Chancen des FSV Hollenbach auf den Klassenerhalt minimal erhöht

Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für den FSV Hollenbach, mehr nicht. Am Mittwoch haben die Stuttgarter Kickers angekündigt, ihre zweite Mannschaft zur nächsten Saison aus der Fußball-­Oberliga zurückzuziehen. Sie stehen damit als erster Absteiger fest. Diese Saison wird zu Ende gespielt, die Punkte bleiben in der Wertung. Als zweiter Absteiger steht die Spvgg Neckarelz fest. Im besten Falle kommt nur noch eine weitere Mannschaft hinzu, die die Oberliga nach unten verlassen muss – wenn es keinen Absteiger aus der Regionalliga gibt oder wenn eine Mannschaft herunter kommt und der Oberliga-Zweite über die Relegation aufsteigt.

Auswärts noch ohne Sieg

„Unsere Chancen haben sich nur minimal verbessert“, hält Hollenbachs Manager Karl-Heinz Sprügel den Ball flach. Mindestens eine Mannschaft muss überholt werden, um den Klassenerhalt zu schaffen. „Oder es müssen noch zwei, drei andere zurückziehen“, sagt Sprügel. Der Offenburger FV ist fünf Punkte entfernt, der FC Astoria Walldorf II sechs. Bei drei noch ausstehenden Spielen ist es also möglich, aber nicht realistisch. Zumal zwei der Partien Auswärtsspiele sind. Und auf fremdem Platz haben die Hollenbacher noch nicht gewonnen.

Bereits heute geht es nun zum SSV Reutlingen. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr. „Es gibt schlimmere Dinge, als unter Flutlicht in Reutlingen zu spielen“, sagt FSV-Trainer Marcus Wenninger. Im Stadion an der Kreuzeiche haben Abendspiele immer eine besondere Atmosphäre. Außerdem haben die Hollenbacher das letzte Mal im Mai 2013 in Reutlingen verloren. Die letzten beiden Male gab es Unentschieden. Doch auch das wäre wohl zu wenig, wenn man in Hollenbach an das Wunder Klassenerhalt glauben will.

Der 3:2-Sieg des FSV Hollenbach gegen die Stuttgarter Kickers II war am Samstag Balsam auf die Seele des Fußball-Oberligisten. Die Heimbilanz ist damit weiter in Ordnung. 22 Punkte holte der FSV in der Jako-Arena. Das Problem sind die Auswärtsspiele. Auf fremdem Platz stehen lediglich vier Zähler durch Unentschieden auf der Habenseite. Vielleicht bricht die Serie ohne Auswärtsdreier ja in Reutlingen. „Jeder denkt von Spiel zu Spiel. Alles andere ist egal”, sagt Co-Trainer Marcel Baumann. „Der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen. Die Spieler geben von Training zu Training Vollgas. Sie haben sich noch nicht aufgegeben.“

Die Reutlinger sind in der Rückrunde eine kleine Wundertüte. Sie starteten mit vier Niederlagen ins Jahr 2017. Dann wurden 16 Punkte in sechs Spielen geholt – damit entfernte sich der SSV von den Abstiegsrängen und hat nun 44 Punkte auf dem Konto. Auch das ist vielleicht eine kleine Erklärung für die letzten beiden Niederlagen ohne eigenes Tor (0:2 gegen den KSC II und 0:3 gegen den Spitzenreiter SC Freiburg II). Jetzt soll Hollenbach dafür büßen. „Im Heimspiel gegen Hollenbach haben wir etwas gutzumachen“, sagt SSV-Trainer Jochen Class. „Wir haben noch drei Spiele in dieser Saison. In denen wollen wir neun Punkte holen.“

Diese Ausbeute hätte auch der FSV gerne in den letzten Saisonspielen. Das Problem dabei: Es stehen zwei Auswärtsspiele in Folge an. Doch in Karlsruhe haben die Hollenbacher gezeigt, dass sie auch auswärts mithalten können. „Wir haben schon öfter unter der Woche in Reutlingen gespielt“, sagt Baumann. „Es sind schöne Spiele, an die man sich gerne erinnert. Meist sind sie ja auch nicht schlecht für uns ausgegangen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch dort etwas holen können.“

Keine Übermannschaft

Gegen die Stuttgarter Kickers II schafften es die Hollenbacher, die Fehler zu minimieren. „Wir haben aus dem Spiel heraus wenig zugelassen, ob wir das gegen Reutlingen wieder schaffen, ist eine andere Frage. Aber das ist definitiv keine Übermannschaft. So komisch es auch klingen mag, aber wir können in dieser Klasse immer noch gegen jeden gewinnen“, sagt Baumann. Und er sieht einen großen Unterschied zur vergangenen Saison, die so erfolgreich war. „Da haben wir die engen Spiele gewonnen.“

Info SSV Reutlingen – FSV Hollenbach, heute 19.30 Uhr