gesichtern. Viele Hürden galt es in den vergangenen Wochen und Monaten zu nehmen. Inzwischen auch die letzte. Es kann endlich losgehen mit dem Bau des Kunstrasenplatzes.

,,Ein langer Atem war dafür notwendig", sagt Vereinsvorsitzender Franz Silies, und die große Runde derer, die in der Projektgruppe und im Vorstand aktiv sind, nickt. Die Fußballabteilung des Vereins mit seinen 1450 Mitgliedern verfügt nach Angaben von Jugendleiter Heiner Feldmann über 42 Teams mit über 700 Spielern. Der Verein ist einer der größten im Emsland, der Sportpark Hanwische eine schöne Anlage - aber für den sportlichen Bedarf der aktiven Concordia zu klein. Drei Sportplätze stehen dort zur Verfügung. Der vierte Platz liegt am Ortseingang der L40/In der Maate bei ,,Plagge". Somit tummeln sich regelmäßig mehrere Mannschaften auf jeweils einem Sportplatz.

Ein Kunstrasenplatz sei deshalb für Concordia Emsbüren ,,nichts Schickes", heißt es von den Mitgliedern der Projektgruppe. Der Bedarf sei einfach da. Der Vorteil beim Kunstrasenplatz liegt in der im Vergleich zum Naturrasen deutlich längeren, nämlich ganzjährigen Nutzbarkeit. Also eigentlich alles klar, aber so einfach liegen die Dinge nicht bei einem solchen Projekt. Das Finanzierungsvolumen liegt bei rund 600 000 Euro.

Der Verein baut zunächst interne Strukturen auf, bildet 2013 einen Förderverein und ein Jahr später eine Projektgruppe, deren Leiter und Ansprechpartner Andreas Lohle vom Ältestenrat wird. Die Gruppe formuliert drei Ziele bis 2019, wenn Concordia 100. Geburtstag feiert: die Errichtung eines Kunstrasenplatzes, den Neubau eines Rasenplatzes als einen Ersatz für den abgängigen Trainingsplatz bei Plagge und den Ausbau des Dachgeschosses im Vereinshaus.

Absolute Priorität hatte aber in den Planungen der Kunstrasenplatz. Was folgte seit 2014, waren ungezählte Gespräche mit potenziellen Finanzierungspartnern: der Gemeinde, dem Landkreis, dem Kreissportbund. ,,Ohne öffentliche Zuschüsse geht es nicht", betont Norbert Verst, Mitglied in der Projektgruppe. Diese feilte weiter am Projekt, lud Vertreter der Emsbürener Parteien ein, fuchste sich in das Dickicht der Förderrichtlinien ein. ,,Die Richtlinien des Landessportbundes zur Förderung des Sportstättenbaus sehen eine 20-prozentige Anteilsfinanzierung des antragstellenden Vereins an den Gesamtkosten vor", erläutert Vorsitzender Franz Lohle. 120 000 Euro muss Concordia deshalb über einen Kredit selber schultern.

Schließlich stand der Finanzierungsplan: Der Landkreis Emsland steuert 120 000 Euro bei, über den Kreis- beziehungsweise Landessportbund fließen 100 000 Euro, und mehr als 260 000 Euro fließen aus der Gemeinde Emsbüren. Die ist finanziell nicht auf Rosen gebettet. An der entscheidenden Ratssitzung im Juli 2015 nehmen auch Vertreter des Vereins als Zuhörer teil, applaudieren nach dem einstimmigen Beschluss. ,,Das ist wie eine Befreiung gewesen", beschreibt Verst die Gefühle innerhalb der Projektgruppe.

Parallel zur Finanzierung liefen die umfangreichen Bauanträge für das Areal. Für das anvisierte Grundstück westlich vom Platz 3 war eine artenschutzrechtliche Überprüfung notwendig, Ersatzquartiere für Fledermäuse wurden gesucht und gefunden. Auch die Frage nach möglichen Altlasten auf dem Gelände galt es zu klären. Da dort ein Graben verläuft, musste der verrohrt werden, wozu eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich war. Und ohne Baugenehmigung durch den Landkreis keine Mitfinanzierung durch den Kreissportbund - alles hing mit allem zusammen.

Der Verein verhedderte sich aber nicht, sondern behielt bis zum Schluss die Fäden in der Hand. ,,Unterm Strich hat sich das Kämpfen gelohnt", fasst Andreas Lohle zusammen. Anfang März soll es nun losgehen mit dem Bau des Kunstrasenplatzes. ,,Zur neuen Saison nach den Sommerferien wollen wir ihn eröffnen", freut sich Vereinsvorsitzender Franz Silies. Und nicht nur er.

Der Landkreis Emsland wird den Bau des Kunstrasenplatzes in Emsbüren mit einem Betrag von 120.000 Euro fördern

Aufrufe: 011.2.2016, 12:00 Uhr
Lingener TagespostAutor